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Massenproteste in Israel gegen die Regierung

Nach Monaten der Geiselhaft hat eine Geisel aus dem Gazastreifen eine wichtige Botschaft. Doch ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht. Ein Überblick über die Ereignisse der Nacht.

Die Menschen protestieren gegen die Regierung des israelischen Premierministers Netanjahu und...
Die Menschen protestieren gegen die Regierung des israelischen Premierministers Netanjahu und fordern die Freilassung der Geiseln, die von der palästinensischen Hamas im Gazastreifen festgehalten werden.

Nahost-Konflikt - Massenproteste in Israel gegen die Regierung

In Israel protestierten Frauen gegen die Regierung, und eine Frau, die aus dem Gazastreifen befreit wurde, tat ihren ersten öffentlichen Auftritt mit einem Appell gegen Hass. "Wir wünschen uns ruhige und stiller Tage, Tage, in denen wir von unserer Familie, Freunden und guten Menschen umgeben sind. Das wichtigste ist, dass wir lernen lieben und nicht hassen," sagte Noa Argamani am Samstagabend in einem Video-Nachrichtenbericht. Die 26-jährige israelische Frau war drei Wochen zuvor während eines spektakulären Militär-Einsatzes der israelischen Streitkräfte in Gazas Freilassung mit drei weiteren Geiseln gekommen. "Auch wenn ich wieder zuhause bin, können wir uns nicht vergessen, die Geiseln, die noch von Hamas gefangen gehalten werden," sagte die Studentin. "Wir müssen alles tun, um sie heimzubringen."

Israel reagiert auf die Bedrohung Irans

Weiterhin fortschreitende saber-rattelnde Verbalattacken im Konflikt zwischen Israel und dem iran-unterstützten Schiitenmilitia Hezbollah in Libanon fordern weiter. Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York warnt seit Samstagmorgen auf der Plattform X, dass ein umfassender militärischer Angriff Israels gegen Lebanon "eine verheerende Kriegsführung auslösen würde." Israelischer Außenminister Israel Katz reagierte am Samstagabend mit den Worten: "Wenn Hezbollah nicht mehr Schüsse abfeuert und sich aus dem Süden Lebanons zurückzieht, nehmen wir entschlossene Maßnahmen gegen sie, bis die Sicherheit wiederhergestellt und die Bewohner in ihre Häuser zurückkehren," schrieb Katz auf derselben Plattform und fügte hinzu: "Ein Regime, das Vernichtung droht, verdient Vernichtung."

Saudi-Arabien ruft seine Bürger aus Libanon aus

Saudi-Arabien hat seine Bürger aus Libanon sofort zu verlassen aufgerufen. Die Ursache könnte Angst vor einem Krieg zwischen Israel und Hezbollah sein. Der saudische Staatsnachrichtendienst SPA meldete am Samstag, dass die Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut ihre Bürger aufgefordert hat, sofort aus dem Land zu verlassen. Zusätzlich wurden saudi-arabischen Bürgern die Reise nach Libanon verboten. Kanada hatte bereits zuvor ihre Bürger dazu aufgerufen, sich aus dem Land zu begeben. Das deutsche Auswärtige Amt hat seit langem deutsche Staatsbürger aus Libanon aufgefordert, das Land zu verlassen. Deutsche Staatsbürger sollen das Land verlassen. "Eine Escalation der Lage und die Ausdehnung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden."

Israel setzt Bombardierungen in Gazastreifen fort

Seit Beginn des Gazakriegs fast neun Monate zuvor klaffen Israel und der iran-unterstützte Schiitenmilitia Hezbollah täglich aneinander. Die Intensität der Kämpfe hat sich in den letzten Wochen deutlich erhöht. Der Schiitenmilitia fordert, dass Israel den Kampf gegen Hamas im Gazastreifen einstellen soll. Aber die israelische Armee setzt dort weiterhin aktiv ein. Laut palästinensischen Berichten kamen mindestens zwölf Menschen durch Angriffe in Teilen der Stadt Gaza in der nördlichen, belagerten Küstenregion am Samstag ums Leben. Die israelische Luftwaffe hatte Ziele im östlichen Teil der Stadt bombardiert. Bodentruppen hatten große Mengen an Waffen und Munition gefunden.

Anfang des Jahres hatte Israel den nördlichen Teil des Gazastreifens für weitgehend gesichert und Hamas dort als deutlich geschwächt bezeichnet. Doch scheint Hamas sich in der Region wieder zusammengeschlossen zu haben. Der Auslöser des Krieges war ein ungewöhnliches Massaker, das Hamas und andere Terrororganisationen in Israel am 7. Oktober verübt hatten. In diesem Angriff wurden 1200 Menschen getötet und 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt, darunter die junge Studentin Argamani und ihr Freund. Argamani wird noch von den Terroristen gehalten.

