Fragen & Antworten - Neue Pisa-Studie: Wie steht es um das deutsche Bildungssystem?
Zum ersten Mal seit der Pandemie erhält Deutschland heute ein neues PISA-Zertifikat. Zuletzt haben sich die Leistungen der Schüler erneut verschlechtert. Wird es einen neuen „Pizza-Schock“ geben?
Was ist Pizza Research?
Die PISA-Studie ist die größte Vergleichsstudie zu internationalen Schulleistungen. Erfasst die Fähigkeiten von 15-Jährigen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Seit dem Jahr 2000 wird es alle drei Jahre durchgeführt. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf mathematischen Fähigkeiten.
Wer nimmt an dieser Studie teil?
An der jüngsten Umfrage 2022 nahmen 81 Länder weltweit und mehr als 600.000 junge Menschen teil. Die repräsentative Stichprobe in Deutschland umfasst etwa 13.000 15-jährige Schüler verschiedener Schulen.
Wie wird die Forschung durchgeführt?
Tests für die PISA-Studie werden mittlerweile überwiegend am Computer durchgeführt. Die Schüler müssen klicken, um verschiedene Aufgaben zu erledigen. Tester verteilten USB-Sticks an Schulen und Schüler nutzten Computer, um Lese-, Mathematik- und Naturwissenschaftsaufgaben zu lösen. Der Test dauert etwa zwei Stunden und besteht überwiegend aus Multiple-Choice-Fragen, bei denen die Studierenden aus vorgegebenen Antwortmöglichkeiten wählen müssen. Darüber hinaus beantworteten Schüler, Lehrer, Schulverwalter und Eltern Fragen zum sozioökonomischen Hintergrund junger Menschen, zur Lernzeit und Lernumgebung, zur Computernutzung und zur Lehrplangestaltung sowie zu den Einstellungen und Erwartungen junger Menschen.
Was war das Ergebnis beim letzten Mal?
Obwohl Deutschland immer noch über dem OEDC-Durchschnitt (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) liegt, ist es immer noch weit vom ersten Platz entfernt. Deutsche Schüler erreichten 498 Punkte im Lesen, 500 Punkte in Mathematik und 503 Punkte in Naturwissenschaften. Im Vergleich dazu erzielten mehrere Regionen in China und Singapur Werte zwischen 550 und 590, während Länder mit niedrigerem Rang wie die Dominikanische Republik und die Philippinen Werte zwischen 325 und 340 aufwiesen.
Warum ist die PISA-Studie wichtig?
Die OECD sagte, die Studie sei in ihrer globalen Reichweite und Regelmäßigkeit einzigartig. Da die Umfrage alle drei Jahre durchgeführt wird, können die teilnehmenden Länder ihre Fortschritte bei der Erreichung wichtiger Lernziele überwachen. In Deutschland lösten die ersten Umfrageergebnisse im Jahr 2001 sogar einen gewaltigen „Pizza-Schock“ aus.
Was ist „Pizzaschock“?
Deutsche 15-Jährige schnitten in der ersten Vergleichsstudie schlecht ab, und auf den Pisa-Zeugnissen gab es einen beschämend starken Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen. Dies löste eine hitzige Debatte im Bildungswesen aus. Seitdem sind die Ergebnisse der PISA-Studie stetig gestiegen, seit 2016 sind die Werte jedoch wieder gesunken.
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Quelle: www.stern.de