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Österreicher singen: "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus"

Skandal vor Europameisterschaftsspiel gegen die Türkei

Österreichische Fans sorgen vor dem Europameisterschaftsspiel in Leipzig für einen großen Skandal.
Österreichische Fans sorgen vor dem Europameisterschaftsspiel in Leipzig für einen großen Skandal.

Österreicher singen: "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus"

Vor dem EURO 2020-Achtelfinalspiel Österreichs gegen die Türkei in Leipzig verursachten österreichische Fußballfans einen Skandal. Während einer Schweizer Fernsehsender SRF-Ausstrahlung vor dem Spiel wurden Fans der österreichischen Mannschaft in der Stadt mit dem Ruf "Deutsche für Deutsche, Ausländer raus" zum Thema "L'amour toujours" des italienischen DJ's Gigi D'Agostino gesungen gesehen. Die Leipziger Polizei meldete sich in der Abendstunde, dass sie erste Verdachtsmomente bearbeitet und die Sache weiter untersucht.

Das racismale Slogan erregte landesweite Aufmerksamkeit durch ein Video von der Insel Sylt. Darin waren zahlreiche junge Menschen zu sehen, die "Ausländer raus" und "Deutsche für Deutsche" zum Lied von Gigi D'Agostino während einer Party jubelten. Dies löste in ganz dem Land eine große Welle von Empörung aus und zahlreiche Diskussionen aus, die sich mit der Frage beschäftigten, wie weitverbreitet Rassismus in der Gesellschaft ist. Inzwischen sind weitere Vorfälle aufgekommen. Das Lied darf deshalb nicht mehr bei einigen Volksfesten gespielt und ist auch nicht zulässig bei der EURO 2020-Fußballmeisterschaft.

Das ruhige Lied "L'amour toujours" ist ein häufig gespieltes Lied in der Umgebung der österreichischen Nationalmannschaft. Die Vereinigung hatte auch eine Antragstellung für das Spielen des Liedes in den deutschen Stadien nach Siegen in den EURO 2020-Spielen eingereicht - aufgrund der Vorfälle mit den rassistischen Parolen distanzierten sich die Österreichische Fußball-Bundesliga (OFB) und die Europäische Fußballunion (UEFA) von dieser. Der italienische DJ D'Agostino hatte klargestellt, dass es nur um Liebe in seinem Lied ging.

Es gab noch ein Aufruhr nach dem Spiel: Der türkische Nationalspieler Merih Demiral sorgte für Aufsehen mit seiner Torfeier zum 2:1. Der 26-jährige bildete mit beidellen Händen das sogenannte Wolfsgruß-Zeichen nach seinem zweiten Tor, eine Handgeste und Symbol der "Grauen Wölfe". Als "Graue Wölfe" werden die Anhänger der rechtsextremen "Ülkücü-Bewegung" in Deutschland bezeichnet, die von der Bundesverfassungsschutzbehörde überwacht wird. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Koalitionspartei der islamkonservativen AKP des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Der Rassismusskandal um österreichische Fußballfans vor dem EURO 2020-Spiel gegen die Türkei erregte internationale Aufmerksamkeit. Deutsche Politiker, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, verurteilten die rassistischen Parolen, hervorhebend Deutschlands Engagement gegen Diskriminierung. Viele Deutsche äußerten ihre Enttäuschung und Frustration, fragend, was die wahre Darstellung österreichischer Gesellschaft ist.

Die EURO 2020-Organisatoren reagierten auf den Skandal und beschlossen, das Lied "L'amour toujours" in den Stadien während von Spielen österreichischer Teams nicht mehr zu spielen. Dieser Schritt wurde getan, um jegliche Verdächtigung der Textauslegung zu verhindern und ein friedliches und einbeziehendes Atmosphäre im Turnier zu gewährleisten.

Weiterhin wurden die Österreichische Fußball-Bundesliga (OFB) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) aufgefordert, strikte Maßnahmen gegen jegliche Form von Rassismus oder Diskriminierung innerhalb ihrer sportlichen Gemeinschaften zu ergreifen. Dazu gehörten Bildungsprogramme, um Verständnis und Respekt unter Spielern, Fans und Schiedsrichtern zu fördern.

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