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Lindner plant Neuverschuldung von 40 Milliarden Euro

Streit um den Bundeshaushalt

Christian Lindner muss Milliarden von Euro im Bundeshaushalt stopfen.
Christian Lindner muss Milliarden von Euro im Bundeshaushalt stopfen.

Lindner plant Neuverschuldung von 40 Milliarden Euro

Die Verkehrsampel ist in schwierigen Verhandlungen über den Haushalt und die Zeit läuft aus. Ein dauernder Punkt ist der Schuldensperrungsforderung - die FDP fordert ihre Durchsetzung. allerdings scheint Finanzminister Lindner Pläne für eine höhere Neuverschuldung als im vergangenen Jahr zu haben.

Im Haushaltsentwurf für 2025 plant Finanzminister Christian Lindner eine Neuverschuldung in etwa der Größe von 40 Milliarden Euro. Darüber erfahren die "Spiegel" aus Koalitionskreisen, und die Größe wurde im Bundesfinanzministerium bestätigt. Das Betrag besteht aus verschiedenen Komponenten.

Gemäß den Vorschriften der Schuldensperrung ist die Bundesregierung, einschließlich der konjunkturellen Anreizmaßnahmen im kommenden Jahr, erlaubt, neue Kredite in der Höhe von 24,2 Milliarden Euro aufzunehmen. Daneben gibt es eine Subvention in der Höhe von 12,4 Milliarden Euro für die Rentenversicherung, bekannt als das "generationale Kapital". Dieser Betrag wird im Zusammenhang mit der Schuldensperrung vernachlässigt, weil die neuen Verpflichtungen der Bundesregierung durch eine äquivalente Vermögensposition aufgefangen werden. Das gleiche gilt für den geplanten Kapitalbeitrag für den Schienenverkehr, der in der Größe um die fünf Milliarden Euro liegt.

Das ergibt einen leicht höheren Netto-Kreditzulauf für das nächste Jahr gegenüber diesem. Lindner plant, 39 Milliarden Euro an neuen Krediten in 2024 aufzunehmen. Allerdings plant der Finanzminister auch, ein Zusatzbudget für dieses Jahr in die Gesetzgebungsverhandlungen einzubringen, laut "Spiegel".

Das Zusatzbudget erlaube Lindner, zusätzliche 12 Milliarden Euro an Neuverschuldung in 2024 zu übernehmen. Die größere Leihkapazität wäre möglich, weil, mit einem Zusatzbudget, die konjunkturellen Anreizmaßnahmen innerhalb der Schuldensperrung neu berechnet werden müssten. Gegeben dass die wirtschaftliche Entwicklung sich stark verlangsamt hat, beträgt die Stimulus-Maßnahme nun eine höhere Summe.

Kanzler Olaf Scholz hat sich seit Wochen mit Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck über den Haushaltsplan verhandelt. Zunächst strebten sie die Abschlusseinigung bis zum vorherigen Donnerstag an. Nun wird der 17. Juli in Erwägung gezogen für die Kabinettsentscheidung. Um diesen Termin einhalten zu können, ist in den nächsten Tagen ein Konsens über die grundsätzlichen Prinzipien notwendig, weil die Entwurfsarbeiten des Haushaltsgesetzes etwa zehn Tage in Anspruch nehmen. Die SPD-Fraktion drängt auf einen Konsens bis Freitag und erhöht den Druck auf die Koalitionspartner mit angekündigten Sondersession.

In diesen herausfordernden Haushaltsverhandlungen plant Christian Lindner, als Finanzminister, eine höhere Neuverschuldung von 40 Milliarden Euro für 2025, also über das Vorjahresbetrag hinaus. Trotz der FDP-Forderung, die Schuldensperrung in der Verkehrsampel-Koalitionspolitik durchzusetzen, könnte dieses Plan eine Zusatzfinanzierung erfordern, die zusätzliche 12 Milliarden Euro an Schulden ermöglicht.

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