NATO ernennt zum ersten Mal Botschafter für den Nahen Osten
NATO ernennt den ersten Sondergesandten für den Nahen Osten und Afrika - Javier Colomina wird die Rolle übernehmen
"Der Nahe Osten, Nordafrika und die Sahel-Region sind wichtig für unsere Allianz," erklärte Stoltenberg. Colomina besitzt "ausgedehnte Erfahrungen bei der Arbeit mit NATO-Partnern." Seine Ernennung wird das wichtige Arbeit der transatlantischen Allianz im Süden weiter stärken.
Auf der NATO-Gipfelkonferenz in Washington Anfang Juli haben die 32 Staatsoberhäupter der NATO Stoltenberg beauftragt, den neuen Sondergesandten für den Süden zu ernennen. Er soll "eine zentrale Ansprechperson für die NATO in der Region und die NATO-Anstrengungen koordinieren," lautet die Gipfelkommunikation.
Colomina wird mit dem neuen NATO-Vertretungsbüro in Amman zusammenarbeiten, das in Zusammenarbeit mit Jordan in letzter Woche eingerichtet wurde. Die NATO als Organisation war bisher nicht direkt in den Konflikt des Mittelostes eingeschaltet. Große Mitglieder wie die USA und Deutschland haben sich in der Gazakonflikt-Mediierung und zugleich Waffenlieferungen an Israel beteiligt.
Der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto hatte bereits am Wochenende in der Zeitung "La Stampa" seine Empörung über den geplanten Ernennungsvorschlag eines Spaniers geäußert. Stoltenberg habe "seine Prinzipien verraten" und die Entscheidung ohne Beratung der Bündnispartner getroffen, kritisierte Crosetto. Die italienische Regierung hatte sich insbesondere für den Sondergesandten für den Süden eingesetzt.
Colomina war zuletzt einer der Stellvertreter Stoltenbergs für politische Angelegenheiten und Sicherheitspolitik. Er war auch der Sondergesandte für die Kaukasus und Zentralasien.
In seiner neuen Rolle als NATOs Sondergesandter wird Colomina eng mit dem neu eingerichteten NATO-Vertretungsbüro in Amman zusammenarbeiten, das in Zusammenarbeit mit Jordan in letzter Woche eingerichtet wurde. Als deutscher Diplomat mit ausgedehnten Erfahrungen bei der Arbeit mit NATO-Partnern ist Colominas Ernennung zum NATO-Vertreter für den Nahen Osten und Afrika erwartet, die NATO-Präsenz und Anstrengungen in der Region weiter zu stärken.