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Neue Lichtquellen nötig: Kommunen im Umbau

Straßenbeleuchtung in bayerischen Städten verbraucht jedes Jahr Millionen Kilowattstunden Strom. Es ist wirklich das Geld wert. Städte und Gemeinden müssen auf energieeffiziente Ampeln und Straßenbeleuchtung umstellen. Aber es wird Jahre dauern.

Nachts funkeln Straßenlaternen mit LED-Technik in der Würzburger Innenstadt. Foto.aussiedlerbote.de
Nachts funkeln Straßenlaternen mit LED-Technik in der Würzburger Innenstadt. Foto.aussiedlerbote.de

Energie - Neue Lichtquellen nötig: Kommunen im Umbau

Erhöhte Personalkosten, Energie- und Flüchtlingsunterbringungskosten: Bayerns Kommunen kämpfen mit hohen Ausgaben. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt, dass einige Städte Kosten sparen wollen, indem sie beispielsweise die Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchten (Leuchtdioden) umstellen. Für diejenigen, die ihre Straßenbeleuchtung erst vor wenigen Jahren auf energiesparende Natriumdampf-Hochdrucklampen umgestellt haben, wird eine weitere Modernisierung unwirtschaftlich und teuer. Doch nicht nur deshalb unterscheidet sich der Arbeitsumfang.

Zwischen Aschaffenburg und Augsburg wollte die Gemeinde durch den Einsatz von LEDs in Straßenlaternen eine höhere Energieeffizienz und weniger schädliche CO2-Emissionen erreichen und natürlich auch Geld sparen. Seit 2011 ersetzt Aschaffenburg jedes Jahr bis zu 500 veraltete Lampen durch Lampen mit moderner LED-Technologie. Der Energieverbrauch soll laut Stadt um mindestens 50 Prozent gesenkt werden. Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) geht sogar davon aus, dass die Umstellung auf LED-Technologie den Energieverbrauch in Städten um mehr als 80 % senken könnte.

Lieferengpässe durch Pandemie und Krieg

Dieses Ziel verfolgt auch der Würzburger Chef. Auf den Straßen und Gehwegen der Mainstadt gibt es rund 16.400 Leuchten, davon knapp 10.200 dauerhaft in LED-Technik. Nach Angaben der Würzburger Liefer- und Verkehrs-GmbH wurden in diesem Jahr weitere 5.500 Fahrzeuge auf LED umgerüstet. Es bleiben nur etwa 700 Sonderleuchten als Gas- und Tunnelleuchten übrig.

In der Landeshauptstadt München gibt es rund 100.000 Straßenlaternen. Zukünftig werden 68.000 dieser Fahrzeuge mit LEDs ausgestattet sein. „Energiesparende und ökologische Aspekte spielen dabei eine wichtige Rolle“, begründet die Stadt die geplanten Sanierungsmaßnahmen. Allerdings werden diese Arbeiten durch epidemie- und kriegsbedingte Lieferengpässe zwischen Leuchtenherstellern und Ausführungsfirmen erschwert.

In Nürnberg sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre alle Lichtpunkte auf LED umgestellt werden – nach Angaben der Stadt sollen es 48.000 sein. Bislang handelt es sich dabei überwiegend um Natriumdampflampen, LED-Lampen machen jedoch nur etwa ein Viertel aus.

nicht viel künstliches Licht

Der Übergang von Straßenlaternen zu LEDs findet in vielen europäischen Ländern bereits seit vielen Jahren statt. Allerdings verändert sich dadurch das Farbspektrum der Nachtbeleuchtung. Der Einsatz von LEDs führt dazu, dass in Städten weniger Sterne sichtbar sind und sich die Bewegungen von Motten und anderen Insekten weiter verändern, wenn sie sich Lichtquellen nähern oder diese meiden.

Forscher sagen, dass Lichtverschmutzung, also die anhaltende Tendenz, nachts künstliches Licht zu nutzen, eine der Hauptursachen für das Artensterben auf der ganzen Welt sein könnte. Ein Gastwissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität München hat herausgefunden, dass künstliches Licht die biologische Uhr vieler Tiere stört.

Eine energetische Modernisierung ist zwingend erforderlich

Viele Städte hatten zuvor orange-gelbe Natriumdampflampen im Einsatz – so waren beispielsweise mehr als 16 % der rund 18.500 Leuchten in Regensburg Natriumdampflampen. Die Stadt sagt: „Das neue System wird ausschließlich mit LED-Technologie konzipiert“ – etwa 62 Prozent der derzeit verwendeten Lichtquellen sind LEDs. Außerdem wird das Licht von 21:00 Uhr bis 6:00 Uhr gedimmt. Auch Verkehrsampeln sollten auf energiesparende LED-Technik umgestellt werden.

Doch eine energetische Modernisierung ist unumgänglich: Vielerorts muss sich die Straßenbeleuchtung ändern, denn die EU-Ökodesign-Richtlinie, die ein Glühbirnenverbot vorsieht, gilt auch für Kommunen.

In Augsburg gibt es rund 30.000 Lichtpunkte auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen. „Sie verwenden hauptsächlich Natriumdampflampen, aber auch LED-, LCD- und Halogenlampen“, teilte das Ministerium für Stadtentwicklung, Planung und Bau mit. „Manchmal kommen auch Leuchtstoffröhren zum Einsatz.“ Weniger als 10 Prozent der Leuchten sind LED. Bestehende Leuchten werden bedarfsgerecht gesteuert, wodurch Energie gespart und die Lichtverschmutzung reduziert wird. „In Augsburg arbeiten wir bereits nach dem Grundsatz: „Kunstlicht – so viel wie möglich und so wenig wie möglich nutzen“.

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Quelle: www.stern.de

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