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Libanon erlebt Opfer bei vermutetem israelischem Luftangriff

Gespräche über eine Waffenruhe in Gaza sind für die kommende Woche geplant. Vermittler drücken Optimismus aus. Trotzdem besteht die Verletzung des Lebens im Nahen Osten derzeit fort.

In neueren libanesischen Berichten wurde ein neuer Angriff in der Region Südlibanon gemeldet, bei...
In neueren libanesischen Berichten wurde ein neuer Angriff in der Region Südlibanon gemeldet, bei dem mehrere Menschen ums Leben kamen.

- Libanon erlebt Opfer bei vermutetem israelischem Luftangriff

Mittendrin den laufenden Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Konflikt setzen die tragischen Todesfälle im Nahen Osten fort. Berichten zufolge kamen bei einem Luftangriff auf ein Wohnhaus im südlichen Libanon sechs Menschen ums Leben. Drei Personen wurden bei diesem Vorfall, der angeblich von Israel durchgeführt wurde, verletzt, wie das libanesische Gesundheitsministerium und lokale Sicherheitsquellen berichten. Die israelischen Streitkräfte haben sich noch nicht zu dem Vorfall geäußert.

Der Gaza-Konflikt, der nun in sein elftes Monat geht, hat fast täglich Angriffe von Hezbollah, einer von Iran unterstützten Miliz, die mit Hamas verbündet ist, auf den Norden Israels aus dem Libanon erlebt. Israel reagiert darauf regelmäßig, indem es Ziele im Nachbarland angreift.

Die politische Führung Irans, die Hamas und Hezbollah gegen Israel unterstützt, ist skeptisch gegenüber den Gaza-Feuerpausenverhandlungen. Der iranische Außenminister Ali Bagheri Kani hat diese Haltung auf der X-Plattform geäußert und dabei auf das Misstrauen gegenüber Israel hingewiesen. Seine Meinung basiert auf Diskussionen mit dem qatarischen Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani über den Status der Verhandlungen.

Im Hinblick auf die Region betonte Bagheri Kani die Notwendigkeit, die militärischen Operationen Israels in Gaza zu beenden.

Pressemitteilung: Erster Polio-Fall in Gaza

Das instabile Küstengebiet von Gaza hat seinen ersten Polio-Fall gemeldet, wie palästinensische Beamte mitteilen. Ein nicht geimpftes Kind, das älter als zehn Monate ist und in Deir al-Balah im Zentrum des Gebiets lebt, wurde infiziert. Bestätigungstests wurden in der jordanischen Hauptstadt Amman durchgeführt.

Der UN-Generalsekretär António Guterres hatte zuvor eine Feuerpause im isolierten Küstenstreifen gefordert, um Zehntausende von Kindern gegen Polio zu impfen. Das Virus breitet sich normalerweise durch verunreinigtes Wasser aus und hat keine Heilung.

Biden: Optimistisch für eine Feuerpause

Obwohl die Vermittler in Doha, Katar, am Freitag keine Feuerpause vereinbart haben, wurden die Verhandlungen als konstruktiv bewertet. Ein Vorschlag wurde unterbreitet, um die verbleibende "Lücke" zu schließen, der mit dem Friedensplanvorschlag des US-Präsidenten Joe Biden übereinstimmt.

Ein weiteres Gipfeltreffen ist für Ende der folgenden Woche in Kairo, Ägypten, geplant. Die Verhandler werden bis dahin weiterhin versuchen, die verbleibenden Lücken zu schließen.

Biden zeigte sich zuversichtlich. "Wir sind weiter als je zuvor", sagte er am Rande eines Events im Weißen Haus. "Wir haben seit drei Tagen Significanten Fortschritte gemacht." Der US-Außenminister Antony Blinken wird dieses Wochenende Israel besuchen, um die "intensiven diplomatischen Bemühungen" vor Ort fortzusetzen, wie ein Sprecher seines Ministeriums mitteilte. Das Ziel ist es, die Vereinbarung abzuschließen. "Keine Region sollte diesen Prozess untergraben", warnte Biden in einer Erklärung.

Laut dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty könnte eine Feuerpause die weitere Eskalation in der Region stoppen. Seit dem Tod des Hamas-Führers Ismail Haniyeh in Teheran und eines Hezbollah-Kommandanten vor zwei Wochen haben Iran und Hezbollah, die principalmente von Iran unterstützt werden, Rache gedroht. Ein Angriff wurde seither erwartet. Eine Feuerpause in Gaza könnte Iran und Hezbollah davon abhalten, einen größeren, möglicherweise koordinierten Angriff gegen Israel zu starten.

Biden sprach nach der Runde der Doha-Verhandlungen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und in einem weiteren Telefongespräch mit dem qatarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani, wie das Weiße Haus mitteilte. Sie sind überzeugt, dass die Feuerpausenverhandlungen ihrem Abschluss näherkommen, sagte ein US-Regierungsbeamter. Sie planen, sich nächste Woche in Kairo zu treffen, um "diesen Prozess endlich abzuschließen".

Ein US-Beamter: Der Verhandlungsprozess bleibt komplex

Der Beamte gab zu, dass der Verhandlungsprozess sehr schwierig und komplex ist. Die vereinbarte Vereinbarung enthält Aspekte, die als "unangenehm" beschrieben werden, was auf die Freilassung einer "großen Anzahl" von palästinensischen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen gegen vollständig unschuldige Geiseln hindeutet. Obwohl die Vereinbarung "unvollkommen" ist, entspricht sie den Grundsätzen des US-Präsidenten Biden und hat die volle Unterstützung des UN-Sicherheitsrats.

Biden stellte im Mai einen dreiphasigen Plan vor, um den Gaza-Konflikt zu beenden. In der ersten Phase soll es eine sechsweekige Feuerpause geben, die die Freilassung einer bestimmten Gruppe von Geiseln gegen die Freilassung von Palästinensern in Israel vorsieht. Anschließend sollen die militärischen Operationen dauerhaft eingestellt werden, gefolgt von der Freilassung der restlichen Geiseln und dem Beginn der Reconstruction Gazas, das weitgehend zerstört ist.

Hamas und andere Terroristen aus Gaza starteten am 7. Oktober 2023 Angriffe auf den Süden Israels, was über 1.200 Todesopfer und die Entführung von weiteren 250 Geiseln zur Folge hatte. Dieser Vorfall löste den Konflikt aus. Laut der von Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit damals mehr als 40.000 Menschen in Gaza gestorben. Diese Zahl differenziert nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten und kann nicht authentifiziert werden.

Die wachsenden Spannungen im Nahen Osten haben auch die palästinensischen Gebiete betroffen, wo dringend eine Feuerpause benötigt wird. Die Vereinten Nationen haben sich über die verschlechterte Situation in Gaza Sorgen gemacht, wo kürzlich der erste Polio-Fall gemeldet wurde, was die Herausforderungen in der Region weiter verschärft.

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