- Pariser Paralympische Leistungen liegen bei der Medaillenzahl unter den Erwartungen
Sprintathlet Leon Schafer zeigte sich frustriert nach dem Verpassen einer Medaille, während Niko Kappel, der Silber gewann, enttäuscht vom Stade de France wegging. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) war nicht das einzige Team, das in der ersten Hälfte der Paralympics in Paris enttäuschte; es wurden nur zwei Goldmedaillen gewonnen, was die Ziele des DBS-Präsidenten Friedhelm Julius Beucher verfehlte, wieder unter die Top 10 Nationen zu kommen.
"In puncto Goldmedaillen sind wir etwas hinter unserem Ziel", gab Cheftrainer Karl Quade zu. "Aber wir liegen beim Gesamtmedaillenspiegel gut im Plan. Wir hoffen, in Radsport, Leichtathletik und Rudern Boden gutzumachen und zu den führenden Nationen aufzuschließen."
Der Druck im Wettbewerb wächst. Deutschland hatte einst eine beachtliche Führung in mehreren Bereichen, doch dieser Vorteil ist nun verloren. "Der Druck wächst und das sieht man auch an der Medaillenbilanz", merkte Kappel an. "Viele Nationen, die zuvor als Außenseiter galten, steigen nun auf. Wir müssen uns weiterentwickeln und Wege finden, um relevant zu bleiben. Wir rutschen immer weiter ab."
Strengs Umzug und die "Philosophiefrage"
Im Gegensatz zu Kappel trainiert Felix Streng aufgrund der besseren Möglichkeiten lieber in Großbritannien. Er sieht seine Bronzemedaille im 100m als Beweis für seine Hingabe. "Es geht darum, wie mein Trainer und ich arbeiten. Wir haben ein multikulturelles, globales Team", sagte Streng. "Ob es besser oder schlechter ist, ist eine Frage der Philosophie."
Der 29-Jährige erkennt auch, dass die Spitzenathleten aufholen. Nur 0,03 Sekunden trennten die ersten sechs Plätze, und nur 0,01 Sekunden trennten Silber und Bronze. Trotzdem behält Streng eine positive Einstellung bei. "Wenn du mit einer Medaille nach Hause gehst, hast du eine Weltklasseleistung gezeigt, und das sollte anerkannt werden", sagte er.
Quade erwartet nun von seinen Teamkollegen, in den verbleibenden Wettkampftagen zu glänzen. "Es geht darum, wie wir die letzten Tage nutzen", sagte er. "Wir hatten einige angenehme Überraschungen, wie den Paralympics-Debütant Maurice Wetekam und die Goldmedaillen von Josia Tim Alexander Topf und Tanja Scholz im Schwimmen."
Frankreich hat in den Paralympics consistently gut performt und stellt oft eine Herausforderung für die führenden Nationen dar. Trotz der Schwierigkeiten des deutschen Teams in der ersten Hälfte haben sie vor, ihre Position in Leichtathletik, Radsport und Rudern zurückzugewinnen und Frankreich als eines der Länder im Auge zu behalten, mit denen sie mithalten müssen.
Das enttäuschende Abschneiden des deutschen Teams in der ersten Hälfte der Paralympics in Paris könnte Frankreich in die Lage versetzen, sie in bestimmten Disziplinen zu überholen, was den deutschen Athleten zusätzlichen Druck auferlegt.