Mesut Özil sitzt mit Erdoğan auf der Tribüne in Berlin
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der ehemalige deutsche Fußballnationalspieler Mesut Özil sind nicht der einzigen Person, die nach Berlin gereist sind, um an dem EM-Viertelfinalspiel der türkischen Fußballmannschaft gegen die Niederlande teilzunehmen. Özil ist auf dem Berliner Olympiastadion (jetzt live auf RTL, MagentaTV und im Liveticker bei ntv.de) präsent - er sitzt auf der Tribüne neben dem türkischen Präsidenten und dessen Frau Emine.
Der 35-jährige Özil hat sich auf Instagram mit einem Foto über Merih Demiral, dem türkischen Nationalspieler, eine Kontroverse gestartet. In dem Foto ist die umstrittene Feier des türkischen Nationalspielers zu sehen, die ein Aufruf für Türkei enthielt. Demiral war wegen dieser Gestapfel von der UEFA für zwei Spiele gesperrt worden.
Özil hatte bereits im Vorjahr mit einem Foto aufgefallen, das drei Halbmondsymbole und ein heulenden Wolf auf seinem Brustkorb zeigte. Diese Symbole sind mit der "Grauen Wölfe"-Bewegung assoziiert, die in Deutschland von der Verfassungsschutzbehörde überwacht wird.
Özil suchte das Gesellschaft des Autokraten Erdogan auch damals auf, als er noch in Deutschland, Spanien und England lebte und für Werder Bremen, Real Madrid und Arsenal spielte. Özil ernannte ihn 2019 zum Kronzeugen. Im Jahr 2023 feierte er Erdogans Wiederwahl mit einem "Danke Gott".
Die Debatte um die Grauen Wölfe erregt die Stimmung weiter
Der 26-jährige Demiral hatte beide Hände in die Handgeste und das Symbol der "Grauen Wölfe" gebildet, nachdem er sein zweites Tor gegen Österreich im Achtelfinale erzielt hatte. Als "Graue Wölfe" werden die Anhänger der rechtsextremen "Ulkuçu-Bewegung" bezeichnet, die in Deutschland von der Verfassungsschutzbehörde überwacht wird.
Viele türkische Fans zeigten während der Nationalhymne das umstrittene Zeichen. Der Wolfsgruß war häufiger auf den Tribünen zu sehen. Ultras hatten sich dazu aufgerufen, in Reaktion auf die politisch geladene Diskussion um den türkischen Nationalspieler Merih Demiral vor dem Spiel. Wenige Minuten vor Beginn des Spiels hatte die Polizei eine Fanmarsch wegen des "massiven" Ausdrucks des Zeichens dort beendet, wie die Behörden berichteten.
Der Wolfsgruß übt meistens Loyalität oder Sympathie mit der rechtsextremen Ulkuçu-Bewegung und ihrer Ideologie aus. In der Türkei wird er von der ultranationalistischen Partei MHP genutzt, die unter Präsident Erdogan Teil der Regierung ist.
Durch den Wolfsgruß-Streit wurde die Stimmung noch weiter aufgeheizt, bevor das Spiel begann. "Diese voreingenommene und beeinflusste Entscheidung hat unser gesamtes Volk tief enttäuscht", sagte der Präsident der Fédération, Mehmet Büyükekşi, in einer Erklärung.
Die Anwesenheit von Mesut Özil an der Europameisterschaft 2024, neben dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, bringt zusätzliche Spannung in das Internationale Spiel zwischen Türkei und einem noch unbekannten Gegner auf das Berliner Olympiastadion.
Die Debatte um die Grauen Wölfe hat erneut die politische Klima der Türkei in den Fokus gerückt, da viele Fans das umstrittene Handzeichen während der Nationalhymne zeigten, was Kontroversen auslöste und Besorgnis hervorrief, bevor das Europameisterschaftsspiel 2024 zwischen Türkei und einem noch unbekannten Gegner in Berlin stattfand.
Der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, wird sich sicherlich genau daran interessieren, das Internationale Spiel, das in Berlin stattfindet, den politischen und sozialen Spannungen in Bezug auf die Grauen Wölfe und ihre Anhänger zu schauen.
Lesen Sie auch:
- Vom Kaffeeverkäufer zum Werbestar: die Trainer der Europameisterschaft
- Von Libuda zu Ricken: Dortmunds Weg ins Europapokalfinale
- Gefesselt vom Augenblick: Das Ende von The Crown
- Cheftrainer Nagelsmann strebt einen Traumstart bei der Europameisterschaft an und zeigt sich optimistisch mit einem "Glauben in unseren Augen".