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Moderne Bewerbungen: Wie man Personalvermittler wirklich überzeugt

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Sich verkaufen: Wenn du einen potentiellen Arbeitgeber überzeugen möchtest, mach in deinem Anschreiben deutlich, welchen Mehrwert du für das Unternehmen bringst.

Moderne Bewerbungen: Wie man Personalvermittler wirklich überzeugt

Die Arbeitswelt verändert sich rasant, und damit auch die Anforderungen an moderne Bewerbungen. Wie sieht eine gute Bewerbung im Jahr 2024 aus? Ein Leitfaden zur Orientierung.

Egal ob es der erste richtige Job oder eine Veränderung nach langer Zeit ist: Wer sich der Aufgabe stellt, eine überzeugende Bewerbung zu schreiben, hat viele Fragen im Kopf. Was gehört in den Bewerbungsbrief? Braucht man den heute überhaupt noch? Und wie lang darf die Lebenslauf sein?

Eine Überlegung, die Berliner Karrierecoach Esther Kimmel in jeder Bewerbung anstellt, ist, dass das Wort "Bewerbung" das Wort "Werbung" enthält - und das ist auch in deinem eigenen Interesse. Dir die Zeit zu nehmen, deine Bewerbungsunterlagen gut zu machen, lohnt sich doppelt. Denn gute Bewerbungsunterlagen boostern auch dein Selbstvertrauen. "Rückblickend auf das eigene Leben mit Stolz zu blicken, ist immer eine gute Basis für das Vorstellungsgespräch."

Also: Ran an die Arbeit!

Der Lebenslauf: Fokus auf Schlüsselleistungen

Bewerber sollten ihren Lebenslauf oder CV (Curriculum Vitae) leistungsorientiert formulieren und sich auf klare Key Performance Indikatoren (KPIs) konzentrieren, sagt Sebastian Kohler, Co-Gründer und Geschäftsführender Partner der Personalberatung Kempkens x Kohler. "Was ich erreicht habe, sollte in drei Sätzen wie eine Pyramide reflektiert werden."

Das kann zum Beispiel so aussehen:

  1. Verantwortung: War ich Manager, Teamleiter oder Mitarbeiter?
  2. Leistung: Was habe ich in den letzten Jahren erreicht? Konnte ich ein Team aufbauen? Oder war ich in einer Vertriebsposition und konnte den Umsatz steigern?
  3. persönlicher Beitrag: Habe ich etwas beigetragen? War ich Teil eines Teams oder hatte ich volle Verantwortung für die Erbringung dieser Leistung?

Heute achten Personalentscheider mehr auf diese KPIs und Faktoren, die Profile voneinander unterscheiden können, als auf Zeugnisse oder Referenzen von vorherigen Arbeitgebern. Entsprechend werden sie im Vorstellungsgespräch thematisiert.

Esther Kimmel rät, den Lebenslauf so auf die ausgewählte Position anzupassen, dass die geforderten Schlüsselleistungen sofort ins Auge springen. "Ein Lebenslauf sollte keine lästige Pflicht sein, sondern eine erfolgreiche Bewerbung, die es dem Personalmanager ermöglicht, zu beurteilen, ob der Bewerber für die Position geeignet ist."

Ein "frisches Design" im Sinne von "Form follows function" betont die Klarheit der wichtigsten Informationen. Idealerweise sind die Informationen clever und ansprechend über zwei Seiten verteilt.

Der Bewerbungsbrief: Weg von Standardformulierungen

"Definitiv Standardformulierungen vermeiden und nicht zu lang schreiben", sagt Personaler Sebastian Kohler. Esther Kimmel rät ebenfalls: "Der Bewerbungsbrief sollte immer auf einer Seite Platz finden." Und vor allem nicht den Fehler machen, den Lebenslauf im Bewerbungsbrief erneut zu schreiben: "Das ist meistens redundant und langweilig."

