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Keine Last-Minute-Geschenke? Einzelhandelsstreik

Mit Warnungen vor Streiks im Einzelhandel vor Weihnachten erhöht Verdi den Druck auf die aktuelle Tarifrunde. Kunden müssen nicht damit rechnen, dass der Laden am Samstag geschlossen bleibt. Die Warteschlangen in den Geschäften können länger werden.

Passanten gehen an einem weihnachtlich geschmückten Stand vorbei. Foto.aussiedlerbote.de
Passanten gehen an einem weihnachtlich geschmückten Stand vorbei. Foto.aussiedlerbote.de

23. Dezember - Keine Last-Minute-Geschenke? Einzelhandelsstreik

Weihnachtseinkäufer müssen sich am Tag vor Heiligabend landesweit auf außergewöhnlich lange Warteschlangen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat für den 23. Dezember zu einem bundesweiten Warnstreik im Einzelhandel in Bremen und Niedersachsen aufgerufen. Allerdings erklärten Branchenverbände und Gewerkschaften, dass mit vollständigen Filialschließungen nicht zu rechnen sei.

Ein Verdi-Sprecher in Hannover sagte am Mittwoch, dass Bremen und Niedersachsen im Gegensatz zu anderen Bundesländern, in denen am Donnerstag ein bundesweiter Streik beginnen soll, auf den Samstag vor den Feiertagen fokussieren. Daher sind die Geschäfte am Donnerstag und Freitag wie gewohnt geöffnet. „Wenn Sie also ein Last-Minute-Geschenk kaufen möchten, sollten Sie dies am 22. Dezember tun“, sagte der Sprecher.

Der Aufruf zum ganztägigen Streik gilt für alle Einzelhandelsgeschäfte in beiden Bundesländern, von Galeria Karstadt Kaufhof über IKEA, Douglas und H&M bis hin zu Kaufland und Edeka. Die Gewerkschaft rechnet nicht mit einer vollständigen Schließung der Geschäfte infolge des Streiks. Allerdings müssen Kunden mit längeren Wartezeiten rechnen. „In den Geschäften wird die Geschwindigkeit langsamer sein“, sagte der Sprecher. Eine zentrale Streikkundgebung in Niedersachsen und Bremen ist für Samstagmorgen um 11 Uhr in Hannover geplant.

Der Handelsverband Niedersachsen-Bremen geht davon aus, dass der Streik keine nennenswerten Auswirkungen haben wird. Tarifmanagerin Karin Schindler-Abbes sagte der Mitteilung zufolge: „Wir sind optimistisch, dass die Kunden ihre Weihnachtseinkäufe am 23. Dezember ungestört erledigen können.“ Schließlich sind in den Geschäften nur fünf von fünf Beschäftigten im Einzelhandel gewerkschaftlich organisiert . Zudem haben die meisten Kunden ihre Weihnachtseinkäufe bereits erledigt. „Der Streik am 23. Dezember ist völlig bedeutungslos, weil das Weihnachtsgeschäft bereits vorbei ist.“

Mit der Aktion am Tag vor Weihnachten hoffen die Gewerkschaften, den Druck auf die aktuelle Tarifverhandlungsrunde zu erhöhen. Ein Verdi-Sprecher betonte, dass es sich dabei um Arbeitgeber und nicht um Kunden handele. „Deshalb machen wir diese Ankündigung gerade rechtzeitig. Damit jeder seine letzten Weihnachtseinkäufe frühzeitig erledigen kann.“

In mehrmonatigen Tarifverhandlungen fordern die Gewerkschaften für 330.000 Beschäftigte im niedersächsischen Einzelhandel und 28.000 Beschäftigte in Bremen eine Erhöhung der Löhne und Stundenlöhne um 2,50 Euro für ein Jahr. Die Arbeitgeber sagten, sie würden innerhalb von zwei Jahren eine Lohnerhöhung von 10 Prozent gewähren. Laut Verdi würde dies im Jahr 2023 nur einen Anstieg von 1,04 Euro bedeuten.

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Quelle: www.stern.de

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