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Macron beendet seine offizielle Reise

Die Reise des französischen Präsidenten Macron nach Deutschland ist bisher herzlich verlaufen. Die abschließenden Gespräche könnten drängender werden und Rüstung und Wirtschaft betreffen.

Macron betonte die Wichtigkeit der deutsch-französischen Beziehungen und trat dem Eindruck...
Macron betonte die Wichtigkeit der deutsch-französischen Beziehungen und trat dem Eindruck entgegen, dass diese in jüngster Zeit gelitten hätten.

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Um die dreißigstägige Besuchsreise in Deutschland zu beenden, wird der französische Präsident Emmanuel Macron politische Gespräche mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) führen. An diesem Treffen werden sich mehrere Minister beider Regierungen beteiligen, das wird in Schloss Meseberg in Brandenburg stattfinden.

Der Schwerpunkt der Gespräche wird sich auf Verteidigungs- und Sicherheitsfragen sowie europäische Wettbewerbsregulierungen konzentrieren. Das Deutsche-Französische Verteidigungs- und Sicherheitsrat und das Deutsche-Französische Ministerrat werden in Meseberg zusammentreffen. Vor den politischen Gesprächen ist ein Quad-Treffen zwischen Macron und Scholz geplant.

Zu Beginn des Tages reist Macron nach Münster. Dort wird er den Internationalen Friedenspreis von der Westfälischen Friedensstiftung erhalten. Dieser Preis soll Macrons Bemühungen um die Stärkung der europäischen Zusammenarbeit würdigen. Er wird alle zwei Jahre von der Wirtschaftsgesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL) verliehen. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird Macron während der Zeremonie eine Rede halten.

Das Ereignis im Rathaus von Münster bedeutet den Abschluss des Staatsbesuchs. Es war die erste offizielle Besuchsreise eines französischen Präsidenten in Deutschland in 24 Jahren. Zuvor besuchten Macron und seine Frau Brigitte Berlin und Dresden. Die anschließenden Gespräche in Meseberg betreffen die operative Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern hat in den letzten zwei Jahren seit der Amtsübernahme der Ampel-Regierung von Scholz Schwankungen erfahren. Beispiele für diese Probleme sind unterschiedliche Ansichten bezüglich der Hilfe für die Ukraine und wirtschaftliche Maßnahmen gegen Konkurrenten, die USA und China.

Macron betont die Notwendigkeit, die europäische Unabhängigkeit durch eine selbstständige Verteidigungsstrategie zu erhöhen und die Wirtschaft von ungerechten Handelspraktiken durch China und die USA zu schützen. Im Gegensatz dazu setzt Scholz auf transatlantische Beziehungen und China als wichtigen Geschäftspartner. Zudem forderte Macron überraschend die Einsetzung von Bodentruppen in der Ukraine, was Scholz kategorisch ablehnt.

Scholz lehnt auch die Bereitstellung von Taurus-Raketen für die Ukraine ab. Stattdessen hat Frankreich Scalp-Raketen an die Ukraine geliefert, die einen begrenzten Einsatzbereich haben, im Vergleich zu den Taurus-Systemen.

Fortschritte in der bilateralen Verteidigungszusammenarbeit

Beim Treffen des Verteidigungs- und Sicherheitsrates wird auch über gemeinsame Verteidigungsanstrengungen gesprochen. In diesem Bereich wurden in jüngster Zeit Fortschritte erzielt. Im April haben die Verteidigungsminister von Deutschland und Frankreich, Boris Pistorius (SPD) und Sébastien Lecornu, die Grundlagen für ein gemeinsames Bodenkampfsystem gelegt. Sie haben eine Vereinbarung über die umstrittenen Aufgabenverteilung in diesem großen Projekt unterzeichnet. Zudem arbeiten beide Länder, in Zusammenarbeit mit Spanien, an einem zukünftigen Luftkampfsystem.

Trotzdem bleibt das Thema komplex. Das entsteht aus finanziellen Implikationen in Form von Milliarden-Dollar-Verträgen und Unterschieden in der Industriepolitik, sowie der zentralen Frage, ob eine verstärkte europäische Verteidigungskraft Teil der NATO - oder neben ihr arbeitet.

Präsident Macron und seine Frau Brigitte kamen am Sonntagabend nach Berlin an. Macron und Steinmeier betonten früh die Bedeutung der französisch-deutschen Beziehungen, um jüngste Vermutungen ihrer Abnahme zu widerlegen. Am Montag besuchte Macron Sachsen.

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Quelle: www.stern.de

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