Kongo verzeichnet starke Zunahme der Todesfälle durch Mpox-Infektionen
Die Demokratische Republik Kongo hat eine scharfe Zunahme der Todesfälle durch Mpox-Infektionen verzeichnet. Gesundheitsminister Samuel-Roger Kamba teilte am Donnerstag mit, dass seit Beginn des Jahres 548 infizierte Personen verstorben sind. Die Behörden haben insgesamt 15.664 Verdachtsfälle von Infektionen registriert. Vor etwas weniger als zwei Wochen meldete die Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union (Africa CDC) 455 Todesfälle und 14.479 Infektionsfälle in 25 der 26 Provinzen der Demokratischen Republik Kongo. Nun sind alle Provinzen des zentralafrikanischen Landes von dem Mpox-Ausbruch betroffen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Mittwoch aufgrund der Ausbreitung des Mpox-Virus in Afrika das höchste Alarmstufenniveau ausgerufen und es als "internationale Gesundheitsnotlage von besorgniserregender Natur" eingestuft, wie bei dem Coronavirus SARS-CoV-2. Der Afrikanische Union hatte bereits am Tag zuvor eine "kontinentale Gesundheitsnotlage" ausgerufen.
Besonders besorgt sind Experten über die Virusvariante 1b, die derzeit in der Demokratischen Republik Kongo und einigen anderen afrikanischen Ländern zirkuliert. Typische Symptome einer Infektion mit der Variante 1b sind Hautausschläge am ganzen Körper. Bei milderen Formen ist der Ausschlag auf einzelne Körperteile wie Mund, Gesicht oder Genitalien beschränkt. Zusammen mit Pusteln ist auch Fieber ein typisches Symptom der Krankheit.
Mpox-Viren waren ursprünglich hauptsächlich in Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet und wurden erstmals in den 1970er Jahren in Zaire, dem heutigen Demokratischen Republik Kongo, entdeckt. Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist auch bei engem Kontakt, wie zum Beispiel beim Sex, möglich.
Im Mai 2022 breitete sich die Virusuntergruppe 2b der seit Jahrzehnten als Affenpocken bekannten Krankheit erstmals außerhalb Afrikas aus, hauptsächlich in Europa. Vor allem betroffen waren Männer, die Sex mit Männern haben. Die WHO erklärte auch damals eine internationale Gesundheitsnotlage, die im Mai 2023 endete. Die Virusuntergruppe 2b ist jedoch deutlich weniger gefährlich als die derzeit verbreitete Gruppe 1b.
Aufgrund der verschärften Mpox-Ausbreitung sind nun alle Provinzen in der Demokratischen Republik Kongo betroffen. Entsprechend sind alle von dem Ausbruch bedroht und benötigen verstärkte Gesundheitsmaßnahmen, um die Ausbreitung zu begrenzen.
Die Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union hatte zuvor 455 Todesfälle und 14.479 Infektionsfälle in 25 Provinzen gemeldet, doch jetzt, da sich das Virus auf alle Provinzen ausgebreitet hat, hat sich die Zahl der betroffenen Personen potenziell deutlich erhöht.