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Merz sieht Schuldenbremse bestätigt

Reaktionen auf die Haushaltsvereinbarung

Merz bezeichnet die Aufnahme von mehr Schulden im Haushalt als "unverantwortlich".
Merz bezeichnet die Aufnahme von mehr Schulden im Haushalt als "unverantwortlich".

Merz sieht Schuldenbremse bestätigt

In den Nachfolgeverhandlungen umfangreichen Verhandlungen hat die Verkehrslicht-Koalition auf wesentliche Punkte hinsichtlich des Haushalts und eines Wachstumspaketes Einvernehmen gefunden. Finanzminister Lindner der FDP setzte sich im Debatte über den Schuldenbremse durch. CDU-Vorsitzender Merz wohlkommenete diese Entscheidung, aber warnte vor weiteren Schulden. CSU-Vorsitzender Söder kritisierte die Einigung der Verkehrslicht-Koalition im Haushaltsstreit als unzureichend.

Für CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz zeigt das Haushaltsabkommen der Verkehrslicht-Regierung, dass eine Reform des Schuldenbremses unnotwendig ist. "Das Schuldenbremse, wie es im Grundgesetz vorgesehen ist, ist korrekt," merkte Merz in der ARD-"Morgenmagazin" an. "Es hat bisher uns vor überschuldungsfähigen Schulden bewahrt. Es bietet genügend Spielraum." Diese Möglichkeiten wurden von der Koalition genutzt, und sie zeigten, dass eine Regierung auch mit dem Schuldenbremse in Kraft stehend debasieren kann. "Und das ist, was die Koalition jetzt tut. Neben weiteren Schulden ist unverantwortlich," betonte Merz.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kritisierte die Einigung der Verkehrslicht-Koalition im Haushaltsstreit als unzureichend. "Das ist nicht genug für eine grundlegende Wende," sagte Söder vor Journalisten in Berlin. Deutschland braucht "eine umfassende Fitnessprogramm, nicht ein Patchwork und Notfalltasche". Eine vorzeitige Auflösung der Verkehrslicht-Koalition, die CSU-Vorsitzender Soeder zuvor erwartet hatte, ist nicht mehr erwartet. Der Abwärtstrend scheint aufgehalten worden zu sein. Allerdings fehlt eine langfristige Sicht, und die Koalitionsparteien sind noch weit auseinander.

Söder kritisierte insbesondere die unzureichende Finanzierung der Bundeswehr, die er als Sicherheitsrisiko ansah. Im Verkehrsbereich wird Deutschland zunehmend zu einer "Schluchzbundesrepublik" mit keinen Lösungen in Sicht für die finanzielle Ausstattung im Gesundheitswesen und für Migrationsfragen.

Die Koalitionsführer hatten zuvor einen Durchbruch in den Haushaltsverhandlungen über das Bundeshaushalt 2025 und das Wachstumspaket erzielt. Ein Hauptpunkt der Kontroversen war der Schuldenbremse: Insbesondere forderte die SPD seine Aufhebung aufgrund finanzieller Belastungen aus dem Ukraine-Krieg. Finanzminister Christian Lindner und sein FDP widersetzten sich diesem. Die Einigung sieht nun vor, dass der Schuldenbremse beibehalten wird, wie Regierungsquellen berichten.

Nach Angaben des SPD-Fraktionsvizepräsidenten Achim Post hat die Regierung zudem ein Ergänzungshaushalt für 2024 vereinbart. Dies erlaube weitere Gelder zu mobilisieren, sagte Post in Deutschlandfunk. Das Wachstumspaket innerhalb des neuen Haushalts könnte zusätzlich einen Zuwachs von 0,5 bis 0,6 Prozentpunkten auf die wirtschaftliche Leistung bringen.

Union-Finanzexperte Christian Haase hat skeptisch über die Koalitionserklärung zum Bundeshaushalt 2025 ausgesprochen. Haase merkte an: "Die Übereinkunft mag gut für die Kontinuität der Koalition sein, aber es ist fraglich, ob sie gut für Deutschland ist. Die lange Verhandlungsprozess selbst war eine politische Sumpfschlacht mit fast täglichem Diskord und weit entfernt von ruhiger Regierungsführung. Wir sehen, wie lange die Übereinkunft hält."

