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Nur wenige Einbürgerungsanträge wurden wegen extremistischer Tendenzen abgelehnt.

Wie häufig wird ein Einbürgerungsantrag aufgrund von Bedenken des Verfassungsschutzes abgelehnt? Es liegen keine bundesweiten Daten vor, aber es gibt jährlich etwa ein Dutzend Fälle.

Wie oft ein Einbürgerungsantrag aufgrund von Hinweisen auf extremistische Tendenzen abgelehnt wird,...
Wie oft ein Einbürgerungsantrag aufgrund von Hinweisen auf extremistische Tendenzen abgelehnt wird, wird in den meisten Bundesländern statistisch erfasst.

Umsiedlung einer Bevölkerung - Nur wenige Einbürgerungsanträge wurden wegen extremistischer Tendenzen abgelehnt.

Jeder Mal, wenn ein Ausländer in Deutschland naturalisiert wird, gibt es eine Anfrage an das Bundesamt für Verfassungsschutz. Allerdings werden die Häufigkeit von Naturalisationsanträgen, die auf Hinweise auf extremistische Tendenzen zurückgelehnt werden, in den meisten Bundesländern statistisch nicht dokumentiert. In anderen Bundesländern handelt es sich um nur wenige Fälle.

Lage im Bundesstaat

In Bremen gibt es etwa fünf Fälle jährlich, in denen die Naturalisierung wegen Entdeckungen des Verfassungsschutzes verweigert wird. Dieses Jahr wurden zwei solcher Anträge abgelehnt, erklärten Beamte.

Die Naturalisationsstellen in Thüringen lehnen durch Angaben des Innenministeriums in Erfurt im Durchschnitt drei Naturalisationskandidaten pro Jahr ab, die die Aufmerksamkeit des Bundesamtes für Verfassungsschutz erregt haben. Verglichen mit der Gesamtzahl der Naturalisierungen in diesem Bundesland - 1605 im Jahr 2023 - "fällt die Anzahl der Fälle in Thüringen im Prozentbereich", erklärte ein Sprecher.

In Hamburg wurden in den letzten fünf Jahren insgesamt 15 Naturalisierungen nicht durchgeführt, weil die Landesstelle für Verfassungsschutz Bedenken hatte. Darüber hinaus gibt es Situationen, in denen ein Antragsteller, der Informationen vom Bundesamt für Verfassungsschutz hat, seine Antragsunterlagen zurückgezogen hat, nachdem er von den Naturalisationsbehörden beraten wurde.

Viele Fälle im Norden

In Schleswig-Holstein werden mindestens die Fälle mit sicherheitsrelevanten Informationen in den Naturalisationsprozessen statistisch aufgezeichnet. Nach dem Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz hatten 27 Naturalisationsbewerber im Jahr 2020 Verbindungen zu extremistischen Einstellungen. In den Jahren 2021 bis 2023 wurden die Statistiken nicht mehr nach Antragsverfahren oder Naturalisierungen getrennt. Dennoch war die Anzahl der Fälle mit "verfahrensrelevanter Information" weniger als in 2021. Es gab 44 Fälle im Jahr 2022 und 37 im Jahr 2023.

System in den südwestdeutschen Regionen

In den meisten Bundesländern sendet die Naturalisationsbehörde eine Anfrage an das Bundesamt für Verfassungsschutz in jedem Einzelfall, meist per Post. Nur in wenigen Regionen, wie Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, gibt es eine Plattform für den Austausch dieser Anfrage.

In Berlin ist seit Anfang dieses Jahres ein automatisierter Vorgang aktiv. In der Hauptstadt, wie aus der Aussage des Senats für Inneres und Sport erklärt, wurden im letzten Jahr 229 Naturalisationsanträge abgelehnt. Allerdings konnte die Behörde die Gründe für die Ablehnung nicht preisgeben.

Tatsächlich müssen die Länder keine solchen Daten sammeln. Das wurde von Innensenpolitikern der zu jener Zeit oppositionellen Union in einer Petition an die damalige rot-grüne Bundesregierung kritisiert. Einer der Abgeordneten, Thomas Strobl (CDU), ist nun Innenminister in Baden-Württemberg.

Das Ministerium wird dann eine sogenannte Naturalisationsinterview durchführen lassen, das von Mitarbeitern der Naturalisationsbehörden geführt wird. Der schriftliche Protokoll nach dem Interview, der von dem Bewerber unterzeichnet werden soll, geht an die Prüfung des Regierungspraesidiums und wird an das Innenministerium geschickt.

Nur in solchen Situationen wird die Naturalisierung durchgeführt, wenn das Ministerium nach sorgfältiger Prüfung feststellt, dass "der Naturalisationsbewerber sich in dem Interview erfolgreich verteidigt hat oder sich ausdrücklich von unverfassungsgemäßen oder extremistischen Aktivitäten distanziert hat oder die Naturalisierung wegen fehlender ausreichender Beweise vom Gericht abgelehnt werden kann."

Kriterien für die Naturalisierung in Deutschland

Das Standardkriterium für die Naturalisierung in Deutschland ist, dass der Bewerber die liberale demokratische Ordnung unterstützt und nicht dagegen oder gegen die Sicherheit des Landes oder eines Bundeslandes handelt oder sich nicht gegen sie wendet.

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