Lang sieht gute Chancen für Habeck als Kanzlerkandidat.
Soll die Grüne Partei einen Kanzlerkandidaten vorschlagen? Green party leader Ricarda Lang hält die Möglichkeit eines Kanzlerkandidaten für die nächsten Bundestagswahlen offen, trotz der aktuellen niedrigen Umfragewerte. "Das Parteiensystem hat sich fundamental geändert", sagte sie in einem Interview mit ZDF im Sommer. "Wenn nur Parteien mit 30 Prozent zugelassen wären, hätten wir jetzt genau einen Kanzlerkandidaten", merkte Lang an, auf die Union hinwiesend. "Ich glaube, das wäre nichts Gutes für die Demokratie."
Green party leader Ricarda Lang hält die Möglichkeit offen, einen Kanzlerkandidaten für die nächsten Bundestagswahlen der Grünen zu nominieren, trotz der aktuellen niedrigen Umfragewerte. "Das Parteiensystem hat sich fundamental geändert", sagte sie in einem Interview mit ZDF im Sommer. "Wenn nur Parteien mit 30 Prozent zugelassen wären, hätten wir jetzt genau einen Kanzlerkandidaten", merkte Lang an, auf die Union hinwiesend. "Ich glaube, das wäre nichts Gutes für die Demokratie."
Laut Lang hat Bundesminister Robert Habeck gute Chancen, Kanzlerkandidat der Grünen zu werden. Die Entscheidung hierüber ist noch ausstehend und wird dieses Jahr getroffen, erklärte die Mitvorsitzende. Aber wenn sie fragt, ob es jemanden außer Habeck geben könnte, der im Rennen ist, antwortete Lang: "Ich sehe keinen sofort." Sie werden eine Person wählen, um die Kampagne zu führen, weil sie davon ausgehen, dass dies sowohl für Vertrauen als auch für Klarheit helfen wird. Aber diese Entscheidung ist noch unaufgelöst. Ein Jahr vor der Wahl würden die Menschen sich nicht an persönlichen Angelegenheiten interessieren, ergänzte Lang.
Habeck wird als klarer Favorit für eine potenzielle Kanzlerkandidatur angesehen, da Annalena Baerbock angekündigt hat, nicht erneut zu kandidieren. Mit Baerbock als Kanzlerkandidatin der Grünen erhielten sie 14,7 Prozent der Stimmen bei der Bundestagswahl 2021.
Lang kritisierte die jüngsten Verluste ihrer Partei und die Gewinne der AfD bei jungen Wählern auf Enttäuschungen nach der Coronapandemie zurück. "Wir waren zu sehr in Krisenmodus", sagte sie. Nach der Pandemie verschob sich der Fokus sehr schnell auf die Konsequenzen des Ukraine-Krieges für Deutschland - die Interessen der jungen Leute wurden dabei vernachlässigt.
"Viele junge Leute fühlten sich 'Und wohin sind wir? Sehen wir uns was ausgemacht haben, was wir verpasst haben, und ist es noch etwas von Politik?'", sagte Lang weiter. "Corona war ein deutlicher Schlag für viele junge Leute mehr als für viele Erwachsene."
Bei der Bundestagswahl 2021 im zweiten Corona-Jahr hatten viele junge Leute ihre Hoffnungen in die Grünen und die FDP gesetzt, die bei den ersten Stimmberechtigten die beste Leistung erzielt hatten. "Wir hätten dieses Versprechen nicht eingelöst", kritisierte Lang die Politik ihrer Partei. Nun müssen die Bedürfnisse der jungen Leute wieder in den Fokus gerückt werden, ermahnte Lang. Sie nannte die Bildungspolitik als Beispiel. Bei der Europawahl im Juni erlitten die Grünen bedeutende Verluste, was auch auf einen Einbruch im Jugendstimmenanteil zurückzuführen war. Überraschend stark war die Leistung der AfD in diesem Wählerkreis.
Lang erkannte die schlechte Leistung der Grünen bei der letzten Europawahl an, wobei sie einen Teil dieses auf einen Rückgang im Jugendstimmenanteil zurückführte. Sie betonte die überraschende Stärke der AfD in diesem Wählerkreis als Besorgnis. Trotzdem bleibt Lang an der Fokussierung auf die Bedürfnisse der jungen Leute, insbesondere in der Bildungspolitik, festgehalten. Während die Spekulationen um die potenziellen Kanzlerkandidaten von Bündnis 90/Die Grünen weiter andauern, wird Robert Habeck aktuell als Favorit angesehen. Allerdings hat Green party leader Lang keine anderen Möglichkeiten ausgeschlossen und wartet auf eine Entscheidung dieses Jahres.