Fichtelgebirge - Neue Seilbahn nimmt am Ochsenkopf den Betrieb auf
Am Freitag (22. Dezember) wird am Ochsenkopf im Fichtelgebirge eine neue Seilbahn in Betrieb genommen. Ein Sprecher des Regionalbüros Bayreuth sagte, mit der neuen Seilbahn könnten Touristen den 1.024 Meter hohen Berg bequemer, schneller und ohne Hindernisse erreichen. Die Anlage liegt auf der Nordseite des Ochsenkopfes, nahe der Gemeinde Bischofsgrün (Kreis Bayreuth) und besteht aus 40 10-Personen-Kabinen.
Wie der Fichtelgebirgskurort mitteilte, können damit etwa 2.000 Menschen pro Stunde den Ochsenkopf erreichen. Die Gondel befördert auch Familien mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Die Bauarbeiten für die neue Seilbahn beginnen im März 2023. Ihr 32 Jahre alter Vorgänger, eine Doppelseilbahn, kann nach Angaben des Fichtelgebirgskurortes nur maximal 500 Personen pro Stunde auf den Ochsenkopf befördern, was einem Viertel der künftigen Kapazität entspricht.
Mit der Erneuerung der Seilbahn solle „der Tourismus im Fichtelgebirge gestärkt und der Ganzjahrestourismus weiter gestärkt werden“, sagte ein Sprecher des Regionalbüros. Das Fichtelgebirge ist ein Ski-, Wander- und Erholungsgebiet im Nordosten Oberfrankens und im Nordwesten Tschechiens. Mit 1024 Metern über dem Meeresspiegel ist der Ochsenkopf nach dem Schneehorn (1051 Meter) der zweithöchste Berg der Region und ein beliebtes Touristenziel. Der Stierkopf erhielt seinen Namen aufgrund seiner einzigartigen Form.
Die Baukosten der Ochsenkopf-Nordseilbahn belaufen sich laut Bayreuther Landesamt auf rund 25,6 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern steuerte knapp 7,7 Millionen Euro bei. Im Frühjahr 2024 wird auf der Südseite des Berges eine neue Seilbahn gebaut, die die bestehende Seilbahn von 1997 ersetzt. Der Neubau auf der Südseite des Ochsenkopfes wird voraussichtlich 15,6 Millionen Euro kosten. Nach Angaben der Bayreuther Regionaldirektion fördert der Freistaat den Bau der Südbahn mit 4,67 Millionen Euro.
Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) lobte die neue Seilbahn. „Die touristische Nutzung des Ochsenkopfes liegt uns seit jeher am Herzen“, sagt Oliver Thaßler, Leiter der LBV-Landesstelle Oberfranken. Solange die Wandergebiete gut ausgeschildert sind und ausreichend Ranger zur Lenkung der Besucherströme vorhanden sind, gibt es aus Sicht des Natur- und Artenschutzes keine Probleme mit modernen Einrichtungen.
Ein Streitpunkt zwischen Verein und Regionalstelle ist jedoch Kornberg, nordöstlich des Fichtelgebirges. „Wir waren sehr frustriert, dass dort ein Fahrradpark errichtet werden sollte“, sagte Tassler. Der LBV klagt vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth gegen den Bau des Parks. Die bestehende Vereinbarung zwischen Naturschützern und Behörden sah vor, dass der Ochsenkopf zum Wandern und Wintersport genutzt werden sollte, während Schneeberg und Kornberg vor Touristenmassen geschützt bleiben sollten. Kornberg ist die Heimat seltener Tierarten wie Wölfe, Luchse und Wildkatzen.
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Quelle: www.stern.de