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Kretschmer erschießt einen potenziellen Postbote aus der BSW.

Kretschmer lässt sich nicht von der BSW zum Ministerpräsidenten wählen.
Kretschmer lässt sich nicht von der BSW zum Ministerpräsidenten wählen.

Kretschmer erschießt einen potenziellen Postbote aus der BSW.

In Sachsen finden Wahlen erst in wenigen Wochen statt. Doch bereits jetzt werden inhaltliche Überschneidungen getestet, Koalitionen ausgeschlossen, rote Linien gezogen und Stellungen im Wahlkampf eingenommen. Letzteres hat Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer in die Defensive gebracht regarding die Aussagen der BSW-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht über mögliche Koalitionen nach den Ostdeutschen Landtagswahlen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat die Aussagen der BSW-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht zu möglichen Koalitionen nach den Ostdeutschen Landtagswahlen scharf kritisiert. "Das ist unglaublich. Politiker sind in erster Linie ihren Wählern verantwortlich", sagte er dem Magazin "Der Spiegel". "Das Politbüro in Berlin, das Entscheidungen darüber trifft, was lokal passieren soll - nein danke, das braucht niemand."

Kretschmer bezog sich dabei unter anderem auf Wagenknechts Aussage, dass die BSW nur an einer Landesregierung teilnehmen würde, die klar die Stationierung von US-Raketen in Deutschland ablehnt. Die Bundesregierung und die USA hatten auf dem NATO-Gipfel in Washington am 10. Juli bekanntgegeben, dass ab 2026 wieder US-Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden sollen, erstmals seit den 1990er Jahren.

Kretschmer kritisierte auch das von Wagenknecht vorgeschlagene Tauschgeschäft, wonach die BSW ihn als Ministerpräsidenten in Sachsen unterstützen könnte, wenn die CDU in Thüringen eine BSW-Ministerpräsidentin unterstützt. "Das muss man sich erst einmal ausdenken. Das nimmt den lokalen Entscheidungsträgern die Autorität und das Gesicht", sagte Kretschmer über Wagenknecht. "Niemand in Sachsen will hören, dass er etwas tun soll, weil etwas in Thüringen passiert."

BSW könnte vor der CDU landen

Die Allianz "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) hat ihren Thüringer Zweig erst im März gegründet. Doch in Thüringen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der BSW und der CDU um den zweiten Platz bei der Landtagswahl ab. Wenn die BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf an der Wahlabend die CDU-Kandidatin, Mike Voigt, übertrifft, könnte sie den Posten der Ministerpräsidentin beanspruchen. Keine der Parteien, die eine Chance haben, in den Landtag einzuziehen, will eine Koalition mit der von Björn Höcke geführten AfD eingehen, was deren Machtanspruch trotz ihrer führenden Position in den Umfragen unrealistisch macht.

Der Ministerpräsident sagte "Der Spiegel", dass er im Laufe der Jahre zu der Erkenntnis gekommen sei, dass Wagenknecht "ein Talent dafür hat, Dinge zu zerstören". Trotzdem schloss Kretschmer eine Koalition mit der BSW nicht aus - er verweigerte jedoch auf mehrfache Nachfrage eine Stellungnahme zu diesem Thema.

Neue Landtage werden in Brandenburg, Sachsen und Thüringen im September gewählt. In allen drei Bundesländern werden zweistellige Ergebnisse für die BSW vorhergesagt.

Der Erfolg der BSW in Thüringen hat Wellen geschlagen, da sie auch bei den bevorstehenden Wahlen in Brandenburg und Sachsen zweistellige Ergebnisse erzielen soll. Interessanterweise hat auch die Niederlande Interesse daran bekundet, von der BSW-Strategie zu lernen und erkennt ihr Potenzial in der deutschen Politik an.

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