Paus veröffentlicht Haushaltsplan, der wesentliche Kinderunterhaltszahlungen weglässt
Laut der Lage hat die Ampelkoalition das Konzept des Kinderbasisschutzes noch nicht vollständig aufgegeben. Allerdings findet sich das Projekt in dem jüngsten Haushaltsplan von Familienministerin Paus nicht mehr. Die Union interpretiert dies als positives Zeichen und glaubt, dass die umstrittene Reform der Grünen ins Stocken geraten ist.
Während der Parlamentsdebatte erklärten Abgeordnete der Union, dass der von der Ampelkoalition vorgeschlagene Kinderbasisschutz nicht umsetzbar sei. "Das wird nie passieren", sagte die CSU-Politikerin Dorothee Bär, die seit drei Jahren für das Projekt eintritt. "Lassen Sie es doch noch ein bisschen im parlamentarischen Verfahren liegen! Ich sage Ihnen jetzt: Es wird nie passieren, nicht einmal in der von Ihnen geplanten Form!" Bär kritisierte die Ministerin in der Plenarsitzung.
Auch der CDU-Politiker Hermann-Josef Tebroke betonte, dass die 100 Millionen Euro, die im Vorjahr für den Kinderbasisschutz vorgesehen waren, nicht verwendet wurden. Auch in dem Haushalt für 2025 sind sie nicht enthalten. "Das ist ein klares Indiz dafür, dass der Kinderbasisschutz nicht umgesetzt wird", erklärte Tebroke.
Politiker aus seiner Fraktion und AfD-Abgeordnete warfen Paus vor, andere Themen wichtiger zu behandeln als die Bedürfnisse von Familien im Land. Versprochene Verbesserungen der Elternzeit sind nicht in Sicht, und notwendige Projekte wie die Erweiterung von Kindertagesstätten stagnieren.
Grünen-Politiker: Kinderbasisschutz wird nicht in seiner ursprünglichen Form umgesetzt
Zum Thema Kinderbasisschutz gab der Grünen-Politiker Bruno Hoenel zu: "In der von uns Grünen geplanten Form ist der Kinderbasisschutz nicht in diesem Haushaltsentwurf enthalten. Das ist die einfache Wahrheit." Allerdings sei die Ampelkoalition "auf dem richtigen Weg" mit den geplanten Erhöhungen der Kindergeld- und Kinderzuschlagleistungen.
Das Gesetz zum Kinderbasisschutz - ein grünes Lieblingsprojekt - steckt seit Monaten im Parlament fest. Die genaue Ausgestaltung der Reform ist sogar innerhalb der Koalition umstritten. Der erste Entwurf von Ministerin Paus hat Wochen lang Diskussionen über notwendige Positionen und Milliardenbeträge ausgelöst. Mit dem Kinderbasisschutz sollten bestehende Leistungen für Kinder gebündelt und etwa 5,6 Millionen Kindern und Jugendlichen zugutekommen.
Die Grünen hatten ursprünglich eine grundlegende Reform des Systems geplant, die es ermöglichen sollte, künftige Leistungen von einer zentralen Stelle aus zu auszahlen und Familien Bürokratie zu ersparen - doch das wird nach aktuellem Stand nicht passieren.
Verbesserungen für Familien bleiben auf der Agenda
Stattdessen wurden im Rahmen der Einigung zum Bundeshaushalt im Juli einige Verbesserungen bei den Familienleistungen angekündigt: Ab dem 1. Januar 2025 wird das Kindergeld um fünf Euro, ab 2026 um weitere vier Euro erhöht. Der Kinderzuschlag wird entsprechend angepasst. Damals erklärte Bundesfinanzminister Christian Lindner der FDP, dass diese Erhöhungen den Kinderbasisschutz - zumindest was die Leistungen angeht - erfüllen würden.
Im aktuellen Entwurf für den Haushalt 2025 wird der Begriff "Kinderbasisschutz" nicht erwähnt. Familienministerin Paus betonte jedoch die Verbesserungen für Kinder und Jugendliche, die durch die 14,4 Milliarden Euro für ihren Haushalt möglich sein könnten. Ihr Ressort würde damit 570 Millionen Euro mehr als in diesem Jahr erhalten.
Die Union sieht das Fehlen des Kinderbasisschutz-Projekts im jüngsten Haushaltsplan als positives Zeichen und glaubt, dass die umstrittene Reform der Grünen ins Stocken geraten ist. Der Grünen-Politiker Bruno Hoenel gab zu, dass das Projekt in seiner ursprünglichen Form nicht in dem Haushaltsentwurf enthalten ist.