Kim Jong Un weint über die niedrige Geburtenrate
Rekordzahl an Waffentests und Spionagesatelliten im Weltraum – Ein Jahr, das im Westen als Bedrohung angesehen wird, könnte aus Sicht Nordkoreas ein Erfolg sein. Dieses autoritäre Land hat ein großes Problem, das sogar Machthaber Kim zu Tränen rührt.
Er ist der Anführer eines isolierten Landes, das den Westen regelmäßig bedroht und dessen Raketentests darauf abzielen, die militärische Macht Nordkoreas zu stärken: Doch wenn es um die Geburtenrate Nordkoreas geht, vergießt Diktator Kim Jong-un im wahrsten Sinne des Wortes eine Träne.
Auf einem Frauenkongress in Pjöngjang forderten Nordkoreas Machthaber Maßnahmen zur Bekämpfung der niedrigen Geburtenrate des Landes. Die Verhinderung eines Rückgangs der Kinderzahlen und die Sicherstellung einer guten Kinderbetreuung seien Themen, die gemeinsam mit Müttern angegangen werden sollten, zitierten staatliche Medien Kim. „Das ist jedermanns Aufgabe“, appellierte er an die Männer. Während der Rede traten Kim Jong-un Tränen in die Augen.
Das Video zeigte, dass das Publikum, fast ausschließlich Frauen in traditionellen Kostümen, zu Tränen gerührt war und ihren Anführern mit Taschentüchern zunickte. Sein Auftritt wurde vom Publikum begeistert gelobt.
Eine genaue Zahl zur Geburtenrate nannte King nicht. Allerdings schätzt der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, dass die Geburtenrate des isolierten Landes bis 2023 bei 1,8 liegen wird – bei einer Bevölkerung von etwa 26 Millionen. Die Fruchtbarkeitsrate spiegelt die durchschnittliche Anzahl Kinder wider, die eine Frau in ihrem Leben bekommen würde, wenn die aktuelle altersspezifische Geburtenrate über die Fortpflanzungsperiode hinweg konstant bliebe. Damit die Bevölkerung eines Landes (ohne Einwanderung) nicht abnimmt, muss in hochentwickelten Ländern rechnerisch jede Frau etwa 2,1 Kinder haben.
In Deutschland, wo der Wert seit 1970 unter dem Schutzniveau liegt, lag er im Jahr 2022 bei 1,46 und damit auf dem niedrigsten Stand seit 2013. Nordkorea kämpft seit Jahren mit chronischer Nahrungsmittelknappheit. Zuletzt fand dort im Jahr 2012 eine nationale Mütterkonferenz statt.
Der Start des Spionagesatelliten hat die Spannungen mit den Nachbarn Südkorea und den USA verschärft. Beide Länder haben weitere Sanktionen gegen autoritäre Staaten verhängt. Der Westen betrachtet Nordkorea angesichts der Rekordzahl an Waffentests in diesem Jahr als große Bedrohung.
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Quelle: www.ntv.de