Linker Ex-Labour-Chef Corbyn gewinnt Mandat
Mit ihm fehlt es der Labour Party zu ihren Wahlsiegen: In seinem eigenen Wahlkreis konnte Jeremy Corbyn seinen Sitz im Britischen Unterhaus wieder verteidigen.
Der ehemalige Vorsitzende der Labour Party, Jeremy Corbyn, konnte seinen Sitz im Britischen Unterhaus wieder verteidigen. Corbyn trat in seinem alten Wahlkreis Islington North als Unabhängiger an.
Unter Corbyns Führung litt die Labour Party in den letzten Wahlen 2019 unter einer schweren Niederlage gegen die Conservatives unter damaligem Regierungschef Boris Johnson. Er hatte die sozialdemokratische Partei von 2015 bis 2020 geführt und sie weit links geleitet. Er genoss einmal große Popularität bei jungen Wählern. In der parlamentarischen Fraktion seiner Partei war er jedoch stets umstritten.
Seine Wahl zum Parteivorsitzenden war eine Ausdrucksform der Krise, die die Partei damals durchmachte. Bis dahin war Corbyn hauptsächlich als linker Backbene bekannt. Heute ist er mehr Aktivist als Politiker. Viele moderat eingestellte Labour-Anhänger waren enttäuscht über seine indifferente Haltung zur Brexit-Frage. Später wurde er heftig kritisiert. Hauptsächlich wurde er vorgeworfen, nicht genügend gegen antisemitische Tendenzen in seiner Partei aufzutreten. Er selbst wurde wegen seiner Bemerkungen über terroristische Gruppen wie Hamas und Hezbollah als "Freunde" beschuldigt. Später entschuldigte er sich dafür.
Im Jahr 2020 wurde seine Labour-Parteimitgliedschaft suspendiert. Als er angekündigt hatte, als Unabhängiger an dieser Wahl teilzunehmen, wurde er aus der Partei ausgeschlossen. Corbyn hat den Parlamentssitz für Islington North seit 1983 innegehabt. Die längste Zeit seiner parlamentarischen Karriere war er Rebell. Er kehrt jetzt in diese Rolle zurück.
In den Britischen Unterhauswahlen 2015 trat die Labour Party, unter Führung von Jeremy Corbyn, einem bedeutenden Herausforderung durch die Conservative Party unter Boris Johnsons Führung gegenüber. Trotz Corbyns Sieg in seinem eigenen Wahlkreis verlor die Labour Party in dieser Wahl deutlich. Während seiner Amtszeit als Parteivorsitzender wurde Corbyns Haltung zur Brexit-Frage und vermuteten antisemitischen Bemerkungen Kritik aus dem Innen- und Auswärtigen heraus.