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Pistorius: "Die Truppen müssen in der Lage sein, ihre Aufgabe zu erfüllen"

Auf dem Weg zum NATO-Gipfel hat der Verteidigungsminister seinem Unmut über die weitere Finanzierung der Bundeswehr Luft gemacht. Vorerst sollen die laufenden Einsätze gesichert werden.

Verteidigungsminister Pistorius äußert seinen Unmut über die weitere Finanzierung der Bundeswehr.
Verteidigungsminister Pistorius äußert seinen Unmut über die weitere Finanzierung der Bundeswehr.

Nach der Koalitionsvereinbarung - Pistorius: "Die Truppen müssen in der Lage sein, ihre Aufgabe zu erfüllen"

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird anfangs auf laufende Operationen in der Bundeswehr auf Grund der engen Haushaltsmittel fokussieren. Er hat deutlich angekündigt, dass Bereitschaft und Ausbildung im kommenden Jahr Priorität haben werden, wie er Montag auf der US-Militärbasis Eielson in Alaska ausgesagt hat, wo die deutsche Luftwaffe mit Partnern aus den USA, Spanien und Frankreich gemeinsam gegen Angreifer trainiert, um ein gemeinsames Kampfbeispiel zu leisten.

"Die Truppen müssen ihre Arbeit leisten. Das ist was zählt. Das bedeutet, dass alles notwendige Material einfließen und ersetzt werden muss. Was für größere Projekte nächsten Jahr verfügbar ist oder nicht, das wird in den nächsten Monaten in Berlin aufgeklärt werden.", so Pistorius hinzufügte. Er hat auch deutlich gemacht, dass er Streitigkeiten über den Haushaltsentwurf der Verkehrsampelkoalition vor der NATO-Gipfel nicht fortsetzen will. Pistorius sagte: "Wir stehen am Anfang eines großen Manövers. Das ist was wichtigste ist. Alles andere wird in den nächsten Wochen in Berlin diskutiert."

Der Verteidigungshaushalt, der derzeit etwa 52 Milliarden Euro beträgt, ist erwartet, um nur etwa 1,2 Milliarden Euro anzuwachsen. Pistorius hatte mehr gefordert und eine Ausnahme für diese Ausgaben von der Schuldenbremse. Es gibt erhebliche Kritik, auch innerhalb der Verkehrsampelkoalition. Pistorius sagte über den Haushaltsentwurf: "Wir werden sehen, was sich in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt. Ich muss anpassen und das Beste aus dem machen."

Generalinspekteur: Was nutzt Ausrüstung, wenn Soldaten sie nicht bedienen können?

"Wegen der Bedrohungsituation benötigen wir Konsolidierung", sagte der Generalinspekteur Breuer der "Süddeutschen Zeitung". Der 100-Milliarden-Sonderfond wird rechtlich gebunden, bis Ende des Jahres. Mit der Beschaffung neuer Waffensystemen haben auch die Betriebskosten zugenommen. "Was nützt neuestes Equipment, wenn die Soldaten es nicht bedienen können?" Warnt er, dass Russland um etwa 2029 gegen NATO-Staaten angreiten könnte, deshalb ist Abwehr so wichtig. "Die russischen Streitkräfte planen, auf 1,5 Millionen Soldaten anzuwachsen, das sind mehr Soldaten und Soldaten als in der EU."

Der Vorsitzende des Munich Security Conferences, Christoph Heusgen, erzählte der Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): "Wir brauchen eine Diskussion darüber, wie viel Sicherheit uns wert ist und was wir aufgeopfert bereit sind, wenn wir den zwei Prozent Langzeit in den Haushalt verankern."

Habeck: Die Bundeswehr ist "leer"

Kanzler Habeck verteidigte den Haushaltsentwurf vor Beginn seines Sommerurlaubs in Stuttgart: Der Vorschlag entspricht den Bedingungen, die wir uns in der Verfassung gegeben haben, d.h. der Schuldenbremse. Man könnte vielleicht diskutieren, dass die Schuldenbremse in den letzten Jahren nur befolgt wurde, weil die großen Verteidigungsausschüttungen nicht ausreichend finanziert wurden. Das Zwei-Prozent-Ziel wurde von der Merkel-Regierung nicht erreicht. "Die Folge ist, dass die Bundeswehrs Bestände leer sind." Das offizielle Ziel der NATO ist, dass jedes Land mindestens zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) jährlich für die Verteidigung beiträgt. Die finanziellen Bedingungen passten nicht zur Sicherheitslage in Deutschland. Das ist meine persönliche Meinung und die meiner Partei, es gibt kein Konsens in der Bundesregierung auf diesem Punkt.

