Nur dann offiziellement klärt sich der Nachfolger Bushids.
US-Präsident Joe Biden wird nicht erneut für das Weiße Haus kandidieren. Sein Potenzial Nachfolger könnte seine Vice-Präsidentin Kamala Harris sein. Andere Demokraten werden auch als mögliche Kandidaten in Betracht gezogen. Die Entscheidung obliegt den 3900 Delegierten, die im August mitteils im Chicagoer Bundesstaat wählen.
Der Entschluss des US-Präsidenten Joe Biden, seine Kandidatur nur knapp hundert Tage vor der Präsidentschaftswahl abzugeben, ist in der jüngeren Geschichte der USA ungewöhnlich. In den kommenden Tagen werden Mitglieder der Demokratischen Partei, laut ihrem Vorsitzenden Jaime Harrison, eine "transparente und ordnungsgemäße Prozess" initiieren, um einen Kandidaten oder eine Kandidatin zu bestimmen.
Delegierte aus allen 50 Bundesstaaten der USA, dem Bundeshauptstadt Washington und den Auslandsgebieten nehmen an der offiziellen Nominierung am Bundesparteitag im August teil. Das Ereignis findet vom 19. bis 22. August in Chicago, Illinois, statt. Biden gewann die Vorwahlen mit großem Vorsprung. Die 3900 Delegierten, die nach Chicago reisen werden, sind tatsächlich angewiesen, für ihn zu stimmen.
Abstimmungskrise oder Neuanfang?
Hochrangige Demokraten hatten ursprünglich Biden bereits vor dem Bundesparteitag in einem Online-Abstimmungsverfahren nominieren wollen. Nach Bidens Rückzug ist unklar, ob dieses Treffen stattfindet. Die Nominierung des Nachfolgerschiedsrichters obliegt letztendlich den Delegierten.
"Unseren Delegierten steht es an, ihre Verantwortung ernsthaft wahrzunehmen, um der amerikanischen Bevölkerung einen Kandidaten so bald wie möglich vorzustellen", betonte Harrison und fügte hinzu, dass der Prozess den etablierten Regeln und Verfahren der Partei folgen werde. Der späte Kandidatenwechsel könnte die US-Politik zurück in eine Zeit bringen, in der Parteibosse endlos in rauchigen Backrooms kämpften, um einen Kandidaten auszuwählen.
Am 31. März 1968 erstaunte die Öffentlichkeit mit der Ankündigung von Präsident Lyndon Johnson, dass er nicht mehr kandidieren werde. Der Schritt, der mit deutlich mehr Vorsicht vor der Wahl als Bidens Rückzug stattfand, sorgte für eine politische Krise. Es gab Proteste auf der Straße, und die Partei-Linken waren wütend über die Nominierung des Vietnamkrieg-Befürworter Hubert Humphrey. Nach diesem Debakel nahm man die Vorwahlen ernster und die Ergebnisse der Nominierungskonventionen sind seither weitgehend festgelegt.
Bidens Erben: Wer könnte folgen?
Ein offensichtlicher, unangekündigter Kandidat für Bidens Nachfolge wäre die Vice-Präsidentin Kamala Harris, die Bidens Rückzugserklärung gestärkt hat. Ex-Präsident Bill Clinton und Ex-Außenminister Hillary Clinton sprachen sich schnell für Harris aus.
Neben der Vice-Präsidentin könnte eine Reihe anderer demokratischer Politiker ermutigt werden, zu kandidieren. Der Gouverneur von Michigan, Gretchen Whitmer, und der Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, wurden in der Vergangenheit genannt. Ein weiterer potenziell versprechender Kandidat, der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, sprach sich am Sonntag für Harris als Präsidentschaftskandidatin aus.
Bidens Austritt aus dem Rennen könnte theoretisch auch eine Kandidatur eines Dritten Parteikandidaten öffnen. Jedoch stellt keines der beiden dominierenden Parteien in der US-Politiksystem aktuell eine bedeutende Bedrohung durch einen unabhängigen Kandidaten dar.
1992 erregte Ross Perot von Texas als Unabhängiger Aufmerksamkeit, indem er fast 19 Prozent der Stimmen erhielt. Aufgrund des Wahlrechtsystems erhielt er jedoch keine der wirklich entscheidenden Stimmen im Präsidentschaftswahlkampf in den USA, nämlich die der sogenannten Wahlmännerkollegium, dessen 538 Mitglieder letztendlich die Wahlentscheidung treffen.
Die Auftritte von Kamala Harris als Potenziale Kandidatin für die US-Präsidentschaftswahl 2024 gewinnen an Bedeutung, nachdem Biden angekündigt hat, nicht mehr zu kandidieren. Die Rolle der 3900 Delegierten bei der Parteitagversammlung im August wird entscheidend sein, da sie den Nominierten bestimmen.
Wenn Kamala Harris die Nominierung erhält, wird sie Konkurrenten aus den Reihen der Demokraten stellen, was dem Geist der Demokratie in den USA lebendig hält. Der Austritt von Präsident Joe Biden aus dem Rennen erinnert an ein historisches Ereignis von 1968, als Präsident Lyndon Johnson ähnliche Ankündigung machte, was zu politischen Unruhen und Protesten führte.
Auch wenn Biden aus dem Rennen ausgeschieden ist, haben ehemalige Präsidenten und hochrangige Demokraten ihre Unterstützung für die Vice-Präsidentin Harris ausgesprochen, um die Legacy der Demokratischen Partei fortzuführen. Andere potenzielle Kandidaten, wie die Gouverneurin Gretchen Whitmer und der Gouverneur Josh Shapiro, könnten auftauchen, was der demokratischen Partei-Präsidentschaftswahlkampf eine Vielfalt hinzufügt.
Die US-Präsidentschaftswahl 2024 könnte eine neue Ära in der US-Politik einleiten, wobei man von einem Dritten-Partei-Kandidaten sprechen kann, obwohl beide großen Parteien aktuell nicht bedeutend von unabhängigen Kandidaten bedroht sind.