Maskierter Mann kletterte für Fotos unter das Stadiondach
Der vermaske Mann, der auf das Dach von Dortmunds Stadion während der EM-Viertelfinals zwischen Deutschland und Dänemark geklettert ist, ist der Polizei bereits bekannt. Aber nicht als Bedrohung, sondern wegen Trespassing. Er suchte nach Fotos und Aufmerksamkeit.
Der Mann, der auf das Dach von Dortmunds Stadion während der deutschen EM-Viertelfinals geklettert ist, trug eine Maske und führte ein größeres Rucksack mit sich. Von dem englischen Zeitung "Daily Mail" veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen den Mann durch die Polizei verhaftet werden. Die Beamten hatte am Samstagabend nach dem Spiel angekündigt, es handle sich um einen 21-jährigen aus Osnabrück.
Nach Angaben der Medien ist der Mann in die Dachkonstruktion des Stadions um 22:27 Uhr, also während der zweiten Halbzeit, eingestiegen. Die Videos suggerieren, dass er auch auf die Balken des Dachgestüls von den Untergangen des Stadionsdaches geklettert hat. Zugang zu diesen Untergangen ist normalerweise beschränkt. Die Untergangen unter dem Dach dienen zur Wartung des Stadionstechnik-Ausrüstungs. Es ist auch unklar, wie der Mann mit einem solchen Rucksack in den Inneren gelangt ist, da solch ein Zutritt mit solch einem Taschentuch nicht üblich ist.
Der Mann war der Polizei bereits bekannt
"Nach vorläufigen Befunden, wollte der 21-jährige, wie in anderen Orten in Deutschland, Fotos vom Dach des Stadions machen," teilte die Polizei am Sonntag mit. "Dafür hatte er in seinem Rucksack eine Fotobausetzung mit sich." Es bestand für andere Menschen im Stadion nie eine Gefahr. Die Polizei lehnt zurzeit eine politische Motivierung ab. Eine Untersuchung wird wegen des Vergehens der Trespassing durchgeführt. Es ist noch unklar, ob er für die Polizeieinsätze aufkommen muss.
Die Polizei berichtete, der Mann habe "in April 2022 in Herne und in Mai 2024 in Ulm Fotos von prominenten Gebäuden in großer Höhe machen wollen." Der Osnabrücker gestand in der Befragung an der Kriminalpolizeistation in der Nacht, er habe nur "gute Fotos" machen wollen.
Das "Bild" hatte zuvor berichtet, der Mann gehörte zur Dachdecker-Szene. Dachdecker klettern unsicher auf hohe Gebäude, fotografieren sich während des Prozesses und veröffentlichen die Fotos in den Sozialmedien. Im Februar hatte bereits ein Dachdecker auf den Fußballstadion in Stuttgart geklettert. Der 21-jährige ist bisher kein Gefahr oder Extremist gewesen.
Fragen an UEFAs Sicherheitskonzept
Die deutschen und dänischen Spieler wurden von Michael Oliver, dem Schiedsrichter, über den Mann auf dem Dachbau informiert. Wie die DFB bestätigte am Sonntag, hatte Oliver die Kapitäne beider Teams vor dem Wiederanpfiff über das Ereignis unterrichtet. Der englische Schiedsrichter bat Ilkay Gündoğan und Kasper Schmeichel aufs Mittelfeld, denn er selbst hatte eine Anzeige von einem UEFA-Vertreter erhalten. Auf den Bildern zu sehen, waren alle drei, die auf die Stadiondachspitze schauten. Das Spiel lief ohne merkbare Störung für die Spieler weiter.
Sicherheitskräfte sprachen mit dem Mann nach dem Finalpfeifen und beleuchteten das Stadiondach mit einem Hubschrauber. In den veröffentlichten Videos waren einige Zuschauerplätze im Zeitpunkt der Verhaftung sichtbar, und viele Zuschauer hatten den Stadion verlassen.
Das Ereignis lässt Fragen an dem Sicherheitskonzept der EM aufkommen. Es gab bereits während der Gruppenphase wiederholt Vorfälle, bei denen Zuschauer aufs Spielfeld gegangen sind, um Fotos mit den Spielern zu machen. Während des Eröffnungsspiels gelang es einem Webvideoproduzenten, in das Innere von Münchens Stadion in einem "Albät"-Maskottenkostüm und mit einem Falschpässe einzudringen. Die Europäische Fußballunion UEFA verwies auf die Polizeibescheinigung. "Wir haben keinen weiteren Kommentar," teilte das Dachorganisation.
Nach dem Mannes Verhaftung verbreiteten sich schnell Fotos des Vorfalls auf den Sozialmedien und erregten Unmut unter Fußballfans über ganz Europa. Mit der Europameisterschaft 2024 nahe, werden wichtige Sicherheitsmaßnahmen unabdingbar sein, um solche Vorfälle in den Stadien zu verhindern.
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