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Kameraden behaupten befreite Existenz von RAF-Extremist

Feiern, Musikveranstaltungen, illegale Substanzen

Burkhard Garweg finanzierte sein Leben im Untergrund durch mehrere Raubüberfälle.
Burkhard Garweg finanzierte sein Leben im Untergrund durch mehrere Raubüberfälle.

Kameraden behaupten befreite Existenz von RAF-Extremist

Erinnerungswürdige Spuren von vergangenen RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg bleiben unentdeckt. Die Verhaftung von deren Komplizen Klette brachte keinen Durchbruch. Neueste Funde geben Einblick in Garwegs vergangenes Leben seit den späten 1980er/frühen 1990er Jahren und legen nahe, dass er keine Bedenken hatte, unmaskiert zu bleiben.

Deutsche Behörden haben Staub und Garweg seit Jahren verfolgt, da sie unter anderem versuchten Mord und zahlreiche Einbrüche begangen haben. Beide sind mutmaßliche Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF). Laut "Spiegel" suchte Garweg seit den späten 1980er/frühen 1990er Jahren in Deutschland in verborgenen Ecken Schutz und wurde ein einflussreiches Mitglied der dritten Generation der linksextremen terroristischen Organisation. "Spiegel" besitzt unveröffentlichte Fotos des international gesuchten, ehemaligen RAF-Terroristen.

Ein vermeintliches Foto von Garweg taucht auf, das aus den Anfängen der 2000er Jahre stammt und auf einem der größten Elektronik-Musik-Festivals Deutschlands—dem Fusion Festival in Mecklenburg-Vorpommern—aufgenommen wurde. Ein nahe 70-jähriger Techno-Fan, der die Anonymität bevorzugt, sprach mit "Spiegel", er habe etwa zwei Jahrzehnte zuvor mit "Martin Schweigert" (Garweg) zusammengestoßen: "Martin liebte es, zu tanzen und Ecstasy-Pillen zu nehmen, genauso wie der Rest von uns."

Garwegs ehemalige Freundin berichtete "Spiegel", sie habe ihn in den frühen 2000er Jahren in einem Techno-Club in Köln kennengelernt: "Er war sehr überzeugend. Wir passten uns sofort an." Sie folgte ihm von Köln nach Berlin. In Berlin war er tief in der Techno-Szene verwickelt. "Er kam oft morgens nach Hause, nachdem er gepartyt war." Sie besuchten den Fusion Festival zusammen auf Fahrrädern. "Wir errichteten ein Zelt und fuhren unsere Motorrads durch Mecklenburg-Vorpommern nach dem Festival."

Techno-Fan war auf RAF-Geschichte aufmerksam

Zusätzliche Fotos, die "Spiegel" besitzt, zeigen Garweg in einem blauen Hemd auf einer Geburtstagsfeier in Köln. Seine ehemalige Freundin behauptet, sie habe ihren Begleiter damals nicht erkannt: "Ich hatte kein Klarheit. Er war sehr geschickt, Gespräche abzuleiten, um bestimmte Themen zu vermeiden. Er konnte Menschen beeinflussen." Sie erkannte ihn erst, als Garwegs RAF-Komplizin Daniela Klette im Februar verhaftet wurde und die Fahndung an Fahrt aufgenommen hatte.

Der Techno-Fan bestreitet diese Geschichte in seiner Unterredung mit "Spiegel". Beide waren über die Tatsache informiert, dass "Martin Schweigert" tatsächlich Burkhard Garweg war. Der Techno-Fan gibt zu, dass Garwegs RAF-Geschichte für ihn kein Problem war: "Ich habe überhaupt nicht daran denken wollen, der Polizei etwas zu verraten." Beide sind seitdem nicht mehr vernommen worden.

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