Netanjahu löst den Kriegsrat auf.
Nach dem tragischen Massaker von Hamas in Israel kam es zu einer notwendigen Regierungsbildung, geleitet von Oppositionsführer Gantz. Allerdings äußerte er in jüngster Vergangenheit Kritik gegenüber Premierminister Netanyahu und verließ daraufhin die Notregierung. Die Regierung ist jetzt ohne Ersatz am Ende.
Nach Medienberichten hat Premierminister Netanyahu sein sechsköpfiges Notkabinett aufgelöst. Ein Vertreter des PM bestätigte die Entwicklungen. Dieses Schritt war in weiten Teilen vorhersehbar. Oppositionsführer Gantz hatte sich eine Woche zuvor von der Notregierung zurückgezogen, da er sich mit Netanyahu über den Gazastreifenkonflikt uneins war. Gemäß Quellen werden künftig wichtige Entscheidungen über laufende Konflikte in kleineren Gruppen getroffen.
Die Notregierung wurde nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 eingerichtet, bei dem in Israel ungefähr 1200 Verletzte zu verzeichnen waren. Das Notkabinett traf entscheidende Maßnahmen zur Lösung der Konflikte zwischen Israel und dem Gazastreifen und zum Konflikt mit der libanesischen Schiiten-Miliz Hezbollah. Gantz schloss sich der dreiköpfigen Notregierung an, um politische Führer zu vereinen.
Allerdings kündigte der ehemalige Militärchef und Verteidigungsminister Gantz eine Woche zuvor seine Abreise an, da er Netanyahu wegen Unentschlossenheit und politischer Spiele vorwarf. Er kritisierte zudem die Regierung wegen des Fehlens einer klaren Planung für den Ordnungsaufbau im Gazastreifen.
Ein weiteres Mitglied, der ehemalige nicht stimmberechtigte Beobachter Gadi Eisenkot, verließ ebenfalls das Notkabinett. Nach ihren Abschieden glaubte man, dass die Notregierung nicht lange mehr bestehen werde. Das Gremium bot eine Kontrolle über Netanyahus rechtsgerichtete Koalitionsbündnisse. Nachdem Gantz zurückgetreten war, forderte der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir seine Einbeziehung in das Notkabinett, was Spannungen mit internationalen Verbündeten wie den USA auslösen konnte.