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Nordrhein-Westfalen stärkt die Strafverfolgungsbehörden und verschärft die Abschiebungsvorschriften.

Nordrhein-Westfalen stärkt die Strafverfolgungsbehörden und verschärft die Abschiebungsvorschriften.

Folgen des schrecklichen Terroranschlags in Solingen: Die Koalitionsregierung von Nordrhein-Westfalen aus CDU und Grünen hat sich auf ein umfangreiches Sicherheitspaket geeinigt. Dieses umfasst mehrere Schritte, um die Jagd auf radikal-islamistische Extremisten zu erleichtern und die Abschiebungsverfahren zu beschleunigen. Nach der Tragödie erklärte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, im Landtag: "Wir setzen unsere Worte in Taten um. Wir erweitern die Befugnisse unserer Sicherheitsbehörden."

Das Sicherheitspaket enthält zahlreiche Bestimmungen, darunter die Stärkung des Verfassungsschutzes, eine engere Überwachung von potenziellen Extremisten und eine verbesserte Informationsaustausch zwischen den Behörden. Wüst verglich es mit einem 'Doppelschloss' angesichts der beispiellosen Präsenz der rechtsextremen Partei in einem Landtag nach dem Anschlag in Solingen. Das Kabinett des Bundeslandes ratifizierte das Sicherheitspaket am 23. August. Laut Wüst ist es das umfangreichste Sicherheits- und Migrationspaket in der Geschichte von Nordrhein-Westfalen.

Details des Sicherheitspakets

Es wird vorgeschlagen, die Befugnisse zur Überwachung radikal-islamistischer Aktivitäten im Internet zu erweitern, wobei künstliche Intelligenz eingesetzt werden soll. Die Befugnisse des Verfassungsschutzes in der Telekommunikationsüberwachung sollen gestärkt werden, wobei der Zugriff auf verschlüsselte Messenger-Dienste hinzukommen soll.

Nordrhein-Westfalen plant, mehrere Maßnahmen über Bundesratsinitiativen umzusetzen, wie die Verbesserung der Datenspeicherung und die Anpassung des sogenannten Dublin-Systems sowie die erleichterte Abschiebung von Kriminellen, Terroristen und ihren Unterstützern.

Maßnahmen zur Einschränkung irregulärer Migration

Es soll eine zentrale Datenbank zur Identifizierung abschiebepflichtiger Personen in Nordrhein-Westfalen eingerichtet werden, wobei der Datenaustausch zwischen den Behörden gefördert werden soll. Personen aus sicheren Ländern sollen in Aufnahmelagern untergebracht werden, während ihre Asylanträge geprüft werden. Nordrhein-Westfalen plant, drei zusätzliche Kammern für Asylverfahren an Verwaltungsgerichten und ein weiteres Abschiebungshaftzentrum einzurichten.

Die islamistische Radikalisierung von Jugendlichen soll durch eine Reihe von Präventionsmaßnahmen bekämpft werden.

Der Anschlag in Solingen

Am 23. August griff ein Mann mit einem Messer Partygänger auf einem Stadtfest in Solingen an, wobei drei Menschen starben und acht verletzt wurden. Der 26-jährige syrische Verdächtige ist in Haft. Die Abschiebung war in den vergangenen zwölf Monaten bereits zweimal gescheitert. Die Terrororganisation Islamischer Staat hat die Verantwortung für den Anschlag übernommen.

Wüst bezeichnete den Anschlag in Solingen als "Wendepunkt" in einer außerordentlichen Sitzung des Parlaments, betonte jedoch, dass das individuelle Asylrecht in Deutschland unantastbar bleibt. Über 300.000 Personen, die nach Deutschland gekommen sind, haben kein Asylrecht.

In den letzten Tagen haben Innenminister Herbert Reul und Flüchtlingsministerin Josefine Paul erste Maßnahmen ergriffen. Reul hat eine verstärkte Polizeipräsenz und ID-Kontrollen auf Volksfesten angeordnet, während Paul die Kontroll- und Überwachungsbefugnisse der örtlichen und zentralen Ausländerbehörden in Bezug auf erfolglose Asylbewerber verschärft hat.

Das Sicherheitspaket, das von der Kommission überwacht wird, enthält die Erweiterung der Befugnisse zur Überwachung radikal-islamistischer Aktivitäten im Internet und die Stärkung der Telekommunikationsüberwachungskapazitäten des Verfassungsschutzes. Im Licht des Anschlags in Solingen hat die Kommission vorgeschlagen, künstliche Intelligenz und den Zugriff auf verschlüsselte Messenger-Dienste für diese Zwecke zu nutzen.

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