Monsanto wurde wegen PCB-Chemikalien zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 857 Millionen US-Dollar verurteilt
Bei den Klägern handelt es sich um ehemalige Schüler des Sky Valley Education Center und Eltern, die ehrenamtlich an den Monroe City Schools arbeiten. Sie führten die Krankheit auf chemische PCB (polychlorierte Biphenyle) zurück, die angeblich aus den Leuchtstoffröhren der Schule austraten.
PCB wurden früher als Kühl- und Isolierflüssigkeit in Leuchtstofflampenkondensatoren verwendet. Diese Chemikalie kann Atemprobleme verursachen und zu Krebs führen.
Der Anwalt der Kläger, Felix Luna, sagte während des Prozesses, dass Monsanto nie ausreichend vor den Gefahren von PCBs gewarnt und deren schädliche Auswirkungen verschwiegen habe. Die Jury kam zu dem Schluss, dass das Chemieunternehmen fahrlässig gehandelt habe.
Nach dem Urteil der Jury kündigte ein Monsanto-Sprecher Berufung gegen das Urteil an. „Wir sind mit dem Urteil nicht einverstanden.“ Blut- und Luftuntersuchungen ergaben unter anderem, dass die Kläger keinen erhöhten PCB-Werten ausgesetzt waren. Deshalb sei es unser Ziel, das Urteil aufzuheben, erklärte der Sprecher.
Bayer hat Monsanto 2018 für 63 Milliarden US-Dollar übernommen. Der deutsche Chemieriese muss sich seitdem mit Klagen und Klagen wegen Monsantos Herbizid Roundup herumschlagen. Es enthält die Chemikalie Glyphosat, die im Verdacht steht, Krebs zu verursachen.
Zehntausende Klagen wurden in den USA eingereicht, weil Glyphosat Krebs verursacht. Bayer wurde teilweise freigesprochen und teilweise per Gesetz oder im Rahmen einer Vergleichsvereinbarung zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt. Von den 160.000 eingeleiteten Verfahren konnten bisher etwa 113.000 abgeschlossen werden. Zu diesem Zweck hat der Konzern Rückstellungen in Höhe von 16 Milliarden US-Dollar gebildet.
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Quelle: www.stern.de