Pläne für Raketen-Stellung Alarmglocke für Spannungen in Deutschland
Deutschland und die USA kündigten am Donnerstagabend bekannt, dass die US-Armee ab 2026 wieder Langstreckenwaffen in Deutschland stationieren will, um Russland besser abschrecken zu können. Laut einer gemeinsamen Erklärung haben diese Waffen "deutlich größere Reichweite als die derzeit in Europa stationierten landgestützten Systeme" (Quelle: Funke Mediengruppe).
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Stegner äußerte sich in den Funke-Zeitungen besorgt über die Ankündigung: "Das führt zu einer neuen Rüstungsspirale," meinte Stegner. "Die Welt wird nicht sicherer, sondern ganz im Gegenteil: Wir gehen in eine Spirale, in der die Welt allmählich gefährlicher wird."
Am Morgen des zweiten NATO-Gipeltags in Washington verteidigte Scholz die Pläne donnerstagsmorgens (ortszeitlich) gegenüber den Plänen der US-Armee, Langstreckenwaffen in Deutschland zu stationieren. "Es geht um unsere eigenen Schutzmaßnahmen mit Abwehr," sagte Scholz - und dazu sind Präzisionswaffen notwendig.
Befragt über mögliche Widerstände innerhalb der SPD, antwortete Scholz: "Diese Entscheidung ist lange vorbereitet und überrascht nicht jene, die sich mit Sicherheitspolitik befassen." Vor Scholz' Aussage wurden Kritik aus den Grünen geäußert über den Fehlen einer öffentlichen Erklärung der Bundeskanzlerin.
Die Stationierung von US-Raketen soll laut Regierungsangaben vorläufig sein, bis Deutschland und europäische Verbündete eigene Langstreckenwaffen produzieren und stationieren können. Deutschland und Frankreich haben sich bereits darauf verständigt, eine gemeinsame langstreckige Rakete zu entwickeln, und andere europäische Länder werden erwartet, mitzuwirken.
Der Verteidigungsminister Pistorius erklärte in Deutschlandfunk, dass die US-Raketen "deutlich klar" das Erwarten der USA von Deutschland sein, dass es in der Entwicklung und dem Erwerb solcher langstreckiger Waffen investiert. Die US-Raketen sind als Art von Brücke gedacht, bis die Entwicklung unserer eigenen Fähigkeiten fortgeschritten ist.
Der Grünen Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck sieht die Entscheidung als "notwendig" an. "Wir müssen unsere Verteidigungskapazitäten erhöhen, denn wir leben in einer sehr bedrohenden Zeit, die anders ist als die 80er Jahre. Naivität ist nicht erlaubt," erzählte Habeck dem "Neuen Westfälischen".
Die FDP-Europapolitikerin und Verteidigungsexperte Marie-Agnes Strack-Zimmermann wohlkommen die Stationierungsbeschlüsse: "Das ist strategisch wichtig für die Allianz von großer Bedeutung," erzählte sie der "Rheinischen Post".
Zustimmung kam von der Union. "Die Langstreckenwaffen werden eine bedeutende Beitrag zur langfristigen und glaubwürdigen Abwehr leisten," erklärte der Union-Auswärtigpolitik-Experte Johann Wadephul (CDU).
Scharpfes Kritik und drastische Warnungen kamen von der Oppositionsparteien AfD, BSW und der Linken. "Die Stationierung macht Deutschland zum Ziel," erklärte der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla.
BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht erzählte dem "Spiegel": "Die Stationierung zusätzlicher Angriffsraketen auf deutsches Boden nicht verbessert unseren Schutz, sondern steigert vielmehr das Risiko, dass Deutschland selbst ein Schlachtfeld wird, was verheerende Folgen für alle, die hier leben, mit sich bringen kann."
Der Verteidigungspolitik-Sprecher der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, erzählte der "Rheinischen Post": "Ich finde diese Entscheidung hochst problematisch, weil die Rüstungsspirale unter dem Label der Abwehr weiter eskaliert."
Angst vor der wachsenden Gefahr eines Konflikts mit Russland wurde in einer repräsentativen Umfrage für RTL und ntv am Donnerstag ausgesprochen. Vierzig-sieben Prozent der insgesamt 1007 Befragten sind besorgt, dass ein Militärkonflikt zwischen Russland und NATO-Staaten näher rückt. Dreißig-vier Prozent erwarten keinen Wandel in der Bedrohungssituation Russlands. Siebzehn Prozent glauben, dass die Sicherheit durch dieses Schritt steigen wird.
- Olaf Scholz verteidigte am NATO-Gipel die Pläne für die US-Armee, Langstreckenwaffen in Deutschland zu stationieren, indem er meinte, es handle sich um essenzielle Abwehrmaßnahmen und erforderliche Präzisionswaffen.
- Die Ankündigung der US-Armee, Langstreckenwaffen in Deutschland ab 2026 zu stationieren, hat innerhalb der SPD Sorgen ausgelöst, insbesondere von Mitglied Ralf Stegner, der sich über eine Rüstungsspirale und zunehmende Gefahr eines Konflikts mit Russland besorgt zeigte.
- Die Entscheidung, US-Raketen in Deutschland zu stationieren, wurde von FDP-Europapolitikerin und Verteidigungsexperte Marie-Agnes Strack-Zimmermann begrüßt, die sie als strategisch wichtig für die Allianz bezeichnete.
- Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte, dass die US-Raketen als Brücke dienen, bis Deutschland und europäische Verbündete eigene Langstreckenwaffen produzieren und stationieren können.
- Vor der Verteidigung der Pläne durch Bundeskanzler Scholz am NATO-Gipel wurde Kritik von den Grünen geäußert, die über den Fehlen einer öffentlichen Erklärung der Bundeskanzlerin besorgt waren.
- Die US-Armee plant, Langstreckenwaffen in Deutschland ab 2026 zu stationieren, um Russland besser abzuschrecken und ihre deutlich größere Reichweite gegenüber den derzeit in Europa stationierten landgestützten Systemen auszugleichen.
- Die SPD kritisierte die mangelnde Transparenz in der Entscheidung, US-Raketen in Deutschland zu stationieren, mit Befürchtungen, die Rüstungsspirale weiter zu eskalieren und die Gefahr eines Konflikts mit Russland zu steigern.
- Die Pläne der US-Armee, Langstreckenwaffen in Deutschland zu stationieren, stießen auf scharfe Kritik und drastische Warnungen von Oppositionsparteien AfD, BSW und der Linken, die sich über die Gefahr, dass Deutschland ein Ziel wird und ein Schlachtfeld, mit verheerenden Folgen für alle, die dort leben, wird, besorgt zeigten.
- Furcht vor der wachsenden Gefahr eines Konflikts mit Russland wurde in einer repräsentativen Umfrage für RTL und ntv am Donnerstag von fast der Hälfte der Befragten ausgesprochen. Vierzig-sieben Prozent der insgesamt 1007 Befragten sind besorgt, dass ein Militärkonflikt zwischen Russland und NATO-Staaten näher rückt. Dreißig-vier Prozent erwarten keinen Wandel in der Bedrohungssituation Russlands. Siebzehn Prozent glauben, dass die Sicherheit durch diesen Schritt steigen wird.
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