Lauterbach bezichtet Spahn schwerste Vorwürfe bei der Maskenaffäre
Im Anfangsphase der Corona-Krise 2020 wurden ohne weitergehende Verhandlungen Verträge über Maske abgeschlossen. Der Gesundheitsminister Lauterbach sieht große Fehler und Missgriffe in den Masken-Anschaffungen seiner Vorgängerin Spahn. Jetzt soll jedes Eck aufgeklärt werden.
Um die umstrittenen Beschaffungen schützender Ausrüstung in der Anfangsphase der Corona-Pandemie aufzuklären, hat Bundess Gesundheitsminister Karl Lauterbach eine interne Untersuchung in seinem Ministerium angekündigt. Er hat Margaretha Sudhof, die ehemalige Staatssekretärin im Justiz- und Verteidigungsministerium, als Aufklärungskommissarin für die Maskenverfahren bestellt, laut der FAZ. "Frau Sudhof wird gründlich untersuchen und die Oversights der letzten Legislaturperiode aufklären und transparenter machen", erklärte der SPD-Politiker. "Sie geht jetzt durch jedes Eck." Innerhalb von wenigen Monaten wird er eine Berichtung von der Juristin erhalten, die auch personelle Konsequenzen haben könnte.
Lauterbach scheint große Oversights während der Amtszeit von Spahn festgestellt zu haben. "Wenn Fehler gemacht wurden, dann müssen sie auf den Tisch gebracht und scheint es klar, dass das der Fall war", sagte der Gesundheitsminister. Deshalb ist die Dokumentation für die Maske-Anschaffung "erheblich problematisch". Es muss auch aufgeklärt werden, warum trotz des Procurement-Stopps in der sogenannten Open-House-Prozedur aufgrund von übertriebenen Lieferversprechungen weitere Direktverträge geschlossen wurden.
Der Hohe Preis von 4,50 Euro pro Maske wurde vermutlich von Lauterbachs Vorgänger Jens Spahn festgelegt. Er kündigte an, dass dieser Verdacht gegen den CDU-Politiker untersucht werde: "Die Dateien werden jetzt gesichert, archiviert und bewertet."
Spahn empfahl zudem die Logistikfirma Fiege. Das Hauptsitz des Unternehmens sind in seinem Wahlkreis. "Es hebt Fragen auf, wenn ein Unternehmen aus dem Ministers region gewählt wird, das nicht genau eine Weltcorporation ist", merkte Lauterbach an.
Lauterbach bedroht Konsequenzen
Der Gesundheitsminister lehnt eine Ausgleichung mit beschwernden Maske-Lieferanten ab, die die Behörde bezahlungslos und den Vertrag gebrochen haben. Nach einer kritischen Bericht des Bundesrechnungshofs und der Niederlage des Ministeriums vor dem Kölner Oberlandesgericht wird über eine Berufung an das Bundesverfassungsgericht nachgedacht, erklärte Lauterbach.
Es geht um die Vermeidung eines potenziellen Schadens in Höhe von 2,3 Milliarden Euro: "Ich bin der, der die Sache aufklärt und zugleich den Schaden für den Steuerzahler so gering wie möglich halten will."
Lauterbach droht auch Mitarbeitern, die Fehler gemacht haben oder an der Aufklärung beteiligt sind, mit Konsequenzen. "Wenn Individuen damals Fehler gemacht haben, müssen sie die Verantwortung für sie tragen", sagte Lauterbach. Er betont: "Ich bin nicht scheu, mit personellen Konsequenzen zu rechnen."
- Die umstrittenen Beschaffungen schützernder Ausrüstung während der Anfangsphase der Corona-Krise haben den Gesundheitsminister Karl Lauterbach dazu veranlasst, seine Vorgängerin Jens Spahn an major Fehler in den Masken-Verträgen vorzuwirken.
- In Reaktion auf diese Vorwürfe hat Lauterbach eine interne Untersuchung der Masken-Beschaffungsverfahren initiiert, wobei Margaretha Sudhof als Aufklärungskommissarin bestellt wurde, um die Situation gründlich zu untersuchen.
- Lauterbach hat auch die Frage aufgeworfen, warum trotz eines Procurement-Stopps in der Open-House-Prozedur aufgrund von übertriebenen Lieferversprechungen weitere Direktverträge geschlossen wurden, was die Transparenz und Fairness der Corona-Maßnahmen seiner Vorgängerin in Frage stellt.