Macron sucht Rat bei seinen früheren Präsidenten, Sarkozy und Hollande.
In den letzten sechs Wochen hat sich das französische politische Spektrum festgefahren. Überraschenderweise ging die linksgerichtete Koalition Nouveau Front Populaire als Sieger hervor, doch keine politische Gruppe konnte eine Mehrheit erringen. Um dieses Patt zu durchbrechen, plant Präsident Emmanuel Macron, am kommenden Montag mit seinen ehemaligen Präsidenten, François Hollande und Nicolas Sarkozy, sowie mit dem ehemaligen sozialistischen Premierminister Bernard Cazeneuve zusammenzutreffen.
Laut Berichten von France Info und BFMTV plant Macron außerdem, sich mit Cazeneuve zu beraten, der unter Hollande von Dezember 2016 bis Mai 2017 Premierminister war und möglicherweise wieder das Amt des Premierministers übernehmen möchte.
Nach den unerwarteten frühen Parlamentswahlen in Frankreich hat Macron noch keinen neuen Premierminister ernannt oder eine tragfähige Koalition gebildet. Das politische Spektrum bleibt zersplittert, und es ist keine klare Mehrheit in Sicht.
Die Machtansprüche der linken Koalition
Bei den Wahlen ging die linksgerichtete Koalition Nouveau Front Populaire als Sieger hervor und ließ Macron Coalitionsliberale und Le Pens rechtsextreme nationalistisches Lager, die als Favoriten gehandelt wurden, hinter sich. Bedauerlicherweise konnte keine der Fraktionen einen klaren Sieg erringen.
Die linke Koalition hat wiederholt ihre Bereitschaft bekundet, die Macht zu übernehmen. Macron verwies jedoch darauf, dass eine reine Koalitionsregierung prompt durch ein Misstrauensvotum gestürzt würde. Trotz mehrerer Gesprächsrunden zwischen Macron und den verschiedenen Parteien bleibt unklar, wie eine stabile Regierung in Frankreich gebildet werden kann. Dieser Typ von Koalitionen ist in Frankreich selten, was die Regierungsbildung erschwert.
Die linke Koalition Nouveau Front Populaire hat den französischen Rat kontaktiert, um ihre Bereitschaft zur Regierungsbildung nach ihrem Wahlsieg zu bekunden. Angesichts des zersplitterten politischen Spektrums und der Schwierigkeiten bei der Bildung einer stabilen Koalition untersucht der Rat derzeit verschiedene Optionen, um das Patt zu durchbrechen.