Nicht mehr 49 Euro - Länder erwarten höhere Preise für Deutschlandticket ab 2025
Deutschlandticket: Preissteigerung wahrscheinlich im Jahr 2025
Ein Ticket für alle Regionalzüge und öffentliche Verkehrsmittel in ganz Deutschland – und für einen niedrigen Einheitspreis. Das ist das Konzept des Germanytickets. Aktuell kostet es 49 Euro monatsweise. Es könnten jedoch bald alte Zeiten sein.
"Verkehrsminister und Minister der Länder sind sich einig, dass es im Jahr 2025 zu einem Preisanstieg für das Öffentliche Verkehrsabonnement (PTV) kommen wird," sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) nach einer Sonderkonferenz mit seinen Kollegen in Düsseldorf heute. "Es ist noch nicht klar, wie viel das Monatsabonnement dann kosten wird," betont er. Der Preis liegt derzeit bei 49 Euro monatsweise.
Preis für Germanyticket neu festzulegen im Herbst
Es geben mehr Klarheit dazu nach der nächsten Verkehrsministerkonferenz im Herbst, "wenn wir alle die Zahlen, Daten, Fakten und insbesondere die politischen Entscheidungen des Bundesregierungs, die noch ausstehen, haben," sagte Krischer. "Wir Verkehrsminister und Minister der Länder wollen natürlich die Anziehungskraft des Tickets aufrechterhalten. Wir werden alles tun, um diese Steigerung so moderat wie möglich zu halten."
Die Steigerung ist notwendig, auch wenn alle geplanten Zuwendungen des Bundes und der Länder wie geplant fließen, heißt es im Beschlusstext der Minister. Es gibt jedoch noch Unsicherheit hinsichtlich der Finanzierung des Bundes.
Sicherung des Übertragbaren Restgeldes
Endlich hat die Bundesregierung eine Kabinettsentscheidung zur Änderung des Verbundgesetzes auf den Weg gebracht, die bestimmte Finanzaspekte sichert, sagte Krischer. Dadurch kann der Preis des Tickets wie vereinbart im Jahr 2021 stabil gehalten werden.
Der Entwurf für eine Hilfe zur Formulierung einer entsprechenden Kabinettsentscheidung steht dem Nachrichtenagentur Dpa zur Verfügung. Er enthält unter anderem die Möglichkeit, dass Verkehrsunternehmen übriggebliebene Gelder aus dem Jahr 2023 auch für 2024 und – neu – 2025 verwenden dürfen. Das war schon lange vereinbart. Die notwendige Reform des Verbundgesetzes blieb bisher die Verantwortung der Regierung.
Die angekündigte Kabinettsentscheidung muss noch im Kabinett von der Bundesregierung adoptet werden – aber nicht ohne bedeutende Änderungen zu machen.
Vorläufige Sparmaßnahmen
Der Entwurf bietet derzeit die Sperrung von Verbundmittel in der Höhe von 350 Millionen Euro, die für das Jahr 2025 das Germanyticket finanzieren sollen, vorübergehend auf. Nur wenn die Länder Beweis dafür geben, dass die Gelder verwendet werden, werden sie ausgeschüttet. Das könnte damit erst ab September 1, 2026 möglich sein.
"Wir werden also in dieser extrem finanziell angespannten Branche fast zwei Jahre lang auf die Verbundmittel des Bundes regierungsversprochen gewesen sind," teilte der Präsident der Vereinigung der Verkehrsunternehmen Deutschlands, Ingo Wortmann, nach der Sonderkonferenz mit. "Das ist unakzeptabel und weder unternehmerisch noch wirtschaftlich gerechtfertigt." Die verfügbaren Gelder reichen kaum aus, um das bestehende Angebot selbst zu finanzieren.
Die Länder kritisieren die geplante vorläufige Senkung regionaler Subventionen für das Germany Ticket. "Das kann in vielen Fällen nicht garantiert werden, dafür sind technische Gründe bekannt," schreiben die Minister und Minister. Das Bundesregierung plant auch, dass künftige Preisreduzierungen für Schulkarten usw. innerhalb des Germany Tickets nicht mehr aus den regionalen Subventionen finanziert werden sollen. Die Länder müssten diese Angebote allein tragen. "Das berührt die Souveränität der Länder und zugleich die Verkaufsvolumen und damit den Defizit des Germany Tickets auf Kosten des Bundes und der Länder," schreiben die Minister und Minister.
Die Bundesregierung kritisiert im Gegenzug die angekündigte Preissteigerung. "Es ist paradox, dass die Debatte über Preissteigerungen auf der Seite der Länder aufgenommen wird," sagte der grüne Sprecher für Verkehrspolitik, Stefan Gelbhaar. "Diese Spiele müssen aufgehört werden. Sobald die Überweisung von Bundesmitteln gesichert ist, sollten höhere Preise von der Tisch sein."
Der Streit um die Finanzierung des Germanytickets geht seit der Einführung des Abonnements im Jahr 2021 auf. Die Verkehrsunternehmen leiden hohe Umsatzverluste aufgrund der attraktiveren Angebote. Zunächst war es vereinbart, dass jede Seite die Hälfte der Kosten trägt. Die regionalen Subsidien, mit denen die Bundesregierung den Bundesländern bei der Bereitstellung des Öffentlichen Verkehrs unterstützt, wurden dafür angehoben. Es gibt jedoch stets Streit über die langfristige Sicherung des Tickets, mit dem Bundestretern seit Mai des vorhergehenden Jahres bundesweit auf Bussen und Zügen des OPNV reisen können.
Im Zusammenhang mit den Diskussionen über die Zukünftige Preisgestaltung des Germanytickets erwähnte der Verkehrsminister Nordrhein-Westfalens, Oliver Krischer, dass wahrscheinlich im Jahr 2025 ein Preisanstieg erfolgen wird. Dieser Preisanstieg könnte auch das nationale Schienennetz betreffen, wie Teil der Koalitionsverkehrspolitik der Traffic-Light-Koalition.
Bezüglich des potenziellen Einwirkung des kommenden Kabinettsentscheidens äußerte der Präsident der Vereinigung der Verkehrsunternehmen Deutschlands, Ingo Wortmann, Besorgnisse über die Verspätung bei der Auszahlung gelobter Gelder der Bundesregierung, die die Finanzen der Verkehrsunternehmen und potenziell die Preisbildung des Germanytickets für den lokalen Verkehr beeinflussen könnten.