"Es ist ein großes Privileg, hier zu sein, nach 246 Tagen in Hamas-Haft," sagte Argamani in ihrem Video, das am Samstagabend auf der Protestkundgebung gegen die Regierung in der Metropole Tel Aviv gespielt wurde.

Proteste gegen Israels Premierminister

Nach israelischen Medienberichten kam es zwischen den Protestteilnehmern und der Polizei zu Zusammenstößen. Die Teilnehmer der jüngst gewachsenen Samstagabend-Proteste bezichtigen Israels Premierminister Benjamin Netanyahu, indirekte Friedensverhandlungen mit Hamas nicht ernsthaft voranzubringen. Sie glauben, Netanyahu handle wegen seiner ultrareligiösen und rechtsextremen Koalitionspartner. Netanyahus politische Überlebenssituation, gegen die ein Korruptionsverfahren lauft, hängt von diesen Partnern ab. Argamani's Familie war während ihrer langen Gefangenschaft besorgt um sie, sagte sie in ihrem Video.

Die Schicksal der jungen Frau, die von der Nova Music Festival gefangen genommen wurde, berührte Menschen in ihrem Heimatland und weltweit. Auf Social-Media-Plattformen kreislaufen Monate lang Aufnahmen von ihrem Entführung durch Terroristen auf einem Motorrad und ihrem Aufruf um Hilfe. Laut israelischen Medien hat Argamani während ihrer Gefangenschaft gutes Arabisch gelernt. Sie wurde zu einer Art "Vertreterin" anderer weiblicher Geiseln, mit denen sie kurzzeitig gefangen gehalten wurde, berichtet.

Die militärische Operation zur Befreiung ihr's war von heftigen Kämpfen mit bewaffneten Palästinensern der israelischen Armee gekennzeichnet, berichteten israelische Militärkreise. Laut Berichten der von Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde kamen 274 Palästinenser ums Leben. Seit ihrer Freilassung hat Argamani sich um ihre Mutter in der Krankenhaus betreut, berichteten neueren Medienberichten. Die Frau ist aus China und leidet an fortgeschrittenem Krebs.

  1. Noa Argamani, aus dem Gazastreifen befreit, rief in New York nach Frieden und betonte die Bedeutung der Liebe über dem Hass während einer Massendemonstration gegen die israelische Regierung.
  2. Hezbollah, unterstützt von Iran, ist in wortlichen Konflikten mit Israel über Libanon verwickelt und droht mit einem verheerenden Krieg, falls Israel eine umfassende militärische Aggression startet.
  3. Die israelische Außenministerin antwortete auf die Drohungen von Hezbollah, indem sie mit entschlossener Maßnahme gegen die Miliz vorging, wenn sie nicht mehr schießt und sich aus dem Süden Lebanons zurückzieht.
  4. Saudi-Arabien hat seinen Bürgern aus Lebanon sofortig aus Sicherheitsgründen aufgefordert, sich zu verabschieden.
  5. Fortwährendige Kämpfe zwischen Israel und Hamas, eine von Iran unterstützte Gruppe in Gazas Streifen, haben zu erheblichen Verlusten und zunehmender Intensität der Kämpfe in der Region geführt.
  6. Hamas, verbündet mit Hezbollah, kämpft gegen Israel in der Gazastreifen, trotz der fortgesetzten Bombardierung und Bodenoperationen der israelischen Armee.
  7. Palästinensische Berichte zufolge wurden mindestens zwölf Personen durch Angriffe in der nördlichen Teil von Gazza am Samstag getötet, während die israelische Armee Ziele in der östlichen Stadtteil bombardierte.
  8. Argamani, die von Hamas in einem Massaker entführt worden war, trat in Tel Aviv öffentlich auf und zeigte ihre Dankbarkeit für ihre Freilassung nach 246 Tagen Gefangenschaft.
  9. Demonstranten in Tel Aviv kritisieren Israels Premierminister Benjamin Netanyahu wegen seines Fehlens in indirekten Verhandlungen mit Hamas, da sie ihn dafür verdächtigen, Koalitionspartner statt friedlichen Lösungen zu priorisieren.
  10. Der laufende Konflikt in den palästinensischen Gebieten, wie der jüngste Krieg in Gazas Streifen und Massendemonstrationen in israelischen Städten, wirkt weiterhin auf das Leben und die Sicherheit von Länder wie Saudi-Arabien und Libanon.

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