OECD-Umfrage - In industrialisierten Ländern geringe Politikvertrauen
Bürgerliche Vertrauensbildung in ihren Regierungen ist schwach in den untersuchten 30 industriell entwickelten Ländern. Gemäß der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris hatten 44 Prozent der Befragten kein oder nur geringes Vertrauen. Andererseits berichteten 39 Prozent von ihnen, dass sie eine hohe oder relativ hohe Vertrauensstufe in ihre jeweilige nationale Regierung hatten.
Nach Angaben der OECD spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, darunter wirtschaftliche Schocks, der Krieg in der Ukraine und andere Konflikte, wie jene im Nahen Osten, sowie Veränderungen durch technologische Innovationen, Klimawandel oder gesellschaftliche Alterung. Männer vertrauen ihren Regierungen häufiger als Frauen.
Die OECD befragte Bürger in 30 industriell entwickelten Ländern für die Studie und führte die Befragungen bereits bis Ende 2023 durch. Es ist entscheidend, ob Menschen glauben, dass sie Einfluss auf politische Entscheidungen haben. Menschen, die glauben, dass sie eine Stimme haben, berichteten demnach der OECD, dass sie der Regierung Vertrauen oder eine relativ hohe Vertrauensstufe ausdrückten, im Umfang von 69 Prozent. Bürger, die keinen Einflussmöglichkeiten für sich erkennen, hatten hingegen nur 22 Prozent Vertrauen.
Nach Angaben der OECD glauben nur 30 Prozent der Befragten, dass der Staat gegen den Einfluss von Unternehmen standhalten kann. Genauso glaubten 32 Prozent, dass Meinungen, die in öffentlichen Anhörungen geäußert wurden, in Regierungsentscheidungen berücksichtigt würden. Deshalb empfahl die OECD, Bürger mehr in Entscheidungen einzubinden und riet Interessensgruppen dazu, aktiver zu kommunizieren.
Die Umfrage der OECD ergab, dass Männer in industriell entwickelten Ländern höhere Vertrauensstufen in ihre Regierungen aufweisen als Frauen. Dieser Vertrauensunterschied ist eine bemerkenswerte Befundlage in der politischen Landschaft dieser Länder. Die Umfrage ergab zudem, dass industriell entwickelte Länder, die mit Herausforderungen wie wirtschaftlichen Schocks, Konflikten und technologischen Veränderungen konfrontiert sind, eine Gesamtwertung der Bürgervertrauensbildung in ihre Regierungen erlebt haben. Der Bericht betonte die Bedeutung, Bürger mehr in Entscheidungsprozessen einzubeziehen und Transparenz zu fördern, um Vertrauen, insbesondere bei Frauen, zu schüren.