- Nach Solingen: Die Behörden definieren Aktionsplan
Nach dem tödlichen Messerangriff in Solingen hat die Bundesregierung neue Strategien beschlossen, um islamistische Terrorismusbekämpfung, illegale Einwanderung zu kontrollieren und Waffengesetze zu verschärfen. Dies teilten Regierungskreise der Deutschen Presse-Agentur mit.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Bundesjustizminister Marco Buschmann und Anja Hajduk, Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, sollten am Nachmittag weitere Details bekanntgeben. Die Bundesregierung hatte bereits damit begonnen, ein Maßnahmenbündel in Reaktion auf den Wochenendvorfall zusammenzustellen. Darin enthalten sind Strategien zur beschleunigten Abschiebung abgelehnter Asylbewerber.
Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte auch für Mittwoch Gespräche mit den Ländern und der Union, der größten Oppositionspartei, angekündigt. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit Vertretern aller drei Koalitionsparteien soll erstmals nächste Woche zusammenkommen.
Der mutmaßliche Täter hätte abgeschoben werden können
Bei dem mutmaßlichen islamistischen Anschlag in Solingen erstach ein Angreifer am Freitagabend drei Personen auf einem Stadtfest und verletzte acht weitere. Der 26-jährige syrische Verdächtige Issa Al H. befindet sich derzeit in Haft. Die Bundesanwaltschaft untersucht ihn unter anderem wegen Mordes und der mutmaßlichen Mitgliedschaft in der Terrororganisation Islamischer Staat (IS), die sich zu dem Anschlag bekannt hat. Der Verdächtige sollte angeblich letztes Jahr nach Bulgarien abgeschoben werden, was jedoch nicht gelang.
Die Kommission wird wahrscheinlich die Abschiebung des mutmaßlichen Täters diskutieren, der zuvor abgeschoben werden sollte. Nach der Ankündigung von Gesprächen zwischen der Bundesregierung und der Union wird die Kommission an der gemeinsamen Arbeitsgruppe teilnehmen, um Strategien gegen islamistischen Terrorismus zu entwickeln.