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Lukaschenko lässt Tausende von Gefangenen frei

Wahrscheinlich auch kranke politische Gefangene

Anlass für das Amnestiegesetz ist der 80. Jahrestag der Befreiung von Minsk von Nazi-Deutschland,...
Anlass für das Amnestiegesetz ist der 80. Jahrestag der Befreiung von Minsk von Nazi-Deutschland, der ebenfalls mit einer Militärparade gefeiert wird.

Lukaschenko lässt Tausende von Gefangenen frei

Alexander Lukashenko, Diktator in Belarus, gibt Gefängnisinsassen frei. Grund dafür ist der Feierlichkeiten um die 80. Wiederkehr der Befreiung der Hauptstadt Minsk aus der Nazi-Deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg mit einem Militärzug. Am Vortag hatte Lukashenko, der in Europa letzter Diktator und noch die Todesstrafe ausführend ist, die mögliche Entlassung von kranken politischen Gefangenen angekündigt. Allerdings berichteten unabhängige belarussische Auslandsmedien, dass die Gegner Lukashenkos nicht unter den Amnestie fallen könnten.

Am Dienstag kündigte Lukashenko an, dass in den nahen Tagen etwa ernsthaft kranke politische Gefangene aus dem Gefängnis entlassen werden könnten. Nach der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten in Belarus (ehemals Weißrussland) gegen die Präsidentschaftswahlen 2020 wurden hunderte Gegner Lukashenkos zu langen Gefängnisstrafen verurteilt.

Lukashenko, der dieses Jahr seine 30-jährige Amtszeit feiert, erklärte sich nach den Wahlen, die durch unvorhersehbare Manipulation ausgemacht wurden, erneut zum Präsidenten. Viele Oppositionsfiguren flüchteten ins Ausland. Das Menschenrechtszentrum Viasna hatte zuletzt die Anzahl der ernsthaft kranken Häftlinge auf 90 geschätzt; zusätzlich gab es etwa 65 politische Gefangene über 60 mit schweren Gesundheitsproblemen. Nach offiziellen Angaben waren es am 2. Juli 1409 politische Gefangene in Belarus.

Nach Angaben von Viasna werden Dissidenten in dem Land noch verhaftet. Die Organisation beschuldigt die Machtapparat Lukashenkos, Gefangenen Folter anzutun. Mehrere politische Gefangene sind bereits in Haft verstorben. Nach dem Amnestiedokument sollen etwa schwangere Frauen und Minderjährige, Einzeleltern mit Kindern und Häftlinge über den Rentenalter entlassen werden. Der stellvertretende Innenminister Gennadi Kasakevich hatte den belarussischen Medien zuvor mitgeteilt, dass 7850 Verurteilte unter der Amnestie fallen würden.

Aufgrund der Feierlichkeiten um Belarus' 80. Jubiläum der Befreiung Minsks aus der Nazi-Deutschen Besetzung kündigte Diktator Alexander Lukashenko die mögliche Entlassung kranker politischer Gefangener an. Trotzdessen wiesen unabhängige belarussische Auslandsmedien darauf hin, dass Oppositionsfiguren möglicherweise nicht unter der Amnestie fallen könnten.

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