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Klimaaktivisten stören den Flughafen Leipzig/Halle

Aktivisten fordern mehr Klimaschutz - sogar Nachts auf dem größten Flughafen Sachsens. Sie richten sich dabei speziell gegen Luftfracht an einem der wichtigsten europäischen Hubs.

Über ein Loch im Zaun gelangten Aktivisten auf das Flughafengelände.
Über ein Loch im Zaun gelangten Aktivisten auf das Flughafengelände.

- Klimaaktivisten stören den Flughafen Leipzig/Halle

Mehrere Klimaschützer protestierten am Flughafen Leipzig/Halle und sorgten für eine zeitweise Schließung des Frachtflugbetriebs. Fünf von ihnen hatten sich gegen Mitternacht im südlichen Bereich des Flughafens auf den Boden geklebt, während zwei andere daran gehindert wurden, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte. Die Beamten entdeckten Löcher im Zaun am Rand des Geländes. Die Aktivisten wurden gegen 5:00 Uhr vom Vorfeld entfernt. Die Gruppe "Letzte Generation" übernahm die Verantwortung für die Aktion.

Laut einem Flughafensprecher mussten die Frachtflugoperationen aufgrund der Proteste für etwa drei Stunden von etwa 00:30 Uhr unterbrochen werden. Am Morgen wurde gemeldet, dass eine der beiden Start- und Landebahnen für den Betrieb zur Verfügung stand. Die Passagierflüge nahmen mit leichten Verzögerungen wieder ihren Betrieb auf: Der erste Flug hob um 5:41 Uhr ab, etwa 15 Minuten später als geplant.

Der Flughafen Leipzig/Halle ist das viertgrößte Luftfracht-Drehkreuz in Europa und handelt jährlich etwa 1,4 Millionen Tonnen Fracht ab.

Die Gruppe "Letzte Generation" erklärte, dass sie ein Zeichen gegen den zunehmenden Luftverkehr, die geplante Erweiterung der Flughafenkapazitäten und das Fehlen eines Regierungsplans für einen schnellen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen auf dem Vorfeld setzen wollten.

In einem Beitrag auf der X-Plattform schrieb die Gruppe: "Heute betrifft die Blockade hauptsächlich den Frachtverkehr - das Nachtflugverbot ist für diesen ausgesetzt." Der Beitrag wurde von Fotos von Aktivisten auf dem Vorfeld begleitet, von denen mindestens eines eine auf den Boden geklebte Hand zeigte. Ihre Schilder trugen die Aufschrift: "Öl tötet."

Gegen die Aktivisten werden nun unter anderem wegen unbefugten Aufenthalts im Sicherheitsbereich, Hausfriedensbruch und Behinderung des Luftverkehrs ermittelt, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte.

Aktionen an mehreren Flughäfen

Letzte Woche behinderten Klimaprotestierer zeitweise den Flugbetrieb sowohl am Frankfurter Flughafen als auch am Flughafen Köln/Bonn. Es gab auch eine friedliche Protestaktion am Flughafen Stuttgart ohne Einschränkungen des Luftverkehrs. In Reaktion darauf kündigte der Flughafen Leipzig an, dass er Sicherheitsvorkehrungen treffen werde. Sicherheitskräfte seien sensibilisiert und würden mit erhöhter Wachsamkeit agieren, wie gemeldet wurde.

Übersicht der Flugverbindungen

Der Protest der "Letzte Generation" am Flughafen Leipzig/Halle war darauf ausgerichtet, auf die klimatischen Auswirkungen des zunehmenden Luftverkehrs, der Flughafenausbaupläne und des Fehlens eines schnellen Regierungsübergangs von fossilen Brennstoffen aufmerksam zu machen. Durch ihre Aktionen wurde die Flughafenatmosphäre gestört, was zu einer zeitweisen Unterbrechung des Frachtflugbetriebs führte.

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