Justiz - Landgericht vermutet künstliche Intelligenz hinter massiver Klage
Das Landgericht Frankfurt vermutet, dass Anwaltskanzleien künstliche Intelligenz (KI) nutzen, um in Bagatellklagen eine große Zahl von Klägern anzulocken. Landgerichtspräsident Wilhelm Wolf sagte, die Gerichte seien zunehmend mit „massiven Rechtsstreitigkeiten“ konfrontiert. Diese Fälle sind sehr ähnlich und betreffen viele Verbraucher; es geht beispielsweise um Flugverspätungen, Spielgewinne oder Bankgebühren.
„Wir vermuten, dass hier systematisch versucht wird, ohne großen Aufwand große Umsätze zu generieren“, sagte Wolf. Er glaubt, dass Anwaltskanzleien Technologie nutzen, um gezielt ähnliche Fälle aufzuspüren und Betroffene zu vertreten. Für eine Einzelperson ist das kein großer Geldbetrag, aber für eine Anwaltskanzlei lohnt es sich. „Wir sehen darin ein Geschäftsmodell“, sagte Wolf.
Die meisten dieser Fälle finden vor Bezirksgerichten statt, aber Wolf sagte, dass Bezirksgerichte auch eine zunehmende Zahl dieser „rechtlichen technischen Klagen“ sehen. Er hofft, solche Programme künftig mithilfe von Computertechnologie herausfiltern und gemeinsam forschen zu können. Elektronische Dokumente sind der erste Schritt zu diesem Ziel.
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Quelle: www.stern.de