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Mehr als 700 antisemitische Straftaten im zweiten Quartal

Nach dem Hamas-Terroranschlag auf Israel nahmen auch die antisemitischen Straftaten in Deutschland spürbar zu. Die Zahl bleibt hoch, wie eine Anfrage der Linken-Politikerin Petra Pau zeigt.

Nicht nur sichtbare jüdische Symbole und Synagogen sind Ziele antisemitischer Straftaten in...
Nicht nur sichtbare jüdische Symbole und Synagogen sind Ziele antisemitischer Straftaten in Deutschland.

- Mehr als 700 antisemitische Straftaten im zweiten Quartal

Antisemitische Vorfälle: Das Bundeskriminalamt hat im zweiten Quartal dieses Jahres 715 Fälle registriert, darunter 19 Gewalttaten mit sieben Verletzten. Diese Zahl liegt um mehr als ein Drittel höher als im Vorjahr.

Im Vergleich zum Jahresbeginn zeigt die Entwicklung einen leichten Rückgang: Von Januar bis Ende März zeigte die gleiche Statistik 793 Fälle, darunter 14 Gewalttaten und sieben Verletzte. Diese Informationen stammen aus der Antwort der deutschen Regierung auf eine Anfrage von Petra Pau, der Vizepräsidentin des Bundestags und einer Politikerin der Linken.

"Die Zahl der registrierten antisemitischen Straftaten bleibt hoch," sagte Petra Pau der Deutschen Presse-Agentur. Sie verfolgt diese Zahlen seit Jahren. "Diese Fälle zeigen, dass die Verbreitung antisemitischer Einstellungen oft zu aktiver Gewalt führt. Juden können sich in der Öffentlichkeit nicht sicher fühlen. Vorfälle können überall passieren, von Universitäten bis hin zu Bars und Supermärkten." Sie warnte davor, dass die Zahlen angesichts der Verschärfung verschiedener Krisen weiter steigen könnten.

Zahlen können sich noch ändern

Nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 hat sich auch die Zahl antisemitischer Vorfälle und Straftaten in Deutschland erhöht. Die Zahlen können aufgrund der unterschiedlichen Aufzeichnungsstandards der Polizei und der Rias-Netzwerk-Berichtszentren verwirrend und schwer vergleichbar sein.

Im Antwortschreiben an Petra Pau bezieht sich das Bundesministerium des Innern auf die offiziellen Statistiken politisch motivierter Kriminalität, handelt sich jedoch um vorläufige Zahlen, die sich durch weitere Berichte ändern können.

Von den 715 im zweiten Quartal registrierten antisemitischen Vorfällen waren 302 Fälle Hassrede. 298 Fälle wurden als "fremdenfeindlich" eingestuft. Weitere 256 Fälle wurden dem "rechtsextrem motivierten crime" zugerechnet, darunter zwei Gewalttaten.

Berlin war mit 320 registrierten Fällen der regionale Hotspot.

Insgesamt wurden 580 Verdächtige identifiziert. Sechs Personen wurden vorübergehend festgenommen, jedoch wurden zunächst keine Haftbefehle erlassen. Sechs der sieben bei antisemitischer Gewalt Verletzten befanden sich in Berlin, einer in Nordrhein-Westfalen. Alle wurden als leicht verletzt gemeldet.

Die Kommission, geleitet von Petra Pau, äußerte Besorgnis über die zunehmenden antisemitischen Vorfälle und forderte verstärkte Anstrengungen zur Gewährleistung der Sicherheit von Juden. Die Deutsche Kommission für Menschenrechte und Grundfreiheiten, die die Kommission vertritt, beobachtet die steigende Zahl der Vorfälle genau.

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