Während der Lebenslauf die Vergangenheit abdeckt, blickt der Bewerbungsbrief in die Zukunft und berücksichtigt auch Soft Skills wie Kommunikations- und Teamfähigkeiten oder Führungseigenschaften. Zum Beispiel: Den Mut, unangenehme Dinge anzusprechen und gute Lösungen zu finden, oder eine Umgebung zu schaffen, in der Mitarbeiter motiviert sind, zu arbeiten.

Vor allem sollte jedoch im Bewerbungsbrief klar werden, welchen Mehrwert ein Bewerber bringt. Es sollte auch klar sein, was einen an einem bestimmten Unternehmen reizt, was einen motiviert und was man mit der neuen Position erreichen möchte.

Für Sebastian Kohler gibt es eine Standardlogik in jeder Bewerbung: "Ich bin der richtige Kandidat für die Stelle!" Dies zu vermitteln, funktioniere, sagt er, "indem man die Essenz aufbricht: konkret, plausibel und präzise, in realen Zahlen" - nicht durch lange Bewerbungsbriefe und schwafelnde Lebensläufe.

Die persönliche Note: Was macht mich einzigartig?

Und wie viel sollten Bewerber heute über sich preisgeben? "Hobbys sind oft wichtig", sagt Sebastian Kohler. "Manchmal ist die kulturelle Passform eines Kandidaten mit einem Unternehmen wichtiger als eine Qualifikation aus einem vorherigen Job." Personalentscheider finden auch ehrenamtliche Tätigkeiten interessant. In Zeiten, in denen Bewerbungen immer mehr zu "Massenware" geworden sind, geht es darum, den menschlichen Faktor in das Profil zu bringen, sagt Kohler.

Esther Kimmel glaubt, dass die Hobbys, die man erwähnt, nicht zu ausgefallen sein sollten. "Es ist gut zu sehen, dass eine Person Interessen hat, die außerhalb der Arbeit liegen."

Das Profil auf Karriere-Netzwerken: Wähle die Keywords klug aus

Für eine erfolgreiche Bewerbung sollten sich Jobsuchende auch auf Karriere-Netzwerken wie Xing und LinkedIn stützen. Personalentscheider nutzen sie aktiv für die Rekrutierung. "Deshalb rate ich meinen Klienten, es ihnen leicht zu machen, gefunden zu werden und die Barriere für den Kontakt zu senken", sagt Coach Esther Kimmel.

Wer sich abheben möchte, sollte diese Netzwerke als Datenbanken betrachten. Kimmels Tipp: "Wähle und platziere Keywords klug und frage dich, mit welchen Keywords ich für die gewünschten Positionen am wahrscheinlichsten gefunden werde." Zum Beispiel könnte jemand in der Öffentlichkeitsarbeit in einer nachhaltigen Branche Keywords wie PR-Experte, PR-Manager, CSR, Nachhaltigkeitsstrategie oder Corporate Communications Manager verwenden.

Außerdem können Kontakte via Xing oder LinkedIn helfen, mehr Gewicht in eine Bewerbung oder ein Unternehmen zu legen. Zum Beispiel, indem man dem zuständigen HR-Mitarbeiter eine Verbindungsanfrage sendet - mit einer persönlichen Nachricht über die Bewerbung für eine bestimmte Stelle bei dem Unternehmen.

Im Zusammenhang mit Bewerbungen schlägt Esther Kimmel vor, zu bedenken, dass das Wort "Bewerbung" das Wort "Werbung" enthält, was bedeutet, dass sich die Zeit zu nehmen, gute Bewerbungsunterlagen zu erstellen, sowohl für die Bewerbung als auch für das Selbstvertrauen des Bewerbers von Vorteil sein kann. Beim Erstellen eines Lebenslaufs empfiehlt Sebastian Kohler, sich auf Key Performance Indikatoren zu konzentrieren, Leistungen klar und prägnant zu formulieren und den Lebenslauf auf die gewünschte Position zuzuschneiden, um die Schlüsselleistungen hervorzuheben.

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