SPD-Vorsitzender wünscht sich "kleinen Sommerurlaub"

Andererseits hofft Kühnt auf Ruhe in der Debatte. "Konkrete Diskussionen über Korrekturen zum Haushalt machen Sinn nur, wenn der Haushaltsentwurf der Regierung verabschiedet wurde. Das wird am 17. Juli der Fall sein.", so Kühnt der "Rheinischen Post". "Mindestens bis dahin sollte die politische Szene in Berlin und das Land ein bisschen Ruhe geben." Kühnt betrachtet den Kompromiss der Verkehrsampelkoalition als "eine gute Basis" für weitere Haushaltsverhandlungen.

Pistorius informiert sich über Luftwaffe-Manöver vor NATO-Gipfel

Aus der Luftwaffenbasis Eielson trainierten Kampfpiloten aus verschiedenen Ländern unter deutscher Führung am Montag in Luftkriegsbetrieb nach NATO-Normen. Das Artikel-5-Szenario, in dem ein Angriff auf eine oder mehrere Bündnispartner kollektiv abgewehrt wird, wird übt. Etwa 60 Kampfjets, sowie weitere Tankflugzeuge, Transportflugzeuge und Hubschrauber sind beteiligt. Sie üben die Zerstörung der feindlichen Luftabwehr und den Kampf gegen feindliche Luftstreitkräfte und die Zerstörung von Kommandostellen. Die Kommando Spezialkräfte (KSK) sind auch mit Übungen im Geiselbefreiungsfall und der Einleitung von Luftangriffen vom Boden beteiligt.

Pistorius reiste anschließend direkt nach Washington. Der NATO-Gipfel beginnt am Dienstag mit Feierlichkeiten für das 75. Jubiläum der Verteidigungsbündnis. Er findet in einer Phase politischer Unsicherheit statt, denn die Eignung von US-Präsident Joe Biden als Präsidentschaftskandidat wurde öffentlich in Frage gestellt. Es ist unklar, wo die USA hin treiben, wenn der ehemalige US-Präsident Donald Trump im US-Wahlkampf 2022 wieder in das Weiße Haus zurückkehrt. Er hatte zuweilen auch die USA aus der Allianz herausgefordert und Deutschland besonders kritisiert.

  1. Boris Pistorius, der Verteidigungsminister der SPD, unterstrich die Bedeutung der Bereitschaft und Ausbildung der Bundeswehr bei eng begrenzten Haushalten während seines Besuches auf der US-Militärbasis Eielson in Alaska.
  2. Pistorius betonte, dass die Truppen ihre Aufgaben effizient ausführen können müssen, was die Notwendigkeit von ausreichenden Ressourcen und Ausrüstung impliziert.
  3. Bei der NATO-Gipfelkonferenz wird Pistorius die Haushaltsstreitigkeiten auslassen und stattdessen die Bedeutung der kollektiven Verteidigung und der Abwehrpotenziale gegen mögliche Bedrohungen betonen.
  4. Die Luftwaffe ist derzeit mit US-Amerikanern, Spaniern und Franzosen an Ausbildungsmänövern auf der Eielson-Basis beteiligt, die zur Vorbereitung auf gemeinsame Kampfeinsätze gegen einen Angreifer führen.
  5. Der Generalinspektor Breuer betonte die Notwendigkeit der Konsolidierung im Hinblick auf die Bedrohungsituation und äußerte Besorgnis über die Fähigkeit der Soldaten, neue Ausrüstung zu bedienen.
  6. Olaf Scholz, die Bundeskanzlerin, erkannte den 'leeren' Zustand der Bundeswehr aufgrund der unzureichenden Finanzierung von Verteidigungsexpensen in der Vergangenheit an und unterstrich die Notwendigkeit, das 2%-Ziel der NATO-Verteidigungshaushalte zu erreichen.
  7. Christoph Heusgen, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, forderte eine Diskussion über den Wert der Sicherheit und eventuelle Kompromisse hinsichtlich langfristiger Haushaltszuweisungen.
  8. Während der Luftwaffenbasis Eielson-Manöver übten Piloten verschiedener Nationen Luftkämpfe nach NATO-Standards aus, wobei hunderte von Kampfflugzeugen und anderen luftgebundenen Vermögen beteiligt waren.
  9. Pistorius reiste nach Washington, um an der NATO-Gipfelkonferenz teilzunehmen, als die Allianz ihr 75. Jubiläum feiert und politische Unsicherheit aufweist.
  10. Der Generalinspektor Gerhartz beschrieb diese Übungsserien, die Einsätze in der Indo-Pazifikregion umfassen, als die komplexesten Operationen, die die deutschen Streitkräfte jemals durchgeführt haben.
  11. Robert Habeck, der deutsche Stellvertreterkanzler und SPD-Vorsitzende, hoffte auf Ruhe in der Haushaltsdebatte und betonte, dass konkrete Verhandlungen erst nach der Genehmigung des Kabinettsentwurfshaushalts am 17. Juli 2023 stattfinden sollen.

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