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Pistorius verteidigt die Raketenstation - Bedenken in der SPD

Die USA und Deutschland haben sich darauf geeinigt, ab 2026signifikante US-Waffen in Stellung zu bringen. Die SPD, die Partei der Kanzlerin in der Ampel-Koalition, hat Bedenken. Kritiker fordern eine offene Debatte.

 Verteidigungsminister Pistorius besucht Hawaii für das US-geführte militärische Manöver RIMPAC....
Verteidigungsminister Pistorius besucht Hawaii für das US-geführte militärische Manöver RIMPAC. Dabei sprach er auch über die Frage der Raketeneinsätze in Deutschland.

- Pistorius verteidigt die Raketenstation - Bedenken in der SPD

Im Licht der geplanten Einsätze von Langstreckenwaffen der USA in Deutschland äußern Vertreter der regierenden Partei SPD weiterhin Bedenken. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, ebenfalls von der SPD, hat die Pläne erneut verteidigt. Kritik kommt von der Grünen Partei, der Koalitionspartner der Regierung, bezüglich der Kommunikation der Entscheidung zur Einsetzung der Waffen durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

SPD-Abgeordneter Stegner: Verhandeln mit Russland

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner warnte im WDR 5 "Morgenmagazin", dass "wir die Welt nicht gefährlicher machen dürfen, keinen neuen Rüstungswettlauf beginnen sollten". Er betonte, "Wir müssen mit Russland verhandeln. Es ist schwierig, ich weiß, aber Aufrüstung ist die schlechteste Option, die wir haben."

Stegner ist nicht die einzige kritische Stimme in der SPD. Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich hatte vor dem Risiko militärischer Eskalation gewarnt. Ehemaliger Parteichef Norbert Walter-Borjans kritisierte die mangelnde Debatte über die Entscheidung der Bundesregierung.

Lange: Entscheidung transparent kommunizieren

Auf dem NATO-Gipfel vor drei Wochen hatten die USA und Deutschland den Einsatz von Tomahawk-Kreuzflugkörpern, SM-6-Raketen und neuen Hyperschallwaffen ab 2026 als Reaktion auf Bedrohungen durch Russland angekündigt. Die gemeinsame Entscheidung kam für viele Bundestagsabgeordnete überraschend. Kritik und Forderungen, das Thema auf die Agenda des Bundestags zu setzen, kamen von verschiedenen Parteien, darunter auch der SPD von Pistorius.

Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang zeigte sich in der RTL/ntv-Show "Frühstart" aufgeschlossen gegenüber diesem Vorschlag: "Ich denke, es wäre sinnvoll, eine stärker gesellschaftliche und politische Debatte darüber zu führen." Sie kritisierte die Kommunikation zum Thema: "Es wäre gut gewesen, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz die Chance genutzt hätte, diese Entscheidung transparent an die Bevölkerung zu kommunizieren und die Gründe dafür zu erklären."

Lang forderte eine offene Kommunikation bezüglich möglicher Bedenken in der Bevölkerung: "Wir Grünen sind eine Friedenspartei und werden das immer bleiben. Aber für uns bedeutet Frieden nicht, dass ein Aggressor einfach durchsetzungsfähig ist, den Friedensordnung angreift und damit davonkommt."

Regierung: Bundestag wurde informiert

Formell wurde der Bundestag bereits über die Angelegenheit informiert, wie die Bundesregierung mitteilte. Etwa eine Woche nach dem NATO-Gipfel wurde ein entsprechender Brief des Verteidigungs- und des Auswärtigen Amts an die Vertreter aller Fraktionen in den Ausschüssen für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung am 19. Juli zugestellt, wie das Bundespresseamt mitteilte. Eine Debatte im Parlament wird jedoch weiterhin gefordert.

Verteidigungsminister Pistorius sagte am Dienstag (ortszeit) während eines Besuchs im US-Bundesstaat Hawaii, dass es nichts dagegen einzuwenden gebe, offen über dieses Thema im Bundestag zu sprechen. "Aber es ist ursprünglich kein Thema, das vorher im Parlament diskutiert werden sollte. Es ist auch nicht mit der NATO-Doppelentscheidung aus den 80er Jahren vergleichbar. Daher sollten wir diese Dinge sorgfältig unterscheiden."

Der Einsatz betrifft konventionelle Waffen, die nicht mit Atomwaffen bestückt werden sollen. "Das muss klar kommuniziert werden, um diejenigen zu beruhigen, die sich hier Sorgen machen." Russland hat seit langem Waffen dieser und anderer Reichweiten und hat den INF-Vertrag, der nukleare Mittelstreckenwaffen regelt, verletzt und sich daraus zurückgezogen. Der Einsatz länger reichender Waffen mit konventionellen Sprengköpfen sei nun "echte Abschreckung", so Pistorius.

Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang schlug eine transparentere Kommunikation der Entscheidung zur Einsetzung von Langstreckenwaffen durch Bundeskanzler Olaf Scholz vor, da sie glaubt, dass es für die Bevölkerung von Vorteil gewesen wäre, die Gründe dafür zu verstehen. Im Zusammenhang mit dem geplanten Einsatz haben Vertreter der SPD Bedenken geäußert, die Welt gefährlicher zu machen und in einen neuen Rüstungswettlauf zu geraten.

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