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Plan für Ruanda: London will Menschenrechte außer Kraft setzen

London will Asylsuchende unabhängig von ihrer Herkunft nach Ruanda abschieben. Dies verstößt gegen die Menschenrechte. Die Regierung will das Programm notfalls einfach pausieren.

Der britische Premierminister Rishi Sunak will Ruanda zum sicheren Drittstaat erklären. Foto.aussiedlerbote.de
Der britische Premierminister Rishi Sunak will Ruanda zum sicheren Drittstaat erklären. Foto.aussiedlerbote.de

Migration - Plan für Ruanda: London will Menschenrechte außer Kraft setzen

Die britische Regierung möchte offensichtlich nicht zulassen, dass die Menschenrechte ihre umstrittenen Pläne zur Abschiebung von Asylbewerbern nach Ruanda stoppen.

Der konservative Premierminister Rishi Sunak sagt, ein neuer Gesetzentwurf werde ausschließen, dass wichtige Teile des britischen Menschenrechtsgesetzes, die „Menschenrechte“ vorsehen, nicht auf Ruanda anwendbar seien. Sunak sagte, dies würde sicherstellen, dass „unsere Pläne nicht blockiert werden“. Das geplante Gesetz zielt darauf ab, Ruanda zum sicheren Drittstaat zu erklären.

Das ist es, was London plant

Die britische Regierung will, dass Asylsuchende, die irregulär ins Land kommen, unabhängig von ihrer Herkunft sofort in das ostafrikanische Land abtransportiert werden. Sie sollten dort Asyl beantragen, eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht möglich. Auch der Oberste Gerichtshof Londons stoppte das Projekt mit Verweis auf Mängel in der Verfassung Ruandas. Die Regierung geht davon aus, dass diese Vorbehalte durch das neue Gesetz beseitigt werden können. Premierminister Sunak sieht sich starkem Druck von rechts ausgesetzt, die Einwanderung drastisch zu reduzieren.

Auf der ersten Seite des Entwurfs sorgte ein Zitat von Innenminister James Cleverly für Aufsehen. Er könne nicht feststellen, ob das Gesetz mit der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) im Einklang stehe. Der rechte Flügel von Sunaks Konservativer Partei forderte, dass Großbritannien aus der Europäischen Menschenrechtskonvention austreten solle, damit ein internationales Gericht das Projekt nicht länger blockieren könne.

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Quelle: www.stern.de

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