Merz weigert sich, mit BSW zusammenzuarbeiten.
CDU-Vorsitzender Friedrich Merz hat die Idee einer Kooperation zwischen seiner Partei und der Allianz Sahra Wagenknecht (BSW) verworfen. Fragt man ihn, ob er eine Zusammenarbeit mit der BSW zur Verhinderung von AfD-Ministerpräsidenten im Osten in Erwägung ziehen würde, antwortet Merz auf ARDs "Brennpunkt", dass "wir keine Koalition mit rechtsextremen und linken Parteien eingehen". Er fügte hinzu: "Frau Wagenknecht ist in manchen Punkten rechts und in anderen links."
Merz betonte, dass das Ziel der CDU darin besteht, Mehrheiten zu erreichen. Kommende Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen könnten die Dinge komplizierter machen, da die Dominanz der AfD im Osten Koalitionen schwieriger macht. Die Beliebtheit der BSW im östlichen Deutschland könnte sie zu einem bedeutenden Akteur machen.
BSW-Kandidatin für die Europawahl, Fabio De Masi, reagierte wütend und nannte Merz's Haltung "sehr kleinlich". De Masi meinte: "Vielleicht hat Merz noch nicht gehört, dass es viele im CDU gibt, die oft die BSW nennen." Er fügte hinzu: "Wir wollen im Osten regieren!"
Merz's Haltung stellt nicht die Meinung aller CDU-Mitglieder dar. Im Jahr 2018 hat die CDU eine Koalition oder ähnliche Zusammenarbeit mit der AfD und der Linkspartei durch einen Parteitagserklärung ausgeschlossen. Eine klare Haltung zur BSW ist bisher noch nicht gefunden worden. Die Partei erwartete überraschend 6,2% bei der Europawahl.
Schon kurz zuvor hatte Merz eine Partnerschaft mit der BSW im Osten während eines ZDF-Interviews abgelehnt. Er sagte damals: "Wir führen keine Koalitionsgespräche, nicht einmal innerparteilich oder öffentlich. Wir kämpfen für die CDU." Keine Koalitionsgespräche sollen vor den Wahltagen stattfinden.
CDU-Stellvertreterin Karin Prien hatte im Mai keinen Partnerschaften mit der BSW im Osten ausgeschlossen. Prien, die auch Bildungsministerin in Schleswig-Holstein ist, sagte damals: "Wir werden sehen, wer die BSW repräsentiert und was ihre politischen Ziele in ihrem Wahlprogramm sind. Dann können wir entscheiden, ob es eine Basis für eine Partnerschaft mit der BSW auf lokaler Ebene gibt."