Michael Jung wird der erste Allround-Ritter, der ein drittes Einzelgold gewinnt
Ein Ritt für die Ewigkeit: Vielseitigkeitsreiter Michael Jung holt Gold bei den Olympischen Spielen. Der 41-Jährige sichert Deutschland die zweite Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 2024 und wird der erste in seiner Disziplin, der dreimal Gold gewinnt, nachdem er bereits 2012 und 2016 triumphiert hatte.
Ein grandioses Spektakel und ein Ritt für die Ewigkeit: Deutschlands goldener Reiter Michael Jung krönte sich zum neuen "Sun King" der Vielseitigkeit vor der Kulisse des Schlosses Versailles. Zudem wurde er als erster in seiner Disziplin dreifacher Olympiasieger, nachdem er bereits 2012 und 2016 im Einzelwettbewerb gewonnen hatte. Hinter ihm belegten der Australier Christopher Burton mit Shadow Man und die britische Reiterin Laura Collett mit London 52 den zweiten und dritten Platz.
Im Mannschaftswettbewerb sicherte sich Großbritannien erneut die Goldmedaille, während Frankreich und Japan Silber und Bronze gewannen. Trotz des Sturzes von Christoph Wahler im Cross-Country musste sich das deutsche Team, angeführt von Bundestrainer Peter Thomsen, mit dem enttäuschenden 14. Platz zufriedengeben.
Jung ließ sich von diesem Rückschlag nicht beirren. Mit einem eleganten Tanz im Dressurreiten, einem atemberaubenden Flug durch den Cross-Country und zwei echten Thrillern im Springreiten eroberte der Reitermeister und sein vierbeiniger Superstar Chipmunk fast mühelos den olympischen Thron von Versailles. Dies war die zweite Medaille Deutschlands in Paris, nach dem Gold von Schwimmer Lukas Maertens im 400m Freistil am Samstag.
Jung hält es spannend
Jung hatte bereits am Sonntag den Weg für seinen historischen Sieg geebnet. Nach dem Dressurreiten lag er auf dem zweiten Platz, aber seine perfekte Runde im Cross-Country katapultierte ihn an Collett vorbei auf den ersten Rang und gab ihm den Sieg in Reichweite.
Und Jung machte es wirklich spannend. Zunächst schlug er einen Hindernisstab im ersten Springreiterunden, aber Colletts Fehler am letzten Hindernis brachte ihn wieder in Führung. "Ich hätte besser reiten sollen", gab Jung zu, aber er behielt die Nerven in der finalen Springreiterunde. Nach vier Durchgängen beendete er das Turnier mit einer beeindruckenden Gesamtwertung von 21,80 Strafpunkten.
Jung schrieb seinen Namen mehrmals in die Geschichtsbücher: Im Schloss Versailles, der ehemaligen Residenz von Frankreichs "Sun King" Ludwig XIV, stellte er nicht nur einen neuen Einzelrekord auf, sondern brach auch den 88-jährigen Rekord für die meisten Olympiasiege in der Vielseitigkeit. Er glich damit den niederländischen Rekordhalter Charles Pahud de Mortanges, der zwischen 1924 und 1932 viermal gewonnen hatte.
Sein historischer fünfter Goldmedaillengewinn, der ihn zum alleinigen Rekordhalter gemacht hätte, blieb jedoch aus. Nach Wahlers Sturz im Cross-Country war bereits vor dem Finale klar, dass das deutsche Team nicht auf dem Podium stehen würde. Julia Krajewski, die Olympiasiegerin von Tokio, die kurz vor den Spielen als Ersatz für Sandra Auffarth ins Team gerufen worden war, zeigte erneut eine starke Leistung mit ihrem jungen Pferd Nickel. Sie absolvierte die beiden Runden am Montag ohne Springfehler und belegte im Einzelwettbewerb den 11. Platz mit einer Gesamtwertung von 26,90 Strafpunkten.
Obwohl sie im Einzelwettbewerb glänzte, musste das deutsche Team im Mannschaftswettbewerb eine Enttäuschung hinnehmen und belegte den 14. Platz nach Christoph Wahlers Sturz während des Cross-Country. Trotzdem setzte Michael Jung seine Dominanz im Reitsport fort und zeigte erneut seine Klasse im Einzelwettbewerb, indem er eine weitere Goldmedaille bei den Olympischen Spielen gewann, nachdem er bereits 2012 und 2016 triumphiert hatte.