Macron lehnt Rücktritt von Premierminister Attal "vorerst" ab
Präsidentenwahlergebnisse verursachen klar eine Niederlage für Macrons Lager. Premierminister Attal bietet am Wahltag seinen Rücktritt an. Allerdings lehnt der Präsident zunächst ab. Die Regierungsgründungsprozesse könnten sich bis nach den Olympischen Spielen hinziehen, erst dann könnte Attal gehen.
Obwohl die Regierungskampagne in den Parlamentswahlen eine klare Niederlage erlitten hat, bleibt französischer Premierminister Gabriel Attal für die momentanen Angelegenheiten im Amt. Präsident Emmanuel Macron hat angeblich Attals Rücktrittsgesuch "zurzeit" abgelehnt und ihn aufgefordert, bleiben zu bleiben, um die Stabilität des Landes aufrechtzuerhalten, laut dem Elysée-Palast.
Attal hatte seinen Rücktritt angeboten, aber auch seine Bereitschaft ausdrücklich zum Interimskanzler zu fungieren. Es wird erwartet, dass Macron die komplizierte Regierungsgründungsprozesse bis nach den Olympischen Spielen verzögert.
Besonders überraschend ist der Sieg der linken-grünen Wahlallianz Neue Volksfront aus der zweiten Runde der Parlamentswahlen mit ungefähr 180 Sitzen. Die Regierungskampagne verlor ihre absolute Mehrheit und sank von 250 auf ungefähr 160 Sitzen. Die rechtspopulistische Rassemblement National (RN)-Partei, die in den Umfragen für den Sieg vorgesehen war, landete auf dem dritten Platz mit ungefähr 140 Sitzen.
Keines der drei Lager hat eine regierungsfähige Mehrheit. Für eine absolute Mehrheit sind 289 der 577 Sitze im Nationalrat erforderlich.
Trotz der Zählung aller Wahlkreise sind die Zahlen noch nicht definitiv, da viele Kandidaten kleinerer Parteien sind und ihre Ausrichtung zu den Lagern nicht immer klar ist. Bis zum 18. Juli müssen die Fraktionen sich bilden, jede benötigt mindestens 15 Abgeordnete. Die Neue Volksfront könnte - wie ihre Vorgängerin Nupes - in mehrere Fraktionen aufsplittern.
Aufgrund der überraschenden Siege der Neuen Volksfront in den Parlamentswahlen steht die französische Politik vor einem bedeutenden Wandel. Präsident Emmanuel Macron muss derzeit mit der Herausforderung zurechtkommen, eine neue Regierung zu bilden, da keines der drei Lager eine absolute Mehrheit erreicht hat.