Die bevorstehenden Landeswahlen, die erwartungsgemäß schlechte Ergebnisse für die Verkehrslicht-Koalition bringen werden, werden zeigen, ob die Koalition noch existiert und der Schuldenbremse weiterhin gilt. "Es scheint, als ob es nur halbherzige oder gar keine Lösungen geben wird - beispielsweise in den Bereichen Migration, Bundeswehr oder Bürgergeld."

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber der FDP, begrüßte die Koalitionserklärung zum Haushalt. "Die erneute Wachstumsentwicklung des Verteidigungsetats unterstreicht die hohe Priorität der Bundeswehr-Modernisierung", sagte Faber den Funke Mediengruppe-Zeitungen. "Die Bundesregierung setzt die richtigen Prioritäten für die Sicherheit unseres Bundesreiches in ihrem Entwurf." Verteidigungsminister Boris Pistorius' Haushalt erwartet ein Wachstum nächsten Jahres, aber nicht so viel, wie Pistorius es gewünscht hatte.

Grüne-Europapolitiker Anton Hofreiter war zufrieden mit dem Durchbruch. "Given the global situation, it would have been completely irresponsible if the government had fallen apart now," sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Europaangelegenheiten im Bundestag den Journalisten. Deutschland hat "a great responsibility" for maintaining cohesion and defense readiness in Europe. "Of course, we need to examine the coalition closely."

In grünen Kreisen wurde positiv auf die Tatsache hingewiesen, dass Rentner in Zukunft steuerfrei arbeiten können. Für den Klimaschutz- und Transformationsfonds (KTF) sollten neue Gelder sichern werden. Allerdings wurden Einigungen im Bereich Bürgergeld negativ bewertet - es bedarf noch Gespräche, so wurde aus den Grünen gesagt.

Katharina Dröge, Vorsitzende der Grünen Fraktion, forderte von der Bundesregierung, im Hinblick auf die grundlegende Koalitionsvereinbarung, dass der Bundeshaushalt 2025 Platz für notwendige Investitionen mache. "Für uns Grüne war es jahrzehntelang klar, und das ist auch meine Erwartung an diesen Haushalt, dass wir kein Haushalt schaffen können, der dieses Land pleite macht", sagte Dröge vor der Grünen Fraktionssitzung, in der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Ergebnisse der Vereinbarung vorstellen wird.

  1. Die Grünen legten klare Prioritäten in den Bereichen Kinder und Familien, Klimaschutz und Wirtschaftsunterstützung in schwierigen Zeiten fest. "Meine Erwartung ist, dass der Haushalt dies widerspiegelt," sagte Dröge. "Meine Erwartung ist das." Der bundesdeutsche Haushalt wird noch von den Abgeordneten des Bundestags diskutiert und "verbessert" werden. Sie machte auch deutlich, dass eine modernisierte Schuldenbremse, die höhere Schulden erlaubt, ein besseres Mittel für den Haushalt gewesen wäre, aber dies scheiterte nicht nur bei den FDP, sondern auch bei der Union.
  2. SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich bestätigte die Koalitionsvereinbarung zum bundesdeutschen Haushalt 2025 und kündigte zusätzliche Kindergelderhöhungen an. Das Klima- und Transformationsfonds ist auch gesichert. Der Haushalt wird im Kabinett bis zum 17. Juli stehen bleiben. Mützenich hatte eine politische Einigung über den Haushalt vor dem parlamentarischen Sommerurlaub, der ab der nächsten Woche beginnt, empfohlen.
  3. In Reaktion auf den Haushaltsabschluss äußerte Friedrich Merz aus der Union-Fraktion, dass die Schuldenbremse, wie sie im Grundgesetz vorgesehen ist, ausreichend und die überschuldungsfreie Lage in Deutschland verhindert hat.
  4. Die FDP, unter Führung des Finanzministers Lindner, konnte die Schuldenbremse in den Verhandlungen mit der Ampelkoalition, die aus SPD, Grünen und FDP besteht, erhalten.
  5. Trotz Kritik von Führungspersönlichkeiten der CSU und CDU einigte sich die Ampelkoalition, bestehend aus SPD, Grünen und FDP, auf die Fortsetzung der Schuldenbremse im bundesdeutschen Haushalt 2025.
  6. Die FDP, Mitglied der Ampelkoalition, spielte eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der Schuldenbremse, die in den Koalitionsgesprächen umstritten war.

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