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Nach dem Migrationsgipfel haben Merz und die Union eine Abnahme der Unterstützung erlebt.

Die Mehrzahl der Befragten äußert Missbilligung über Merz' Handlungen in der Migrationspolitik und...
Die Mehrzahl der Befragten äußert Missbilligung über Merz' Handlungen in der Migrationspolitik und beschreibt seine Interaktionen mit der Bundesregierung als unrichtig.

Nach dem Migrationsgipfel haben Merz und die Union eine Abnahme der Unterstützung erlebt.

Nach dem Rücktritt von Hendrik Wüst als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen ist Friedrich Merz, der Vorsitzende der CDU, nun die klare Wahl der Union für die Kanzlerkandidatur. Doch Merz' Aufstieg zur Macht ist getrübt von Rückschlägen während seiner inoffiziellen Krönungswoche, wie die RTL/ntv Trendbarometer zeigt. Die Unterstützung für die Union sinkt um zwei Prozentpunkte, und Merz verliert an Boden in einem direkten Vergleich mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Auch die Allianz für Fortschritt und Soziales (BSW) verzeichnet einen Rückgang der Zustimmung. SPD und FDP gewinnen leicht an Unterstützung.

Wenn das Bundesparlament diese Woche gewählt würde, ergäben sich folgende Ergebnisse: CDU/CSU 31 Prozent (gegenüber 24,1 Prozent bei der Bundestagswahl 2021), AfD 17 Prozent (gegenüber 10,3 Prozent), SPD 15 Prozent (gegenüber 25,7 Prozent), Grüne 11 Prozent (gegenüber 14,8 Prozent), BSW 6 Prozent (Neueingang), FDP 4 Prozent (gegenüber 11,5 Prozent). Die Zustimmung für Die Linke liegt bei 3 Prozent (gegenüber 4,9 Prozent). 14 Prozent der Befragten würden andere Parteien wählen, ein leichter Anstieg gegenüber der Vorwoche.

Der Rückgang der Beliebtheit der Union könnte auf ihre Haltung zur Immigrationspolitik zurückzuführen sein. Nach dem islamistischen Terroranschlag in Solingen setzte sich Merz für eine Änderung der Herangehensweise der Bundesregierung ein. Er lehnte die Vorschläge der Ampelkoalition, darunter die am Montag eingeführten Grenzüberwachungen, ab und stoppte abrupt den sogenannten Migrationsgipfel. Mitglieder der Ampelkoalition warfen Merz vor, den Rückzug bereits zu Beginn des Wahlkampfs geplant zu haben.

Nur ein Fünftel der Befragten unterstützte den Rückzug aus den Verhandlungen. 72 Prozent waren hingegen der Meinung, "Nein, die Union sollte mit der Bundesregierung weiter verhandeln." Unter den Union-Anhängern sprachen sich 65 Prozent gegen den Rückzug aus, während nur 28 Prozent ihn befürworteten. Der Rest blieb unentschieden.

Auch bei den Anhängern von FDP (58 Prozent) und BSW (65 Prozent) wurde der Rückzug abgelehnt. In der AfD-Kampfzone fand Merz' Schritt hingegen Anklang; 44 Prozent befürworteten ihn, während 43 Prozent eine Fortsetzung der Verhandlungen wollten.

Migration war für 33 Prozent der Befragten ein wichtiges Thema. Landtagswahlen und die Bundesregierung wurden jeweils von 31 Prozent genannt. Die wirtschaftliche Situation und der Krieg in der Ukraine wurden von jeweils 30 Prozent als bedeutend erachtet. Der US-Wahlkampf wurde von 19 Prozent als wichtig genannt, während 8 Prozent das Klima und die Umwelt und 6 Prozent den Nahostkonflikt hervorhoben.

Die wirtschaftlichen Erwartungen verschlechterten sich leicht: 15 Prozent erwarten eine Verbesserung, und 21 Prozent keine Veränderung. Der Anteil derer, die einen Rückgang erwarten, stieg auf 61 Prozent, ein Anstieg um einen Punkt.

Die Union verlor einen Punkt in der Kategorie Problemlösungskompetenz: Sie wurde von 20 Prozent der Befragten genannt. Die SPD stieg auf 9 Prozent, zwei Punkte mehr als in der Vorwoche. Die AfD blieb unverändert bei 8 Prozent, während die Grünen bei 7 Prozent blieben, die FDP bei 1 Prozent und die Nennung anderer Parteien bei 5 Prozent. Keine Partei erreichte 50 Prozent Problemlösungskompetenz - ein Rückgang um einen Punkt gegenüber der Vorwoche.

Die Verluste der Union spiegeln sich in ihrem offiziellen Kanzlerkandidaten Merz wider: In einem direkten Vergleich mit dem Amtsinhaber Scholz erzielen beide 26 Prozent. Damit gewann Scholz zwei Punkte, während Merz zwei Punkte verlor. Beeindruckend sind die 48 Prozent der Befragten, die beide ablehnen.

Im Osten hat Merz einen leichten Vorsprung mit 24 zu 23 Prozent. In Westdeutschland haben sowohl Merz als auch Scholz jeweils 26 Prozent Unterstützung. Unter den Union-Anhängern bevorzugen 60 Prozent Merz, während 11 Prozent Scholz unterstützen. Unter den SPD-Anhängern wollen 70 Prozent, dass Scholz Bundeskanzler bleibt, und nur 7 Prozent sind für Merz. Unter den Union-Anhängern lehnen 29 Prozent beide ab, während unter den SPD-Anhängern 23 Prozent von beiden unbeeindruckt bleiben.

Die Daten für das RTL/ntv-Trendbarometer wurden zwischen dem 3. und 9. September im Auftrag von RTL Deutschland durch das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa erhoben. Die Umfrage umfasste 2501 Teilnehmer mit einer statistischen Fehlertoleranz von plus/minus 2,5 Prozentpunkten. Die Meinungen zur Absage der Migrationsgespräche wurden zwischen dem 13. und 16. September erhoben, mit einer Stichprobe von 1002 Teilnehmern und einer statistischen Fehlertoleranz von plus/minus 3,0 Prozentpunkten. Forsa führt Umfragen für RTL Deutschland durch.

Angesichts dieser Umfrageergebnisse könnten Diskussionen über die anstehenden 'Wahlen zum Landtag von Brandenburg' die Entscheidungen der Wähler beeinflussen, da der Rückgang der Beliebtheit der Union in den erwarteten Ergebnissen für eine hypothetische Bundestagswahl widergespiegelt wird. Im Laufe der Woche wurde Merz für seine Haltung zur Immigrationspolitik kritisiert, was seine Leistung in den brandenburgischen Wahlen beeinflussen könnte.

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