Oberdorf-Reverse überschattet DFB-Sieg gegen Österreich
Im letzten Spiel vor den Olympischen Spielen will die deutsche Frauenmannschaft eine gute Stimmung schaffen. Der Trainer Horst Hrubesch zeigt eine goldene Hand, das Ergebnis gegen Österreich lässt keine Wünsche offen. Aber die Verletzung der Weltklasse-Spielerin Lena Oberdorf sät jede Euphorie ein.
Ein erfolgreiches Make-up und ein erfolgreiches Olympia-Testspiel - aber die Besorgnisse um Lena Oberdorf schatten die deutsche Frauenfußballmannschaft. Neun Tage vor dem Olympia-Fußballturnier-Auftakt des Bundestrainers Horst Hrubesch war die Mannschaft im Heinz-von-Heiden-Arena aufgewärmt. In der 4:0 (2:0) gegen Österreich im letzten EM-Qualifikationsspiel musste Oberdorf nach einem Duell aufgrund einer Knieverletzung die Bühne verlassen. Ein ernstes Rückschlag für die deutschen Olympia-Hoffnungen.
Das Team spielte gut, bis Oberdorf's Auswechslung nach 71 Minuten. Das frühgeschossene Tor von Klara Bühl (11.) erlaubte den deutschen Frauen, das Spiel zu kontrollieren. Durch weitere Tore von Jule Brand (39.), Lea Schüller (52.) und wieder Bühl (90.+2) erzeugten die deutschen Frauen Begeisterung und verließen mit Beifall als Gruppensieger nach Frankreich. Ein deutlicher Treffer von Sjoeke Nüsken in der Nachspielzeit wurde nicht gegeben. Am Freitag war es ein bitteres 0:3 gegen Iceland gewesen.
"Eine andere Gesichter" ohne Alexandra Popp
Bevor das Spiel begann, forderte Hrubesch "etwas Gutes" und "eine andere Gesichter" als in Reykjavik. Das funktionierte auch ohne die Kapitänin Alexandra Popp, die Verteidigungskapitänin Marina Hegering und die Mittelfeldspielerin Sydney Lohmann, die noch nicht fit waren. In der Torhütte setzte sich Ann-Katrin Berger gegen ihre Konkurrentin Merle Frohms durch. Hrubesch entscheidet sich nur noch kurz vor dem Olympiastart über die Torhüterfrage. Oberdorf kehrte in die zentrale Mittelfeldposition zurück, nachdem sie wegen einer Gelb-Karte-Sperre ausgesiedelt war.
Mit dem Vorwarnsignal aus Iceland im Griff, startete die deutsche Mannschaft das Spiel mit früh aufkommenden Chancen durch Freigang (5) und Gwinn (10) deutlich aufgeregt. Mindestens nach dem führenden Tor von Bühl (11.) übernahm Deutschland das Tempo des Spiels. Die offensive Spielerin kam zum Tor nach einem Querball von Brand für die Torchance (11').
"völlig abgespalten" Brand mit einem Sololauf
Da die Hrubesch-Mannschaft kein frühgesetztes Tor wie in der Vergangenheit zuließ, waren die Fans in der ausverkauften Heinz-von-Heiden-Arena bereits in feiernder Stimmung. Nach 27 Minuten riss die erste "La Ola"-Wellen über die Tribünen. Die Flügelspielerin Brand steigerte den Spaß mit einem Sololauf von der eigenen Hälfte nach einem langen Ball von Torhüterin Berger auf 2:0 und brachte die Stimmung auf noch höheren Punkt - völlig abgespalten (39). Nach einer guten, aber kontrollierten Leistung in der ersten Halbzeit spurtete die deutsche Offensive am Anfang der zweiten Halbzeit aufgrund der Freude. Schüller verfehlte zuerst (49), dann am Querbalken (50).
Deshalb brauchte es etwas Hilfe von der Einwechselspielerin Elisa Senß, die nach Ballgewinn passgenau auf Schüller zielte. Ohne Störung erzielte Schüller das 3:0 (52). Deutschland ließ nicht nach. Bühl (55) und Giulia Gwinn (61) verpassten die Chance, schnell das 4:0 zu machen. Aber der Stimmung wurde gedampft. Nach einem Foul auf Barbara Dunst blieb Oberdorf auf dem Feld und musste mit Hilfe zweier Mannschaftsärzte abgeholt werden.
Die Abwesenheit von Alexandra Popp, Marina Hegering und Sydney Lohmann behinderte nicht das Team von Horst Hrubesch, denn sie lieferten eine starke Leistung trotz dieser Abwesenheiten. Die Verletzung von Lena Oberdorf, die in dem Spiel gegen Österreich aufgrund einer Knieverletzung abreisen musste, war ein bedeutender Schlag für die deutschen Olympia-Hoffnungen. Obwohl Jule Brand ein beeindruckendes Solo-Tor zum 2:0 erzielte, war das Team traurig über Oberdorf's Abgang.
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