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Landwirte müssen die „Kriegserklärung“ an der Ampel akzeptieren.

Agrardiesel Heißer Januar

Aus Protest gingen erneut Hunderte Traktoren auf die Straße Berlins..aussiedlerbote.de
Aus Protest gingen erneut Hunderte Traktoren auf die Straße Berlins..aussiedlerbote.de

Landwirte müssen die „Kriegserklärung“ an der Ampel akzeptieren.

Die Landwirte hoffen, „auf eine Weise zu demonstrieren, die dieses Land noch nie zuvor erlebt hat“, wenn die Pläne zur Abschaffung der Steuererleichterungen bestehen bleiben. In Berlin probten sie bereits den Aufstand.

Mehr als 1.000 Landwirte aus ganz Deutschland demonstrierten in Berlin gegen geplante Kürzungen der Agrarsubventionen und buhten lautstark Landwirtschaftsminister Cem Özdemir aus. Bauernpräsident Joachim Rukwied kritisierte den Plan der Ampelgewerkschaft, die Steuererleichterung abzuschaffen, scharf: „Wir werden das nicht akzeptieren“, sagte er auf einer Kundgebung in Berlin. Es war eine „Kriegserklärung“ und die Menschen akzeptierten sie. Die Landwirte werden weitere Proteste starten, um einen „sehr heißen Januar“ sicherzustellen, wenn die Bundesregierung ihre unvernünftigen Vorschläge nicht zurückzieht.

„Dann werden wir ab dem 8. Januar überall sein, wie es dieses Land noch nie zuvor erlebt hat.“ Rukwied sagte, dass die Branche mit der Aufhebung der Agrardieselvorschriften und der Befreiung landwirtschaftlicher Fahrzeuge von der Kfz-Steuer zusätzliche jährliche Transportkosten erhalten werde Belastung von mehreren Milliarden Euro. „Genug, zu viel“, rief der Bauernpräsident auf der Demonstration am Brandenburger Tor, als auch einige Traktoren in die Hauptstadt rollten.

Ruquid forderte Özdemir auf, sofort Druck auf die Regierung auszuüben, um die Interessen der Landwirte und ländlichen Gebiete zu schützen. Auch die National Farmers Association hat zu Demonstrationen staatlicher Bauernverbände aufgerufen. Bisher konnten landwirtschaftliche Betriebe eine teilweise Rückerstattung der Dieselsteuer erhalten. Die Vergütung beträgt 21,48 Cent pro Liter – Agrardiesel wird mit 25,56 Cent pro Liter besteuert, gegenüber dem Vollsatz von 47,04 Cent. Darüber hinaus sind land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge von der Kfz-Steuer befreit.

Özdemir: Schwere Maschinen kann man nicht einfach nachrüsten

Etwa 3.000 Menschen hatten sich bei der Polizei für die Teilnahme an der Kundgebung angemeldet. Es wird auch erwartet, dass Hunderte von Traktoren am Protestgelände eintreffen. Am Morgen sammeln sich die ersten Fahrzeuge auf der Straße des 17. Juni in der Nähe des Brandenburger Tors.

Özdemir bekräftigte seine Kritik an der Ampel-Entscheidung. „Ich arbeite im Kabinett, um sicherzustellen, dass dies nicht zu schwierig wird“, sagte er. Unabhängig davon macht sich in der Branche „Existenzangst“ breit. Özdemirs Rede wurde immer wieder durch laute Pfiffe, Buhrufe und Kuhglocken von Demonstranten unterbrochen, die immer wieder Neuwahlen forderten. Özdemir sagte dem ARD-„Morgenmagazin“, dass Landwirte beim Agrardiesel keine andere Wahl hätten. „Wir reden von schweren Maschinen, die nicht einfach auf Elektro umgerüstet werden können.“ Alternative Einsparmöglichkeiten schlug er Finanzminister Christian Lindner vor.

Betriebsgewinn gesteigert

Die Umweltgruppe Greenpeace sagte, dass die Abschaffung der Agrardieselsubventionen angesichts der Rekordpreise für Agrar- und Lebensmittelpreise sowie vieler anderer Agrarsubventionen toleriert werde. „Die Landwirte verstehen, dass der staatliche Ansatz zur Verbilligung von Agrardiesel teuer und klimaschädlich ist und abgeschafft werden sollte“, sagte Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter gegenüber dem Bauernverband. Umgekehrt werde ein Ende der Dieselsubventionen nicht dazu führen Massensterben auf Bauernhöfen.

Brancheninsider gaben bekannt, dass sich die Rentabilität der Landwirtschaft in letzter Zeit verbessert hat. Im Geschäftsjahr 2022/23 stieg der durchschnittliche Gewinn des Unternehmens per Ende Juni auf den Rekordwert von 115.400 Euro, eine Steigerung von 45 % gegenüber dem Vorjahr. Schon vor Bekanntgabe der Ampelregelung hatten sich Bauernverbände angesichts sinkender Getreide-, Ölsaaten- und Milchpreise pessimistisch über die weiteren Geschäftsaussichten geäußert.

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Quelle: www.ntv.de

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