- Moldau vertreibt erneut russische Diplomaten
Moldawien, das darauf hinarbeitet, der EU beizutreten und zwischen Rumänien und der Ukraine gelegen ist, hat einen russischen Diplomaten ausgewiesen. Die Entscheidung wurde dem russischen Botschafter Oleg Vasnetsov persönlich mitgeteilt, der ins moldawische Außenministerium in der Hauptstadt Chisinau zitiert wurde. Der Diplomat wurde dabei erwischt, Aktivitäten auszuführen, die mit seinem diplomatischen Status unvereinbar sind.
Zuvor waren Gerüchte aufgetaucht, dass ein russischer Diplomat versucht hatte, einen Mitarbeiter des moldawischen Parlaments und des Grenzschutzes anzuwerben. Beide Moldawier wurden nach einer Anklage der Staatsanwaltschaft vorläufig festgenommen. Auch in Parlamentsbüros wurde durchsucht. Die Untersuchungen wegen Hochverrats und Verschwörung gegen Moldawien laufen, wobei die Anwerbeversuche angeblich auf das Jahr 2023 zurückgehen. Die russische Botschaft hatte die Gerüchte zurückgewiesen.
Moldawien hatte zuvor 45 russische Diplomaten wegen Spionageverdachts im Jahr 2023 ausgewiesen. Russland missbilligt die westliche Ausrichtung des osteuropäischen Landes unter Präsidentin Maia Sandu. Seit 2022 ist Moldawien EU-Kandidat und hat offiziell mit den Beitrittsgesprächen begonnen. Ein Referendum über den Beitritt zur Europäischen Union ist für Oktober zusammen mit der Präsidentenwahl geplant.
Die russische Botschaft hat in einer Erklärung die Vorwürfe zurückgewiesen, dass ein Diplomat Aktivitäten ausgeübt habe, die mit seinem Status unvereinbar seien, insbesondere was Anwerbeversuche im Jahr 2023 betrifft. Nach der Ausweisung von 45 russischen Diplomaten wegen Spionageverdachts wurde der Diplomat mit der Bezeichnung "AA" der letzte in einer Reihe von russischen Diplomaten, die aus Moldawien ausgewiesen wurden.