Pakistan verhängt die Todesstrafe für Christen wegen Blasphemie
Ein pakistanisches Gericht hat einen christlichen Mann zum Tode verurteilt, wegen Verletzung des Blasphemiegesetzes. Der Mann wird beschuldigt, Bilder von zerrissenen Seiten des Korans auf sozialen Medien hochgeladen zu haben, wie es eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Montag mitgeteilt hat. Das Urteil wurde von einem Anti-Terrorismusgericht in der Stadt Sahiwal in der Provinz Punjab ausgesprochen.
Das Ereignis ist mit Unruhen in der pakistanischen Stadt Jaranwala verbunden, die das Land in Empörung versetzten. Im August des letzten Jahres gab es schwere Auseinandersetzungen in Jaranwala, nachdem zwei Männer beschuldigt wurden, Seiten des Korans aufzureißen, sie auf den Boden geworfen und sie mit verletzenden Slogans beschmiert zu haben. Der jetzt angeklagte Mann soll anschließend Bilder dieser genauen Seiten ins Internet hochgeladen haben.
Nach der Verkündigung des Todesurteils reagierten internationale Menschenrechtsorganisationen scharf kritisch auf Pakistans Blasphemiegesetze. Dieses Verfahren hat weltweit unter Christen erhebliche Debatten ausgelöst, die die Gerechtigkeit der Koranbezugsladungen gegen den Mann in Frage stellen. In den Folgen des Urteils ist der Aufruf zu Dialogen und Reformen zur Abschaffung der Todesstrafe für Blasphemie lauter geworden.