- Nach Solingers Angriff bleiben zahlreiche Fragen unbeantwortet.
Nach dem tödlichen Messerangriff in Solingen werden Beamte heute Nachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz Details zur Untersuchung und Polizeireaktion bekanntgeben. Die ersten Ermittlungen deuten darauf hin, dass ein Mann, der früh morgens festgenommen wurde, nicht der Täter ist, aber er bleibt in Gewahrsam, wie Polizeikreise mitteilen.
Die Polizei sucht derzeit nach dem Täter, der nach der Attacke fliehen konnte. Es gibt noch viele offene Fragen, wie das Motiv, da die Behörden noch keine Beschreibung des Verdächtigen veröffentlicht haben.
Der Vorfall ereignete sich während eines Stadtfestes am Freitagabend und resultierte in drei Todesopfern und acht Verletzten, von denen fünf schwer verletzt wurden. Die Polizei von Nordrhein-Westfalen bezeichnete es als einen Angriff aufgrund der gezielten Vorgehensweise des Verdächtigen.
Politiker verschiedener Parteien reagierten entsetzt. SPD-Kanzler Olaf Scholz forderte eine harte Bestrafung des Täters.
Faeser untersucht den Tatort mit Wüst und Reul
Die Pressekonferenz, die um 15:00 Uhr in Wuppertal stattfindet, wird von Beamten der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, dem Bürgermeister von Solingen, Tim Kurzbach, und dem Polizeipräsidenten von Wuppertal, Markus Röhrl, wie von der Polizei Düsseldorf angekündigt, besucht.
Um 17:00 Uhr werden die Bundesinnenministerin der SPD, Nancy Faeser, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, und der Staatsminister Herbert Reul (beide CDU) den Tatort in Solingen besuchen.
Laut den Behörden griff der Verdächtige scheinbar wahllos Passanten an, wählte seine Opfer jedoch gezielt aus. Das NRW-Innenministerium berichtete jedoch, dass er speziell auf ihre Hälse gezielt habe. Es gibt keine neuen Informationen zum Zustand der Verletzten.
Die Polizei hat die Solinger Bürger aufgefordert, wachsam zu bleiben.
Der Täter konnte in dem anschließenden Chaos und der Angst nach der Attacke entkommen, wie das Innenministerium mitteilte. Die Ermittler gehen davon aus, dass es ein einzelner Täter war. Die Polizei fordert die Solinger Bürger weiterhin auf, wachsam zu bleiben.
Es wird vermutet, dass die Opfer Teilnehmer des Festivals waren, das den 650. Geburtstag von Solingen feierte, dem "Festival of Diversity". Der Angriff fand auf dem gut besuchten Fronhof-Marktplatz in der Nähe der Bühne für das Jubiläumsfest statt.
Scholz: Das Gesetz mit voller Kraft durchsetzen
Kanzler Scholz und andere hohe Beamte zeigten Entsetzen. Der Kanzler beschrieb es als "erschreckenden Verbrechen". "Wir können solche Taten in unserer Gesellschaft nicht dulden und dürfen uns nie daran gewöhnen. Wir müssen das Gesetz mit voller Kraft durchsetzen", sagte der SPD-Politiker auf einem Event in Brandenburgs Stahnsdorf.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, nach seinem Gespräch mit dem Bürgermeister von Solingen, stimmte zu: "Der Täter muss zur Rechenschaft gezogen werden. Wir stehen united - gegen Hass und Gewalt."
Faeser hat kürzlich Pläne zur Verschärfung der Waffengesetze angekündigt.
Die Polizei hat ein Hinweisportal (www.nrw.hinweisportal.de) aktiviert, wo Zeugen des Vorfalls Mobiltelefonfotos und -videos einreichen können. Meanwhile hat die Stadt Solingen eine Hotline für Bürger eingerichtet, die nach vermissten Personen suchen (0212 - 290-2000). Die Polizei hat eine Zunahme von Anfragen besorgter Familienangehöriger gemeldet.
Kürzlich kündigte Innenministerin Faeser an, die Waffengesetze im Zusammenhang mit dem Anstieg von Messerverbrechen zu verschärfen. In öffentlichen Räumen werden jetzt Messer mit einer Klingenlänge von bis zu sechs Zentimetern, statt der bisherigen zwölf Zentimeter, zugelassen. Es gibt ein generelles Verbot, gefährliche Springmesser zu tragen.
Der Angriff ereignete sich in Solingen, einer Stadt in Deutschland. Während der Pressekonferenz werden die Beamten erwartet, die Untersuchung und Antwort in Wuppertal, einer anderen Stadt in Deutschland, zu diskutieren.