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Mannheimer Messerstecherei führt zu Haftbefehl gegen den Verdächtigen

Das Leben eines Polizisten ist nach einem Angriff auf einer islamkritischen Veranstaltung in Gefahr, und die Behörden schweigen über die Ziele des Angreifers. Könnte es geplant gewesen sein?

Kerzen, Blumen und ein Zettel mit der Aufschrift "Gegen den Terror" stehen am Tatort auf dem...
Kerzen, Blumen und ein Zettel mit der Aufschrift "Gegen den Terror" stehen am Tatort auf dem Mannheimer Marktplatz.

Illegale Aktivitäten - Mannheimer Messerstecherei führt zu Haftbefehl gegen den Verdächtigen

Nach einem Stichereignis bei einer Pax Europa (BPE) Veranstaltung in Mannheim wird ein 25-jähriger Täter gesucht. Der Verdächtige wird von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und der Landeskriminalpolizei Baden-Württemberg wegen versuchten Mordes verdächtigt.

Der Mann lebt seit 2014 in Deutschland und ist verheiratet mit zwei Kindern, zuletzt wohnte er in Heppenheim, Hessen. Seine Wohnung wurde am Freitagabend durchsucht, dabei wurden auch Datenträger beschlagnahmt und analysiert. Die Polizei kann ihn bisher nicht lokalisieren.

Am Freitagvormittag in der Innenstadt verletzte er mehrere Personen, darunter einen Polizisten, der kritisch verletzt ist. Sein Leben ist gefährdet, bestätigte ein Sprecher der Landeskriminalpolizei. Der Verdächtige ist derzeit im Krankenhaus und kann nicht befragt werden. Sein Motiv bleibt unklar.

Zu den fünf männlichen Opfern gehörten ein deutsch-kasachischer und ein irakischer Bürger; die übrigen drei sind deutsche Bürger. Eines der Opfer wurde aus dem Krankenhaus entlassen, die anderen erhalten noch medizinische Versorgung. Der schwerstverletzte, ein 54-Jähriger, ist jetzt aus der akuten Gefahr.

Eines der Verletzten, der Vorstandsvorsitzende der BPE, Michael Stürzenberger, sprach aus dem Krankenhaus. Der 59-Jährige berichtete von mehreren Stichwunden, einer im Oberschenkel, die zu erheblichem Blutverlust führten, und einer Verletzung am Gesicht. Er wurde speziell als führendes Mitglied der Vereinigung, die ihren Sitz in Krefeld hat, angegriffen.

Ein Video des Vorfalls wurde schnell online geteilt. Es zeigt den Täter, der Menschen sticht und Zuschauer, die ihn aufzuhalten bitten. Ein Polizist ist im Video zu sehen, wie er auf den Mann mit dem Messer schießt. Nach Aussagen der Polizei wurde nur ein Schuss abgefeuert.

Was ist wirklich passiert beim Vorfall?

Ein zweites Video des Vorfalls wird nun im X-Plattform kreisen. Das Material bietet eine andere Abfolge der Ereignisse als die bisher von den Ermittlern übermittelt. Auf dem Video ist der Täter zu sehen, wie er von zwei Männern gehalten wird, während ein Mann in einem blauen Mantel einen der Männer schlägt. Der Polizist läuft dann auf den Mann im blauen Mantel zu. Dadurch kann der Täter sich befreien und den Polizisten stechen.

Trotz der Ereignisse plant die BPE, an öffentlichen Veranstaltungen weiterhin teilzunehmen. Die Schatzmeisterin Stefanie Kizina teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass ein Ständchen am kommenden Samstag im Dortmunder Stadtzentrum geplant ist. Sie erwartet, dass die Polizei "stärkere Sicherheitsmaßnahmen" einführen werde.

Hintergrund des Vorfalls wird weiter untersucht. "Was uns am meisten stört, ist die Frage nach dem Motiv", sagte die Landeskriminalpolizei. Keine Details über den Täter sind bisher veröffentlicht worden. Viele Fragen bleiben offen - wie die Herkunft des Waffen - und werden derzeit untersucht. Diese Informationen werden wichtig sein, um festzustellen, ob der Täter den Angriff geplant hat oder ob es sich um ein spontanes Handeln gehandelt hat.

Der Innenminister von Baden-Württemberg Thomas Strobl (CDU) kommentierte den Vorfall im Bild-Zeitung. "Unser Gedanke geht aus zu allen Verletzten des Messerangriffs, auch ich als Innenminister, insbesondere an den verletzten Polizisten." Der Vorfall hat das Land in Verwunderung und Schock versetzt. Der Bundestagspräsident Frank-Walter Steinmeier und der Bundeskanzler Olaf Scholz äußerten ihre Überraschung.

Die BPE präsentiert sich auf ihrer Website als eine "Menschenrechtsorganisation", die "den Charakter des politischen Islam klärt". Die Organisation unterscheidet nicht zwischen Islam und Islamismus und glaubt, dass beide "aggressives Missbilligen und Unverträglichkeit" zeigen. Der politische Wissenschaftler Stürzenberger, einst der Pressechef der CSU in München, schloss sich später der islamkritischen Partei Die Freiheit an, die 2016 aufgelöst wurde. Beide Stürzenberger und die BPE-Filiale in Bayern sind unter Beobachtung der bayerischen Verfassungsschutzbehörde.

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